Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cotton Reloaded - Folge 2: Countdown

Cotton Reloaded - Folge 2: Countdown

Titel: Cotton Reloaded - Folge 2: Countdown
Autoren: Peter Mennigen
Vom Netzwerk:
vorstellen?«, sagte Woodbridge verzückt. »Von Beruf ist er selbstständiger Unternehmer in der Scharfschützen-Branche. Ich nehme an, Ihnen ist der Gentleman nicht unbekannt, Mister Cotton.«
    »Wenn ich mich nicht täusche, hatten Sie den Killer angeheuert, damit er al-Bakkay auf Rikers Island erschoss.«
    Woodbridge nickte. »Richtig. Vermutlich haben Sie sich für besonders schlau gehalten, als Sie mich anriefen und sich als der Sniper ausgaben, um unser Treffen hier zu arrangieren. Haben Sie tatsächlich geglaubt, ich wäre so dumm und hätte Ihr Spielchen nicht durchschaut? Andererseits, woher hätten Sie wissen können, dass Mister Bellisario und ich uns niemals telefonisch austauschen. Für den Fall, dass es etwas Wichtiges gibt, geben wir am Telefon lediglich ein Codewort durch. Anschließend treffen wir uns an einem vorher festgelegten Ort zu einer festgelegten Zeit.«
    »Weshalb sind Sie dann überhaupt hergekommen?«
    »Um Sie zu töten, Cotton. Ich habe nie gewollt, dass Sie oder einer Ihrer Kollegen sterben, aber Sie lassen mir keine Wahl. Sie sind der Wahrheit zu nahegekommen, und das ist mir zu gefährlich.«
    Cotton warf einen Blick über die Schulter auf Bellisario und erkannte, dass sie keine Chance hatten. Der Sniper hielt seine Waffe aus so sicherer Entfernung auf sie gerichtet, dass das Ende unvermeidlich war.
    »Werfen Sie Ihre Waffen auf den Boden«, befahl Woodbridge. »Und keine Dummheiten. Bellisario schießt so genau, dass er Ihnen mit seinem Gewehr die Gliedmaßen einzeln amputieren kann.«
    Cotton durchlief es bei diesen Worten eiskalt. Er und Dillagio gehorchten und ließen ihre Pistolen auf den Boden fallen. Dillagios Waffe steckte sich Woodbridge in den Hosenbund, Cottons Kimber behielt er in der Hand.
    »Wenn Sie weiter so kooperativ bleiben, dürfen Sie sich Ihre Todesart aussuchen«, versprach Woodbridge. »Langsam und sehr schmerzhaft oder kurz und schnell. Als Gegenleistung hätte ich von Ihnen gern eine Art Abschiedsbrief. In dem Schreiben teilen Sie der Nachwelt den Grund Ihres Dahinscheidens mit. Dass Ihnen das Leben ohne eine Aufgabe, wie das G-Team sie geboten hat, unerträglich geworden sei.«
    »Das ist doch lächerlich«, stieß Cotton hervor. »Diese bescheuerte Story nimmt Ihnen keiner ab.«
    »Lassen Sie das meine Sorge sein. Ich möchte nur ein Indiz, das mögliche Zweifel an einem Selbstmord im Keim erstickt. Und etwas anderes als Selbstmord werden die Ermittlungen, die natürlich ich selbst leiten werde, nicht ergeben. Also, wer von Ihnen möchte das Schreiben aufsetzen?«
    Cottons Gedanken rasten. Die Chance, lebend aus dieser Nummer herauszukommen, war mikroskopisch klein. Aber es gab sie.
    »Verleg dich ja nicht aufs Betteln, Joe«, sagte er zu Dillagio. »Diese Genugtuung geben wir dem Drecksack nicht.«
    »Sehe ich so aus, als würde ich um Gnade winseln?«, giftete Dillagio. »Pass lieber auf, dass du dir nicht die Hose vollmachst, du Weichei.«
    Der Wortwechsel der Agents amüsierte Woodbridge und Bellisario. Dabei war es ein inszeniertes Ablenkungsmanöver, das genau so funktionierte, wie Cotton es beabsichtigt hatte. Sein Vorhaben fußte darauf, dass Bellisario unmöglich beide Agents gleichzeitig erschießen konnte. Während er auf den einen schoss, hatte der andere in dem Zwielicht eine hauchdünne Chance zur Flucht.
    Cotton zwinkerte Dillagio zu und versetzte ihm einen Stoß nach rechts. Gleichzeitig sprang er nach links.
    Bellisario war auf diese plötzliche Aktion nicht gefasst. Bevor er sein Gewehr auf einen der beiden Männer richten konnte, waren sie aus dem Lichtkegel von Woodbridges Taschenlampe verschwunden.
    Hinter Cotton knallte ein Schuss. Die Kugel zerschmetterte das Holzbrett eines Verschlags. Der G-Man landete hart auf dem Boden und rollte sich zur Seite ab. Bellisario feuerte erneut. Doch es war schwierig für ihn, bei den Lichtverhältnissen ein Ziel auszumachen. Und anders als bei dem Einsatz auf Rikers Island hatte er diesmal kein Zielfernrohr mit Restlichtverstärker.
    Sein Instinkt drängte Cotton, in den tiefsten Schatten Schutz zu suchen. Er kroch hinter eine halb verrottete Kiste. Bellisario gab blindlings weitere Schüsse ab. Die Kugeln zersplitterten Holzbretter an der Kiste und der Wand.
    Cotton spähte vorsichtig nach dem Sniper. Vor dem offenen Stalltor waren dessen Umrisse ziemlich deutlich zu erkennen. Andersherum konnte der Killer den Special Agent in der Dunkelheit nicht sehen.
    Kaum legte Bellisario eine Feuerpause ein,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher