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Coruum Vol. 2

Coruum Vol. 2

Titel: Coruum Vol. 2
Autoren: Michael R. Baier
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hereinbrechen.
    Ruf rief sie der Priorität nach ab. » Schwere feindliche Einheiten geortet. Feindliche Einheiten bereiten Scherenbewegung vor und schneiden Rückzugsweg ab «, meldete die Schiffs-KI der T3.
    »Merkanteer, wir bekommen in ungefähr einer Stunde Besuch. Die T3 meldet wenigstens dreißig Schiffe, die aus dem sonnenfernen Sprungpunkt in das System eingetreten sind«, informierte ihn der Certeer der Schattentruppen.
    Ziit , dachte Ruf. Sie haben solange mit dem Angriff gewartet, bis sie sicher waren, dass wir das Kommunikationszentrum betreten hatten.
    »Wer sind die Angreifer? T3«, fragte er.
    » Keine Identifikation möglich, unbekannte Schiffs-Signaturen und Strahlungsmuster, Sprungtechnik zentrumsbasiert! «, kam die unverzügliche Antwort.
    »Wie lange haben wir, bis uns der Rückweg abgeschnitten wird? Wie sind unsere Chancen, durchzubrechen?«, dachte er die Alternativen laut zu Ende.
    » Zweiundzwanzig Minuten, Chancen unbekannt aufgrund unzureichender Informationen. Starte Testangriff auf repräsentatives Schiff. «
    Natürlich , dachte Ruf, die Schiffs-KI geht analytisch vor.
    »Wir kommen in der Zeit nicht hier raus, Ruf«, sagte Kooi nüchtern.
    »Ihr werdet Euer Schiff nicht mehr erreichen, Adjutant, die Station versiegelt sich schon.« Der Tempus drehte sich um neunzig Grad, als betrachte er ein spezielles Holodisplay. »Befehlt Euren Einheiten den Rückzug aus dem System, solange sie noch Zeit dazu haben. Sie sind den Angreifern nicht gewachsen.« Seine emotionslose Stimme unterstrich den finalen Charakter seiner Worte.
    Kooi sah Speer besorgt an.
    »Ich halte es für wahrscheinlich, dass man Euch erwartet hat, Adjutant, diese Schiffe waren seit mehr als eintausend Jahren nicht mehr in diesem System!«, fügte der Tempus hinzu.
    »Erwartet? Niemand wusste von dieser Mission!«, entgegnete der Rothaarige im Reflex. Dann stockte er. Wer wusste Bescheid?
    »Ihr wisst, wer das ist, Herrscher?«, fragte Speer entsetzt zurück, Bestürzung im Blick.
    »Es sind vergleichbare Signaturen wie beim Angriff auf die Sucher, Offizier. Vergleichbare Signaturen wie zu Beginn der Schlacht, in der mehr als zweitausend Tempi fielen – die einzige Schlacht in der Geschichte der Tempi, in der wir nicht als Sieger vom Feld gingen.«
    »Herrscher, es muss Ausfalltore in dieser Anlage geben«, warf Ruf ein, »lasst die Gruppe oben in der Anlage zum Schiff zurückkehren. Es ist nicht notwendig, sie hier zu behalten, sie können das Schiff noch aus eigener Kraft erreichen.«
    Die Stimme des Cyborgs schien das erste Ma1 so etwas wie eine Spur von Bedauern er antwortete: »Die Station ist versiegelt, Adjutant. Es gibt keine Ausfalltore. Diese Station ist hermetisch, nur aus diesem Grund wurde sie beim ersten Angriff nicht eingenommen!«
    Der Rothaarige verspürte die Einsamkeit des Verantwortlichen. Eine Eiskugel bildete sich in seinem Magen, das Hochgefühl der Macht, das er an Bord der T3 empfunden hatte, war verschwunden. Er traf seine Entscheidung:
    » Certeers: «, sprach er klar in sein Kommunikationsvisier, »Rückzug zur T3. T3: Truppen aufnehmen mit Kurs auf Sprungpunkt ins Transfersystem.« Er blickte zurück zu seinen Offizieren, wissend, dass sie sich möglicherweise auf unbestimmte Zeit hier würden einrichten müssen, und fuhr fort: »Wir bleiben hier in der Station und werden versuchen, die Mission zu erfüllen und der T3 vor dem Sprung noch möglichst die gesuchten Informationen zu übermitteln.«
    Er fuhr sein Kommunikationsvisier hoch und wischte sich über die Augen. Ruf hatte das dringende Bedürfnis, etwas zu zerstören.
    » Wer ist es, der da angreift, Herrscher?« Speer war neben Ruf getreten, spürte dessen unterdrückte Frustration. »Ihr wisst es, Herrscher – sagt es uns – bitte! «, fügte er hinzu als er sich erinnerte, mit wem er gerade sprach.
    Der Tempus erwiderte eine Weile lang nichts, als habe er die Frage nicht gehört oder überlege sich eine Antwort.
    Speer biss die Kiefer zusammen, verfolgte die Darstellungen auf den Holodisplays.
    »Herrscher?«, brach sich die Ungeduld bei Ruf ihren Weg.
    Der Cyborg drehte sich um neunzig Grad nach rechts und verließ das Kommunikationszentrum durch ein schweres, kreisrundes Schott, das sich wie eine Blende öffnete und den Blick auf ein weiteres, dahinter liegendes Schott ermöglichte.
    » Folgt mir! «, dröhnte die synthetische Stimme des Tempus in ihren Kopfhörern.
     Speer warf Ruf einen wortlosen Blick zu, und als der nickte,
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