Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Coxi Flederwisch - Hexerei im Pausenhof

Coxi Flederwisch - Hexerei im Pausenhof

Titel: Coxi Flederwisch - Hexerei im Pausenhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meike Haas
Vom Netzwerk:
seinen Zauberstab aus der Hosentasche, schwang ihn durch die Luft und murmelte ein paar unverständliche Silben. Schon sprang das Schloss auf.

8. Weg mit der Kiste
    Coxi und Lieselotte traten ein. Sie standen in einem fensterlosen, uralten Keller. Es umgab sie nichts als Schwarz. Modrig riechendes, feucht-kaltes Schwarz. Lieselotte fröstelte. Da hörte sie ein leises Murmeln: »Krrklzym phlekklftss prümm.«
    Ein Blitz zuckte durch den Raum. Als der erste grelle Strahl erloschen war, blieb ein grünliches Licht, das den Keller erhellte. An den steinernen Wänden wuchs Moos. Dutzende Spinnweben hingen in den Ecken, durch die Bodenplatten wucherten kleine Pflanzen, Erde und Dreck lag herum und in der Mitte stand eine hölzerne Kiste.
    Das war die Umzugskiste der Familie Flederwisch, in der all die fabelhaften Zauberdinge lagen! Lieselotte erkannte sie sofort, obwohl der Deckel schwer auf den Kistenwänden ruhte. Das war im Oktober anders gewesen.Damals war jede Menge Krempel aus der Kiste gequollen: eine schwere eiserne Zange, ein über und über mit Wachs betropfter Kerzenständer, ein Stück Stoff, eine kleine Flöte. Aber seit Coxi mit nach Hause genommen hatte, so viel sie tragen konnte, ging die Kiste offensichtlich wieder zu.
    Jetzt stürzte die Hexe in ihren gebügelten Schulleiterhosen auf die Kiste zu, stemmte den Deckel in die Höhe, begann zu wühlen und warf jede Menge Sachen hinter sich.
    Einiges davon kannte Lieselotte. Die Zange zum Beispiel, die Coxi gerade vorsichtig auf den Boden legte.Man durfte sie nicht fallen
     lassen, weil sie sonst selbstständig überall Nägel und Bolzen herauszog. Auch die kleine Tasche aus rotem Samt, die Coxi umso sorgloser
     hinterherpfefferte, hatte Lieselotte schon einmal gesehen. Es war die Tasche ohne Boden, in der alles, was man hineinsteckte, für immer
     verschwand. Lieselottes Finger zuckten. Sie hatte große Lust, etwas zu nehmen und zu zaubern. Aber das war gefährlich. Was, wenn sie aus Versehen in die
     Tasche hineingriff? Blieben dann ihre Finger für immer verschwunden?

    Coxi wühlte weiter. Es kamen Sachen zum Vorschein, von denen Lieselotte nichts wusste. Ein Flakon, zum Beispiel. Ein Parfümflakon mit Schlauch und Gummiblase zum Zerstäuben. Lieselotte fand, dass er sehr hübsch aussah, trat näher an Coxi heran und hob ihn auf. »Was ist denn das?«
    »Ach irgend so ein Liebeszeug von meiner Mutter. Wunderduft nennt sie es. Wenn man sich und andere damit besprüht, dann versinkt die Welt um einen herum und man sieht, hört und bewundert nur noch denjenigen, der mit einem in der Parfümwolke steht. Ziemlich dämlich, wenn du mich fragst!«
    Lieselotte stellte ihn wieder auf den Boden. Den konnten sie im Moment wirklich nicht gebrauchen. Das dauerteja viel zu lang. Wenn, dann hatten sie Zeit für einen klitzekleinen, kurzen Zauber.
    »Was kann man hiermit machen?«, fragte Lieselotte und zog ein Stück Fell aus der Kiste.
    Coxi warf einen kurzen Seitenblick darauf und erklärte: »Wenn du dein Gesicht hineinpresst, wachsen dir Hörner! Oder ein Schwanz! Vielleicht auch Eselsohren oder eine Löwenmähne, je nachdem, was du für Tiere magst!«
    Das war doch interessant! »Darf ich es mal ausprobieren oder gibt’s gefährliche Nebenwirkungen?«
    »Keine Ahnung. Hilf mir lieber den Schlüssel suchen! Beim zerbrochenen Hexenbesen! Wenn wir den haben, kannst du ja … oder …« Coxi unterbrach sich. Sie schob ihren Arm tiefer in die Kiste. »… warte mal …« Sie beugte sich weit über den Kistenrand und legte die Stirn in Falten. »Spitze!«, rief sie dann und zog den Arm triumphierend heraus. In der rechten Hand hielt sie eine schwarze Feder, die am Kiel schräg abgeschnitten und grün eingefärbt war. Strahlend streckte sie sie Lieselotte entgegen. »Eine Hexenfeder! Die kannst du nicht nur ausprobieren, die kannst du haben, für immer!«
    Lieselotte nahm sie vorsichtig in die Hand.
    »Was macht man damit?«, fragte sie und wartete auf Coxis Erklärung. Vorsichtig bewegte sie die Feder einwenig hin und her. Mehr traute sie sich nicht. Wer wusste, was dann passierte. Nachher wuchsen ihr schwarze Rabenfedern auf dem Kopf oder ihre Nase wurde zum Schnabel!

    »Du ängstliche Mäuseschnauze!«, rief Coxi kichernd.
    Hmm? Lieselotte ließ die Feder langsam sinken. Sie hatte doch gar nichts von ihren Sorgen gesagt!?
    »Aber geschrieben!«, rief Coxi jetzt.
    »Was?«, Lieselotte drehte sich verwirrt zu Coxi, wobei die Hand mit der Feder einen Halbkreis

Weitere Kostenlose Bücher