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Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Titel: Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt
Autoren: Steve Berry
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gehört, als sie ein paar Tage in Kopenhagen verbracht hatte. Auf der Heimfahrt mit dem Fahrrad hatte er die warme Frühlingsnacht genossen, als er spontan beschloss, sich das Museum für Griechisch-Römische Kultur, diesen ungewöhnlichen Treffpunkt, den sie ausgesucht hatte, einmal anzusehen. Von seinem früheren Beruf her war Malone darauf getrimmt, immer vorbereitet zu sein. Cassiopeia hatte diesen Ort bestimmt nicht ohne guten Grund gewählt, da war es keine schlechte Idee, wenn er gewappnet war.
    Die Adresse hatte er gegenüber dem Frederiksholms-Kanal gefunden und in dem stockdunklen Gebäude eine halb geöffnete Tür entdeckt – eine Tür, die eigentlich verschlossen und alarmgesichert hätte sein sollen. Er hatte sein Fahrrad abgestellt. Wenn er wollte, konnte er zumindest diese Tür schließen und die Polizei anrufen, sobald er zu Hause war.
    Doch das Letzte, an das er sich erinnerte, war, dass er den Türgriff angefasst hatte.
    Jetzt befand er sich offensichtlich im Inneren des Museums.
    Im Zwielicht, das durch zwei Flachglasscheiben hereinsickerte, erkannte er einen im typischen dänischen Stil gehaltenen Raum – eine schnörkellose Mischung aus Stahl, Holz, Glas und Aluminium. Auf der rechten Seite seines Kopfes spürte er einen pochenden Schmerz und ertastete dort eine Beule. Dann versuchte er seine Benommenheit abzuschütteln und stand auf.
    Er hatte dieses Museum schon einmal besucht und war von seiner Sammlung griechischer und römischer Artefakte nicht besonders beeindruckt gewesen. Es war einfach eine von zahllosen Kopenhagener Privatsammlungen, deren Themen so verschieden waren wie die Bürger der Stadt.
    Malone hielt sich an einer Vitrine fest, wobei seine Fingerspitzen wieder mit dieser klebrigen, übelkeiterregenden Substanz in Berührung kamen.
    Ihm fiel auf, dass auch Hemd und Hose feucht waren, und ebenso sein Haar, sein Gesicht und die Arme. Die klebrige Flüssigkeit, die das Innere des Museums überzog, hatte auch ihn besudelt.
    Er stolperte zum Vordereingang und drückte die Türklinke herunter. Verschlossen. Ein Doppelzylinderschloss, das sich ohne Schlüssel von innen nicht öffnen ließ.
    Er sah wieder ins Innere des Museums. Die Decke hing in etwa zehn Meter Höhe. Eine Treppe aus Holz und Chrom führte zum ersten Stock, der über dem Erdgeschoss im Dunkeln verschwamm.
    Er fand einen Lichtschalter. Nichts tat sich. Er tappte zu einem Telefon. Die Leitung war tot.
    Da durchschnitt ein Geräusch die Stille. Ein Knacken und Heulen wie von arbeitenden Getrieben. Es kam aus dem ersten Stock.
    Durch sein jahrelanges Training als Agent des Justizministeriums verhielt Malone sich intuitiv still, wollte der Sache aber sofort auf den Grund gehen.
    Deshalb stieg er lautlos die Treppe hinauf.
    Das Chromgeländer und die laminierten Stufen waren feucht. Fünfzehn Stufen weiter oben standen noch mehr Vitrinen aus Glas und Chrom. Marmorreliefs und Bronzebüsten ragten gespenstisch vor Malone auf. Etwa sechs Meter entfernt erhaschte er eine Bewegung. Etwas rollte über den Boden. Das Ding war etwa sechzig Zentimeter breit, hatte abgerundete Seiten, war blass und bewegte sich dicht am Boden wie einer dieser Rasenmähroboter, die Malone einmal in einem Werbespot gesehen hatte. Sobald es gegen eine Vitrine oder eine Statue stieß, stoppte das Ding, rollte rückwärts und schoss dann in eine andere Richtung davon. Oben kam eine Röhre heraus, aus der es alle paar Sekunden etwas versprühte.
    Malone trat näher.
    Das Ding verharrte reglos. Als ob es seine Gegenwart spürte. Die Röhre richtete sich auf ihn, und eine Nebelwolke durchtränkte seine Hose.
    Was zum Teufel war das?
    Das Gerät schien das Interesse an Malone zu verlieren und flitzte tiefer ins Dunkel, wobei es noch mehr stinkenden Nebel ausspie. Malone sah übers Geländer ins Erdgeschoss hinunter und entdeckte dort noch ein Gerät dieser Art neben einer Vitrine.
    Das alles gefiel ihm überhaupt nicht.
    Er musste hier weg. Der Gestank drehte ihm langsam den Magen um.
    Das Gerät blieb stehen, und er vernahm ein anderes Geräusch.
    Zwei Jahre zuvor, vor seiner Scheidung, seiner Pensionierung und seinem plötzlichen Umzug nach Kopenhagen, hatte er in Atlanta, wo er damals gelebt hatte, ein paar hundert Dollar für einen rostfreien Edelstahlgrill ausgegeben. Das Gerät hatte einen roten Knopf gehabt, der eine Gasflamme entzündete, wenn er gedrückt wurde. Malone erinnerte sich an das Geräusch, das der Anzünder beim Betätigen immer gemacht
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