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Cotton Reloaded - Folge 2: Countdown

Cotton Reloaded - Folge 2: Countdown

Titel: Cotton Reloaded - Folge 2: Countdown
Autoren: Peter Mennigen
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Gefängniswächter hilfreich«, antwortete High. »Aber natürlich haben Sie recht, das alleine ist zu wenig. Zum Betreten des Gefängnisses benötigte er einen besonderen Sicherheitsausweis, der praktisch fälschungssicher ist. Für die Herstellung braucht man Spezialisten und ein Equipment, wie es unseres Wissens weder al-Qaida noch irgendeiner Fälscherbande zur Verfügung steht. Jedenfalls läuft die Fahndung nach dem Sniper auf Hochtouren. Unsere Experten verfolgen auch mögliche elektronische Spuren wie Anrufe über Handys von Rikers Island kurz vor oder nach dem Anschlag. Ein anderes Team sicherte am Tatort bereits Patronenhülsen und DNA-Spuren, die gerade mit einem Hubschrauber in unser Labor gebracht werden«, berichtete High, bevor er das Gespräch auf ein anderes Thema lenkte: »Was das entführte Flugzeug angeht, gibt es eine neue Entwicklung. Wir wissen, wo sich der Hacker verkrochen hat, der den Bordcomputer der Boeing manipulierte.«
    »Irrtum ausgeschlossen?«, fragte Decker skeptisch.
    »Ja. Laut Zeerookah war das zurückverfolgte Signal deutlich genug, um jeden Zweifel auszuschließen.«
    »Damit wären wir unser Hauptproblem wohl los«, stellte Cotton erleichtert fest.
    »Nicht ganz.« High setzte sich auf und stützte die Ellbogen auf den Schreibtisch, sodass die Fingerkuppen sich berührten. »Vor der Lösung dieses Problems steht ein anderes.«
    »Ich verstehe nicht ganz …« Decker blinzelte verwirrt.
    »Das Signal kommt aus dem pakistanischen Konsulat in New York«, sagte High. »Anders ausgedrückt: Der Hacker genießt diplomatischen Schutz. Wir können nicht einfach in das Konsulat spazieren und uns den Mann greifen.«
    »Was ist mit einem Durchsuchungsbeschluss?«, hakte Decker nach.
    »Haben Sie eine Ahnung, was für diplomatische Hürden überwunden werden müssen, um die richterliche Genehmigung zur Durchsuchung einer ausländischen Vertretung zu bekommen? Das kann Wochen dauern.«
    »Und wenn der Präsident …«
    »Der Präsident ist informiert. Das Weiße Haus hat sich mit dem pakistanischen Konsul in Verbindung gesetzt. Der bestreitet kategorisch, dass es in seinem Konsulat Terroristen gibt. Deswegen verweigert er uns den Zutritt in die Vertretung und ist auch generell nicht bereit, einer Durchsuchung zuzustimmen.«
    »Für mich klingt das nach einem Schuldgeständnis«, stellte Decker nüchtern fest. »Hätten die Pakistani nichts zu verbergen, hätten sie auch nichts gegen eine Durchsuchung. Was, wenn wir einfach da reinmarschieren?«
    »Das würde eine internationale Krise auslösen, deren Konsequenzen unabsehbar sind. Pakistan ist einer der wichtigsten Verbündeten der USA im Kampf gegen den Terrorismus. Wenn wir ihre Souveränität verletzen, werden sie es nicht mehr sein, das kann ich Ihnen versichern. Und der Präsident weiß das auch.«
    »Hat man den pakistanischen Konsul konkret darüber informiert, um welche Art von Bedrohung es sich handelt?«, fragte Cotton.
    »Nein. Solange man nicht hundertprozentig sicher ist, wer bei der Flugzeugentführung die Strippen zieht, beharrt das Weiße Haus auf seiner Strategie der Geheimhaltung. Der Konsul hat nur die Informationen bekommen, dass es einen schweren Hackerangriff auf Regierungseinrichtungen gegeben hat, und dass der Hacker in seinem Konsulat sitzt.«
    »Wie hat der Präsident auf die Weigerung der Pakistani reagiert?«, wollte Decker wissen.
    »Er ist kein Mann emotionaler Reaktionen. Im Augenblick berät er sich mit seinem engsten Stab über die weitere Vorgehensweise. In spätestens einer Stunde will er sich melden und seinen Beschluss bekannt geben. Dann bleiben uns immer noch fast drei Stunden, den Spuk zu beenden. Vorher werden wir auf keinen Fall in Aktion treten, verstanden?«
    »Und was, wenn die Pakistani inzwischen alle belastenden Beweise aus dem Konsulat schaffen?«
    »Das Konsulat wird von Dillagio und andern Agents überwacht. Da kommt keine Maus raus, ohne dass wir davon wissen.«
    »Dann wollen wir schwer hoffen, dass die Pakistani keinen Wind von einer möglichen Razzia bekommen«, warf Cotton ein. »Dann nämlich könnten die das Flugzeug vorzeitig abstürzen lassen und anschließend alle Beweise vernichten.«
    »Das wäre möglich«, meinte High. »Aber mit diesem Risiko müssen wir leben. Egal was wir tun, es ist zweischneidig. Es besteht aber auch die vage Möglichkeit, dass die Terroristen im Fall unseres Eingreifens die Aktion abbrechen und sich auf die Vernichtung von belastendem Material
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