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Corum 02 - Die Königin des Chaos

Corum 02 - Die Königin des Chaos

Titel: Corum 02 - Die Königin des Chaos
Autoren: Michael Moorcock
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einer der Tavernen erwähnt, mit Bewunderung, dünkt mir. Wie ich verstand, dürfte er ein mächtiger Krieger sein. Die ganze Stadt bereitete sich auf einen Krieg vor. Ich erfuhr jedoch nicht gegen wen, oder aus welchem Grund. Sie sprachen jedoch voll Haß von einem Land namens Lywm-an-Esh. Und sie erwarteten Verbündete von jenseits des Meeres.«
    »Verbündete? Von den Nhadragh-Inseln vielleicht?« fragte ihn Corum.
    »Nein. Wenn ich mich nicht täusche, sprachen sie von Broan-Mabden.«
    »Der Kontinent im Westen!« stieß Rhalina aus. »Ich wußte nicht einmal, daß dort noch Mabden leben. Aber was bewegt sie, gegen Lywm-an-Esh zu ziehen?«
    »Vielleicht derselbe Ungeist, der sie meine Rasse ausrotten ließ«, vermutete Corum. »Mißgunst, und Haß auf den Frieden. Dein Volk nahm, wie du selbst erzähltest, viele Vadhagh-Gewohnheiten an. Das muß die Feindschaft Glandyths und seiner Art herausfordern.«
    »Du magst recht haben«, murmelte Rhalina. »Aber das bedeutet dann ja, daß wir uns nicht allein in Gefahr befinden. Lywm-an-Esh hat seit hundert und mehr Jahren keinen Krieg mehr geführt. Es ist auf einen Angriff sicherlich nicht vorbereitet.«
    Ein Diener brachte Jharys Kleidung. Sie war nun sauber und trocken. Er dankte und begann sie überzustreifen. Sein Hemd war aus strahlendblauer Seide, seine pludrigen Beinkleider vom gleichen grellen Scharlachrot wie Corums Mantel. Er schlang sich eine breite gelbe Schärpe um die Mitte, und darüber schnallte er einen Schwertgürtel, von dem ein Säbel in seiner Scheide hing, und ein langer Dolch. Er schlüpfte in weiche Stiefel, die bis zu seinen Knien reichten, und band sich einen Schal um den Hals. Seinen dunkelblauen Umhang legte er auf einen Stuhl neben sich, dazu seinen Hut (den er umständlich zurechtbog) und seinen Sack. Er schien zufrieden.
    »Vielleicht solltet Ihr mir alles erzählen, was Ihr glaubt, daß ich wissen müßte«, schlug er vor, »damit ich Euch vielleicht eine Hilfe sein kann. Ich habe auf meinen Reisen viel Wissen gesammelt wenngleich das meiste davon nutzlos ist - «
    Corum berichtete ihm von den Schwertherrschern und den fünfzehn Ebenen, vom Kampf zwischen Ordnung und Chaos und den Versuchen, die kosmischen Waagschalen ins Gleichgewicht zu bringen. Jhary-a-Conel hörte ihm zu, und vieles, wovon Corum sprach, schien ihm bekannt zu sein.
    Als der Vadhagh geendet hatte, sagte Jhary: »Es steht natürlich fest, daß jedwede Versuche, Lord Arkyn zu finden und um Hilfe zu bitten, in diesem Stadium zwecklos wären. Ariochs Logik herrscht immer noch auf diesen fünf Ebenen, und sie muß erst völlig unwirksam sein, ehe Arkyn und die Ordnung wieder zu wirklicher Macht kommen können. Es ist das Schicksal der Sterblichen, diese Kämpfe zwischen den Göttern widerzuspiegeln und zweifellos ist dieser offenbar bevorstehende Krieg zwischen König Lyr-a-Brode und Lywm-an-Esh ein Bild des Kampfes zwischen Ordnung und Chaos auf anderen Ebenen. Siegen jene, die dem Chaos dienen - sind also König Lyr-a-Brodes Armeen siegreich dann kann Lord Arkyn leicht seine ohnehin noch unbedeutende Macht hier wieder verlieren, und das Chaos wird triumphieren. Arioch ist durchaus nicht der mächtigste der Schwertherrscher - Xiombarg verfügt auf den von ihr beherrschten Ebenen über gewaltigere Kräfte, und Mabelrode hat noch weit mehr Macht als Xiombarg. Ich würde sagen, Ihr kennt die echten Manifestationen der Chaos-Herrschaft hier überhaupt nicht.«
    »Euere Worte sind nicht sehr beruhigend«, murmelte Corum.
    »Doch ist es sicher besser, diese Dinge ungetrübt zu sehen«, warf Rhalina ein.
    »Können die anderen Schwertherrscher zu König Lyrs Unterstützung eilen?«
    »Nicht direkt. Aber durch Boten und Beauftragte ist schon einiges möglich. Wäret Ihr denn interessiert, mehr über Lyrs Pläne zu erfahren?«
    »Selbstverständlich«, knurrte Corum. »Aber das ist unmöglich.«
    Jhary lächelte. »Ihr werdet noch feststellen, daß es sehr nützlich ist, einen Gefährten von Helden wie mich an Eurer Seite zu haben.« Er bückte sich und griff in seinen Sack.
    Zu ihrer Überraschung holte er etwas heraus, das lebendig war. Die Tatsache, daß es zumindest einen ganzen Tag in diesem Sack zugebracht hatte, schien ihm nichts ausgemacht zu haben. Es öffnete die großen sanften Augen und schnurrte.
    Es war eine Katze. Oder zumindest war es eine Art Katze, denn am Rücken wuchsen ihr zwei herrliche schwarze Flügel mit weißen Spitzen. Ansonsten war sie schwarzweiß
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