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Cotton Reloaded - Folge 2: Countdown

Cotton Reloaded - Folge 2: Countdown

Titel: Cotton Reloaded - Folge 2: Countdown
Autoren: Peter Mennigen
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beschränken. Dann wäre das Flugzeug wieder manövrierfähig und könnte sicher landen. So, und jetzt entschuldigen Sie mich bitte. Ruhen Sie sich aus, bis die Anweisung vom Präsidenten kommt. Dann könnte es hier ziemlich hektisch werden.«
*
    Die beiden Agents verließen Mr Highs Büro. Mit schnellen Schritten eilten sie durch einen menschenleeren Korridor. Cotton hatte Mühe, mit Decker Schritt zu halten. Decker hatte wegen des misslungenen Einsatzes auf Rikers Island immer noch Wut im Bauch. In dieser Stimmung sollte man sie besser nicht reizen.
    Durch eine Doppeltür aus Milchglas gelangten sie in die forensische Abteilung, die mit modernster Technik ausgestattet war. Die Luft war kühl und ein bisschen abgestanden. Die Einrichtung war betont funktional.
    Beseelt von ihrem Wunsch, den Hintermännern, die sie auf Rikers Island so schlecht hatten aussehen lassen, ordentlich Feuer zu machen, marschierte Decker zielstrebig zu einer Forensikerin. Die afroamerikanische Laborantin stand mit dem Rücken zu ihr an einem Arbeitstisch über ein Mikroskop gebeugt.
    »Haben Sie schon mit der Analyse der Beweismittel von Rikers Island begonnen?«, erkundigte Decker sich forsch.
    »Tut mir leid, die Sachen sind vorhin erst bei uns eingetroffen«, antwortete die Forensikerin, ohne vom Mikroskop aufzusehen. »Und das bisher vorliegende Ergebnis wird Ihnen nicht gefallen.«
    Deckers Wangen röteten sich, und nicht vor Kälte.
    »Sonst noch was? Oder ist das etwa schon alles gewesen, was bisher analysiert wurde?«
    Keine Antwort.
    »He, hören Sie mir überhaupt zu?«
    »Als ob ich eine andere Wahl hätte«, seufzte die Gefragte aus tiefster Seele. Im Zeitlupentempo drehte sie sich um und präsentierte den Special Agents einen ungemein gelangweilten Gesichtsausdruck.
    »DNA, die vom Täter stammen könnte, wurde nirgendwo gefunden«, leierte sie herunter. »Die sichergestellten Fingerabdrücke sind nirgendwo im System. Das Einzige, was wir gefunden haben, waren Spuren von C4-Sprengstoff an dem hinteren Ausgang, durch den der Verdächtige Ihrem Bericht zufolge entkam.«
    »Was ist mit den Patronenhülsen?«
    »Übliches Kaliber, zu weit verbreitet, um die Herkunft zurückverfolgen zu können. Ist quasi Standardmunition für Scharfschützen.«
    »Elektronische Spuren?«
    »Wenn der Verdächtige wirklich Kontakt mit jemand aufgenommen hat, dann hat er seine Fährte gut verwischt. Von Rikers Island ist vor und nach der Tatzeit kein Gespräch einer uns unbekannten Quelle registriert worden.«
    »Halten Sie mich auf dem Laufenden, falls Sie noch etwas herausfinden.« Grußlos marschierte Decker mit Cotton im Schlepptau aus der Forensik.
    »Wer immer dieser Killer ist, er weiß, wie er operieren muss, ohne Spuren zu hinterlassen«, stellte sie auf dem Weg zurück zur Leitstelle nüchtern fest.
    »Außer einem toten Terroristen«, fügte Cotton hinzu.
    Während Decker sich an einem Wasserspender etwas zu trinken holte, ging Cotton zu Zeerookah. Der hockte wie gewohnt an seinem Schreibtisch und studierte mit müden Augen einen Stapel Computerausdrucke.
    »Ich hab gehört, du hast den Hacker im Konsulat aufgespürt«, sagte Cotton. »Gratuliere.«
    »Yep.« Der IT-Experte legte die Ausdrucke beiseite, denen er seine Aufmerksamkeit geschenkt hatte, wirbelte mit dem Drehstuhl herum, verschränkte die Hände auf dem Kopf und grinste wie ein Honigkuchenpferd. »Der Bursche ist ein echtes Genie. Was sagt das über mich?«
    »Bescheidenheit ist deine Zier?«
    Zeerookahs Grinsen wurde breiter.
    »Und du bist dir ganz sicher, dass dieses Signal aus dem Konsulat und nicht aus einem benachbarten Gebäude kommt?«, hakte Cotton nach.
    »Hundertpro.«
    »Danke.« Cotton ging zu seiner Partnerin zurück. Decker stand neben dem Wasserspender und nippte an einem Plastikbecher. Cotton nahm sie am Arm und zog sie beiseite.
    »Was ist?«, wunderte sie sich.
    »Sie können mir einen kleinen Gefallen tun.« Die Anspannung in Cottons Stimme war nicht zu überhören. »Lassen Sie mich zum pakistanischen Konsulat fahren.«
    »Und Dillagio bei der Observierung Gesellschaft leisten? Sie haben doch den Chef gehört. Dort sind mehrere Agents im Einsatz. Dillagio leidet bestimmt nicht an Einsamkeit und dem Bedürfnis, Ihnen sein Herz auszuschütten.«
    »Das nicht, aber er leidet an unkontrollierten Impulsen.«
    »Ja, manchmal kann er etwas hitzköpfig sein.«
    »Etwas? Dieser Mann ist wie ein Dampfkessel auf zwei Beinen, in dem der Druck steigt und steigt, bis es
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