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Corina 01 - Dämonisch verführt

Corina 01 - Dämonisch verführt

Titel: Corina 01 - Dämonisch verführt
Autoren: Karen Chance
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menschliche Drogen nicht lange genug im Kreislauf, um irgendetwas auszurichten. Ich hoffte auf mehr Wirkung bei einem magischen Gebräu, doch offenbar war niemand auf die Idee gekommen, etwas für Dhampire zu entwickeln. Wir waren so wenige, dass es die Mühe einfach nicht lohnte, und außerdem belegten wir auf der allgemeinen Beliebtheitsliste keinen der vorderen Plätze. Es war durchaus möglich, dass sich vor Claire niemand mit diesen Dingen befasst hatte. Zum ersten Mal leistete jemand entsprechende Arbeit, und wenn ich sie nicht bald fand, war es vielleicht auch das letzte Mal.
    Ich würde sie finden, daran zweifelte ich nicht, aber Mircea - zum Teufel mit ihm - hatte recht. Vielleicht schaffte ich es nicht rechtzeitig. Michael war kein hoher Meister, höchstens sechste Stufe nach meiner Schätzung, und erledigte kleine Aufträge für einige Vamp-Bosse in Brooklyn. Mit solchen Leuten konnte ich problemlos halb im Schlaf fertigwerden, aber nach den Informationen seiner Gorillas hatte er die Stadt verlassen. Niemand wusste, wo er sich aufhielt, und es hätte wertvolle Zeit gekostet, ihn allein mit meinen eigenen Ressourcen zu finden. So viel Zeit blieb Claire möglicherweise nicht.
    Mircea hingegen stand für die Suche eine Organisation zur Verfügung, neben der sich CIA, FBI und Interpol wie ein Haufen geistig behinderter Kinder ausmachten, und zwar noch mehr als sonst. Morgen um diese Zeit konnte Claire wieder in unserem klapprigen Haus sein und sich dort um den Kräutergarten und die beiden Katzen kümmern. Und wenn die Schwangerschaft kein Hirngespinst von Kyle war, würde ich Gelegenheit erhalten, mit Claire zu reden und ihr einige unangenehme Wahrheiten zu erklären.
    Ich sah zum anderen Vampir und stellte fest, dass er mich mit vager Verachtung musterte. Bestimmt dachte er, dass er sie gut verbarg, aber im Lauf der Jahrzehnte und Jahrhunderte hatte ich gelernt, die Mimik von seinesgleichen zu deuten. Oder vielleicht glaubte er, es ließe mich völlig kalt, dass er mich für einen Feigling hielt. Immerhin hatte er völlig recht, soweit es meinen grässlichen Onkel betraf. Wer keine Angst vor ihm hatte, war entweder völlig verrückt oder ausgesprochen dumm. Ich fragte mich, welches Etikett mir Mircea anhängen wollte.
    »Ich will sie zuerst zurück. Zahlung nur bei Lieferung.«
    »Nein.« Mircea machte sich nicht einmal die Mühe, Bedauern zu zeigen. »Vlad läuft seit über einer Woche frei herum. Es wäre töricht, ihm noch mehr Zeit für seine Pläne zu geben.«
    »Er hatte mehr als hundert Jahre Zeit zu planen«, sagte ich. Das mit dem »Vlad« gefiel mir nicht. Wenn Mircea einmal vergessen konnte, dass das Ungeheuer, mit dem wir es zu tun hatten, sein Bruder war .... dann wäre alles viel einfacher gewesen. Aber er hatte da so einen komischen Familiensinn, den ich nicht ganz verstand. Er veranlasste ihn, sich alle paar Jahrzehnte auf die Suche nach mir zu machen, obwohl er wusste, dass wir aneinander geraten würden, und er hatte ihn daran gehindert, Dracula bei der letzten Begegnung zu vernichten.
    »Stimmt, aber wir haben sein Netzwerk zerschlagen, wie du dich vielleicht erinnerst. Wenn er nicht ganz allein und ohne Unterstützung handeln will, braucht er Zeit, um Gefolgsleute zu finden. Derzeit sollte er verwundbar sein.
    Aber er wird es nicht lange bleiben.«
    Ich ersparte mir den Hinweis, dass »verwundbar« und »Dracula« nicht in den gleichen Satz gehörten. Onkel Drac war nie etwas anderes gewesen als absolut kompetent und durch und durch erbarmungslos. Trotzdem musste ich Mircea recht geben. Wenn ich es schon mit Drac aufnehmen sollte, war es mir weitaus lieber, wenn er keine Helfer hatte. Allein war er schon schlimm genug, aber der von ihm kontrollierte Stall war eine Quelle weiterer Albträume gewesen, und ich hatte mehr als ein Jahrzehnt gebraucht, um seine wichtigsten Leute zur Strecke zu bringen.
    Anschließend hatte ich etwas besser schlafen können, aber nur ein bisschen. Zu wissen, dass ihr Herr und Meister nur einen Schritt davon entfernt war, wieder auf der Bildfläche zu erscheinen, hatte mir immer schwer im Magen gelegen. Wenn Mircea, der ewige Holzkopf, doch nur einmal auf mich gehört hätte - der Gedanke brachte mein Blut in Wallung. Dann läge Dracula jetzt für immer in einem Sarg, und das alles wäre nicht nötig gewesen.
    Allerdings hätte ich dann auch keine Hilfe bei der Suche nach Claire bekommen.
    »Na schön. Aber wenn ich noch heute Abend mit der Jagd beginne, möchte
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