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Cotton Reloaded - Folge 2: Countdown

Cotton Reloaded - Folge 2: Countdown

Titel: Cotton Reloaded - Folge 2: Countdown
Autoren: Peter Mennigen
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ein Mann am Telefon, der Sie sprechen möchte, Sir«, meldete Woodbridges Sekretärin ihrem Chef am Telefon.
    »Und wer?«
    »Er hat mir keinen Namen genannt, Sir. Aber ich soll Ihnen sagen, sein Anruf habe etwas mit einem G-Team und der Sache auf Rikers Island zu tun.«
    Woodbridge ließ sich in seinen Schreibtischstuhl zurücksinken.
    »Stellen Sie durch.«
    Cotton meldete sich am anderen Ende der Leitung. »Hallo, Mister Woodbridge«, sagte er in einem Flüsterton, der die Identifizierung seiner Stimme erschweren sollte. »Ich hoffe, ich störe Sie nicht bei etwas Wichtigem.«
    »Sind Sie verrückt, hier anzurufen?«, zischte Woodbridge in den Hörer. »Was wollen Sie?«
    »Ich denke, ich habe eine kleine Bonuszahlung verdient. Jetzt, da das G-Team aus dem Rennen ist.«
    »Halten Sie den Mund. Und nennen Sie um Himmels willen keine Namen. Sie wurden großzügig für Ihre Dienste entlohnt, dabei sollten Sie es bewenden lassen.«
    »In diesem Fall sollte ich das Gespräch vielleicht mit jemandem von der Presse fortführen. Die Öffentlichkeit wird überrascht sein, wenn sie erfährt, was ich über Sie weiß. Können Sie sich die Schlagzeilen vorstellen? Das wird ein Spaß! Nun ja, zumindest für mich.«
    Für ein paar Sekunden herrschte Schweigen, dann gab Woodbridge sich einen Ruck und sagte gefasst: »Sie haben recht. Ich sollte Ihnen diese kleine Gefälligkeit erweisen. An welchen Betrag haben Sie gedacht?«
    »Hunderttausend Dollar.«
    Woodbridge hielt hörbar den Atem an.
    »Sobald ich das Geld habe, hören Sie nie wieder von mir«, fügte Cotton hinzu.
    »Wer garantiert mir das?«
    »Niemand. Sie müssen sich auf mein Wort als Ehrenmann verlassen.«
    »Ehrenmann?«, schnaubte Woodbridge verächtlich.
    »Stellen Sie sich nicht so an. Die paar Kröten sind ein Klacks im Vergleich zu dem satten Gewinn, den Sie durch mich einfahren können.«
    »Wann und wo wollen Sie das Geld haben?«
    »Um Mitternacht auf Long Island. In einer verlassenen Scheune eine halbe Meile nordwestlich von Bay Shore. Ist nicht zu verfehlen, liegt direkt am Meer. Und vergessen Sie das Geld nicht.«
    Cotton beendete das Gespräch und wählte eine andere Nummer.
    »Was gibt’s?«, meldete sich eine knurrige Männerstimme.
    »Hast du heute Abend schon was vor?«, erkundigte Cotton sich im freundlichsten Plauderton.
*
    Kurz vor Mitternacht schlich Cotton über einen Dünenkamm auf Long Island. Sein Auto hatte er ein paar hundert Yards entfernt außer Sichtweite abgestellt.
    Aufmerksam beobachtete er den Treffpunkt, den er mit Woodbridge ausgemacht hatte. Links von der Scheune führten die Dünen weiter, bis sie sich im Dunkel der Nacht verloren. Rechts befand sich ein endloser Strand, gegen den der Atlantik brandete. Abgesehen von dem dachlosen Schober mit den schwarz verkohlten Außenwänden war weit und breit kein Haus in Sicht. Cotton fasste das zweiflügelige Eingangstor näher ins Auge. Eine Hälfte stand ein wenig offen. Nirgendwo war ein Mensch zu sehen.
    »Ich nehme nicht an, dass es in dem Schuppen eine Bar gibt?« Dillagio robbte neben den Special Agent und schraubte einen Flachmann auf, den er vorsorglich mitgenommen hatte.
    »Das Einzige, was es da drin gibt, sind Ratten.« Cotton zog seine Kimber aus dem Halfter und entsicherte sie. »Viele vierbeinige und eine zweibeinige.«
    »Ich kann nicht glauben, dass ich mich tatsächlich bequatschen ließ und jetzt hier bin.« Dillagio nahm einen Schluck von seinem Lieblingsbourbon, der ihm in der Vergangenheit schon so manchen prächtigen Kater beschert hatte. »Das ist nicht die Art Einladung, auf die ich scharf war, als du mich angerufen und vorgeschlagen hast, wir sollten heute Abend was Verrücktes tun.«
    »Tut mir leid, wenn ich dich enttäuscht habe. Halt trotzdem den Kopf unten, sonst …«
    »Sonst was?«, schnaufte Dillagio gereizt, während er den Flachmann wieder einsteckte und seine Waffe hervorholte, entsicherte und durchlud. »Willst du mir drohen?«
    »Nein, warnen. Wahrscheinlich ist Woodbridge bereits in der Scheune.«
    »Dann müsste ich irgendwo seinen Wagen sehen.« Dillagio warf einen ungeduldigen Blick auf die Uhr.
    »Nicht, wenn er ihn versteckt abgestellt und dann einen kleinen Spaziergang hierher gemacht hat.«
    »Worauf warten wir dann noch?« Dillagio unterdrückte ein Gähnen. »Sehen wir uns den Laden mal von innen an.«
    »Ich warte lieber noch ein bisschen. Bin kein großer Freund von Überraschungen.«
    »Weißt du eigentlich, dass Ritchie Blackmore von
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