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Cotton Malone 04 - Antarctica

Cotton Malone 04 - Antarctica

Titel: Cotton Malone 04 - Antarctica
Autoren: Steve Berry
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der NR-Klasse außer Acht gelassen wurde. Sollten Batterien an Bord der NR-1A Feuer gefangen haben, was den Reparaturlogbüchern zufolge sowohl auf der NR-1 als auch auf der NR-1A mehrfach vorgekommen ist, dürften die entstandenen Quecksilberdämpfe sich als tödlich erwiesen haben. Natürlich gibt es keinerlei Beweise für ein Feuer oder Batterieversagen.
     
Die USS Holden wurde unter dem Kommando von Kapitänleutnant Zachary Alexander am 23. November 1971 zur letzten bekann ten Position der NR-1A geschickt. Laut dem Bericht eines spezialisierten Erkundungsteams wurden keine Spuren der NR-1A gefunden. Ausgedehnte Sonarmessungen erbrachten kein Ergebnis. Radioaktive Strahlung wurde nicht entdeckt. Eine groß angelegte Such- und Rettungsoperation hätte möglicherweise ein anderes Ergebnis gezeitigt, doch die Mannschaft der NR-1A hat vor ihrem Aufbruch eine Operationsanweisung unterschrieben, in der sie sich damit einverstanden erklärte, dass im Falle einer Katastrophe eine Suche und Rettung unterbleiben würde. Die Genehmigung für diesen ungewöhnlichen Vorgang kam unmittelbar vom Oberkommando der Navy. Der Geheimbefehl liegt der Kommission vor.
Einschätzung der Kommission
    Auch wenn die NR-1A nicht gefunden wurde, verringert das in Anbetracht der Tatsache, dass die NR-1 noch immer im Einsatz ist, nicht die Verpflichtung, alle zu korrigierenden Praktiken, Gegebenheiten und Unzulänglichkeiten zu identifizieren und zu korrigieren. Nach sorgfältigem Abwägen der begrenzten Hinweise kommt die Kommission zu dem Schluss, dass sich die genaue Ursache oder die Ursachen für den Verlust der NR-1A nicht bestimmen lassen. Offensichtlich hat sich ein folgenschwerer Unfall ereignet, doch die isolierte Lage des Unterseeboots, das Nichtauffinden des Wracks, fehlende Funkverbindungen und die Abwesenheit eines Versorgungsschiffs machen jedes Urteil der Kommission zum Ablauf des Unfalls zur reinen Spekulation.
Empfehlungen
    Als Teil der fortdauernden Bemühungen, zusätzliche Informationen über die Ursache der Tragödie zu erlangen und eine vergleichbare Havarie der NR-1 zu verhindern, soll, sobald praktisch durchführbar, eine weitere technische Untersuchung der NR-1 mit Hilfe der neuesten Untersuchungsmethoden vorgenommen werden. Zweck einer solchen Untersuchung wäre das Feststellen möglicher Schadensmechanismen, die Evaluation ihrer sekundären Effekte, das Ermitteln von derzeit nicht verfügbaren Daten zur technischen Verbesserung und wenn möglich die Feststellung der Ursache des Unglücks der NR-1A.
     
    Malone saß in seinem Zimmer im Posthotel. Durch die Fenster im ersten Stock sah man jenseits von Garmisch das Wettersteingebirge und die hoch aufragende Zugspitze, doch allein der Anblick dieses fernen Gipfels erinnerte ihn nur allzu deutlich an das, was zwei Stunden zuvor geschehen war.
    Er hatte den Bericht gelesen. Zwei Mal.
    Die Bestimmungen der Navy sahen vor, dass unmittelbar nach einem Schiffsunglück eine Untersuchungskommission aus Admiralen einberufen wurde, die die Aufgabe hatte, die Wahrheit herauszufinden.
    Doch diese Untersuchung war eine Farce gewesen.
    Sein Vater hatte sich auf keiner Mission im Nordatlantik befunden. Und die USS Blazek existierte nicht einmal. Stattdessen war sein Vater an Bord eines streng geheimen U-Boots in der Antarktis unterwegs gewesen und hatte weiß Gott was getan.
    Malone erinnerte sich an das Nachspiel.
    Schiffe hatten den Nordatlantik abgesucht, doch es waren keine Wrackteile gefunden worden. In den Nachrichtensendungen hatte es geheißen, die Blazek, ein atomgetriebenes U-Boot, das für Bergungsarbeiten in der Tiefsee getestet wurde, sei implodiert. Malone erinnerte sich, was der Mann in Uniform – kein Vizeadmiral der U-Boot-Flotte, der, wie Malone später erfuhr, der Frau eines Kommandanten normalerweise die Nachricht vom Tod ihres Mannes überbracht hätte, sondern ein Captain aus dem Pentagon – seiner Mutter gesagt hatte: » Sie waren im Nordatlantik, in vierhundert Meter Tiefe. «
    Entweder hatte der Mann gelogen, oder die Navy hatte ihn belogen. Kein Wunder, dass der Bericht geheim gehalten worden war.
    Amerikanische Atom-U-Boote sanken nur selten. Seit 1945 war das erst drei Mal vorgekommen. Die Thresher war aufgrund des Bruchs einer Rohrleitung gesunken. Die Scorpion durch eine ungeklärte Explosion. Und die Blazek aus unbekanntem Grund. Oder genauer gesagt, die NR-1A aus unbekanntem Grund.
    In jedem einzelnen der Presseartikel, die er im Sommer ein zweites Mal
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