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Cowgirl in Spitzenhöschen

Cowgirl in Spitzenhöschen

Titel: Cowgirl in Spitzenhöschen
Autoren: Anne McAllister
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waren immer froh, wenn wir davon gerade leben konnten.”
    “Aber Sie wollen ihn ausbezahlen?” Da war wieder dieser misstrauische Blick.
    “Ich will Sie nicht übervorteilen. Es erscheint mir nur logisch. Was würde es ihm denn nützen, eine halbe Ranch zu besitzen, wenn er noch nicht einmal in der Nähe wohnt? Mit dem Geld wäre er besser dran. Nebenbei bemerkt, es gibt eine ganze Menge Dinge, die angenehmer sind, als auf einer Ranch zu arbeiten. Und außerdem”, fügte er trocken hinzu, “wird ihm die Ranch eines Tage ohnehin ganz gehören.”
    “Tatsächlich? Wieso?”
    Riley spürte die Last jahrelanger Einsamkeit auf seinen Schultern. “Ich hätte niemanden, dem ich sie sonst vererben könnte.”
    Dori starrte ihn überrascht an. “Sie haben keine Frau? Keine Kinder?”
    “Nein.”
    “Vielleicht werden Sie ja eines Tages eine Familie haben.”
    “Nein.” Damit war das Thema für ihn erledigt. “Die Ranch wird Ihrem Jungen gehören. Mein Wort darauf.”
    Er war sich nicht sicher, was sie als Nächstes tun würde. Sie sah aus, als hätte sie ein Blitz getroffen. Aber das konnte er ihr schlecht übel nehmen, denn damit hatte sie unmöglich rechnen können. Also setzte er sich wieder hin und stützte seine Ellenbogen auf die Knie. “Sehen Sie, Miss Malone …”
    “Dori”, verbesserte sie ihn.
    “Dori”, wiederholte er höflich. Irgendwie fühlte er sich komisch, sie so anzureden. “Es ist ein gutes Geschäft. Sie hätten dann keine finanziellen Probleme mehr. Jake könnte aufs College gehen, ohne sich zu verschulden. Oder, wenn er seinem Vater nachschlägt und nicht aufs College will, dann kann er dennoch tun und lassen, was er will. Er wäre nicht gebunden. Mit einer Ranch ist man sehr gebunden.”
    Dori schwieg noch immer. Ganz so, als ob es ihr völlig die Sprache verschlagen hätte. Nach einer Weile sagte sie mit schwacher Stimme: “Ich muss darüber nachdenken.”
    “Darüber nachdenken?” Was zur Hölle gab es da nachzudenken? Er bot ihr immerhin mehrere Tausend Dollar an.
    “Es kommt so plötzlich. Ich brauche Zeit zum Überlegen.”
    Na gut, dachte er. Vielleicht hat die Sache mit Chris sie gelehrt, keine übereilten Entscheidungen zu treffen. Das wäre nur zu verständlich. Also würde er sich in Geduld üben und noch ein wenig warten müssen. Das würde auch nichts ändern.
    “Gut.” Er erhob sich. “Denken Sie in Ruhe darüber nach. Und wenn Sie sich entschieden haben, rufen Sie mich einfach an.” Er kramte einen Zettel hervor und schrieb seine Telefonnummer auf.
    Dori stand ebenfalls auf und nahm den Zettel entgegen. “Schönen Dank, Mr. Stratton.”
    “Bitte nennen Sie mich Riley”, sagte er schnell. Wenn er Dori zu ihr sagen sollte, dann wollte er für sie nicht Mr. Stratton sein.
    Dori lächelte. “Riley.”
    So wie sie seinen Namen aussprach, kam es ihm vor, als ob sie ihn auf der Zunge zergehen ließ. Verdammt! Was war nur mit ihm los? Er fühlte, wie seine Wangen heiß wurden. Er riss sich von ihrem Anblick los und räusperte sich.
    “Es war mir ein Vergnügen.” Seine Stimme klang rau. Seine Mutter wäre stolz auf ihn gewesen, weil er so höflich war. Doch dann fiel ihm ein, dass die Umstände dieses Treffens wohl für niemanden ein Vergnügen sein würden.
    “Ich meine nicht, dass …”, sein Gesicht glühte fast, “… also, ich meine …”
    Sie lächelte verhalten. “Ich verstehe schon.”
    Wenn sie ihn so mit ihren großen blauen Augen anblickte und ihn so freundlich anlächelte, dann fiel es ihm schwer zu glauben, dass Chris sie wirklich hatte verlassen können. Abrupt wandte er sich ab und ging zur Tür. Er öffnete sie, hielt aber in der Bewegung inne.
    “Jake ist ein feiner Junge. Chris wäre stolz auf ihn.”
    Dori Malone blinzelte und lächelte ihn traurig an. “Danke.”
    Riley berührte zum Abschied kurz die Krempe seines Hutes und ging hinaus.
    Das wäre geschafft.
    Noch ein paar Tage und alles ist geregelt, überlegte er, als er den Motor startete. Er hatte Dori Malone ein gutes Angebot gemacht. Wenn sie sich erst einmal mit ihren Eltern und ihrem Freund oder wem auch immer sie vertraute, besprochen hatte, würde sie begreifen, wie gut das Angebot war.
    Sie sah wie eine intelligente Frau aus. Und sie war wirklich hübsch.
    Was brachte ihn bloß immer auf diese Gedanken?
    Wahrscheinlich war es wegen dieser Hochzeit.
    Hochzeiten ließen ihn immer an Frauen denken. Und sie begehren.
    Aber er wollte nicht Dori Malone.
    Er wollte noch immer
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