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Cowgirl in Spitzenhöschen

Cowgirl in Spitzenhöschen

Titel: Cowgirl in Spitzenhöschen
Autoren: Anne McAllister
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Tricia. Er begehrte sie schon seit mehr als zwölf Jahren. Aber sie würde ihm nie gehören. Niemals.
    Er hatte Jakes Mutter die Wahrheit gesagt. Da er Tricia nicht haben konnte, war aus ihm ein ewiger Junggeselle geworden.
    Er würde niemanden haben, dem er die Ranch überlassen konnte außer Jake.
    Dori beobachtete Riley, wie er zu seinem Pick-up ging. Aber erst als die Rücklichter seines Wagens in der Dunkelheit verschwanden, lehnte sie sich gegen den Türrahmen und atmete schwer aus.
    Dann schloss sie die Augen, schlang ihre Arme ganz fest um sich, um nicht hemmungslos zu zittern.
    Chris war tot.
    Die Nachricht hatte sie schockiert. Und Riley hatte sich nicht bemüht, es ihr schonend beizubringen. Doch der Chris, den sie gekannt und von ganzem Herzen geliebt hatte, war schon seit langer Zeit tot. Dieser Chris war in der Künstlergarderobe der Musikhalle in Portland gestorben, als sie ihm mitgeteilt hatte, dass sie schwanger war. Sie hatte es schon vermutet, hatte aber abwarten wollen, bis sie sich sicher war.
    Am Nachmittag dieses Tages hatte sie das Ergebnis des Tests erfahren.
    “Wir bekommen ein Kind”, hatte sie ihm erzählt, als sie in seinen Armen lag. Sie war sich völlig sicher gewesen, dass Chris diese neue Herausforderung begeistert annehmen würde.
    Stattdessen war Chris plötzlich verstummt. Dann hatte er sie langsam von sich weggeschoben und ihr ganz ruhig zu verstehen gegeben, dass er sich noch nicht reif für eine Familie fühlte.
    “Das ist nichts für mich”, hatte er erklärt, als handelte es sich um eine Sache, bei der man eine Wahl hatte. “Das passt nicht in meine Pläne.”
    “Aber …”, hatte Dori protestieren wollen.
    “Das würde nicht klappen. Du weißt das. Ich habe dich gewarnt. Ich werde auf keinen Fall heiraten.”
    “Aber …”
    “Du hast es doch gewusst, Dori. Von Anfang an.” Und dann hatte er ihr gesagt, sie solle nach Hause gehen.
    Nach Hause? Dori war entsetzt. Sie hatte sich mit ihrem Vater überworfen. Noch immer klangen ihr seine Beschimpfungen in den Ohren, als sie ihm erklärt hatte, dass sie mit Chris weggehen würde.
    “Ich kann nicht mehr zu meinen Eltern zurück.” Sie hatte geschluchzt.
    Doch Chris war lediglich ungeduldig geworden. “Hier kannst du jedenfalls auch nicht bleiben. Du weißt, dass wir früh aufbrechen. Und selbst wenn die Jungs nichts dagegen hätten, dass du mitkommst, glaube ich nicht, dass sie begeistert wären, mit einem Baby auf Tournee zu gehen.”
    Die Band war das Einzige, was Chris interessierte.
    “Ich habe jetzt auch keine Zeit mehr, mit dir zu reden. In einer Stunde haben wir eine Show.”
    Und die Show musste weitergehen. Das war ihr bewusst. Es hätte ihr früher auffallen müssen, dass seine ganze Liebe seiner Musik gehörte. Sie war seine “Süße”, seine Freundin, sein Spielzeug.
    “Wir hatten doch eine schöne Zeit zusammen” war alles, was ihm zu ihrer Beziehung eingefallen war. Sie hätte schon früher begreifen müssen, dass es ihm nie um mehr gegangen war.
    Sie wollte nicht nach Hause zurück. Aber leider wusste sie nicht, wo sie sonst hingehen sollte.
    Später war sie glücklich, dass sich alles so entwickelt hatte. Sie hatte eingesehen, dass er recht gehabt hatte. Sie hätten sich am Ende nur gehasst, und das wäre auch nicht gut für Jake gewesen. Es war besser, wenn er ohne seinen Vater aufwuchs. Schließlich hatte Chris ihm schon alles gegeben, was er hatte. Seine schönen blauen Augen, sein dunkles, zur Tolle frisiertes Haar, sein spitzbübisches Grinsen, seine Begeisterungsfähigkeit. Und natürlich den Brief über den Stardust-Cowboy, der die Fantasie des kleinen Jungen beflügelte.
    Seit Jake geboren worden war, hatte sie nichts mehr von Chris erwartet. Und schon gar keine halbe Ranch.
    “Mir gehört eine Ranch?”
    Dori fuhr herum.
    Jake stand mitten im Flur und starrte sie an. Er machte ganz große Augen, als ob er gerade aus einem Traum erwacht wäre.
    Jetzt, wo Riley Stratton gegangen war, hatte auch Dori das Gefühl, das Ganze nur geträumt zu haben. Sie sah ihren Sohn ernst an. “Du gehörst ins Bett.”
    “Ja, aber …”
    “Kein Widerspruch, junger Mann. Ab ins Bett!” Sie gab sich alle Mühe, unnachgiebig zu wirken. Und nach acht Jahren hatte sie auch genug Gelegenheit gehabt, das zu trainieren. Dennoch kam es ihr manchmal so vor, als ob es alles nur geschauspielert wäre. Vielleicht lag es ja daran, dass sie selbst fast noch ein Kind gewesen war, als Jake geboren wurde und sich lieber
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