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Cordina's Royal Family 1-4

Cordina's Royal Family 1-4

Titel: Cordina's Royal Family 1-4
Autoren: Nora Roberts
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gegenüber.
    „Natürlich haben meine Kinder ihren eigenen persönlichen Schutz.“ Mit beherrschtem Zorn drückte er seine Zigarette aus. „Es hat allerdings den Anschein, als sei dieser Schutz unzureichend. Gabriella zeigt sich oft unduldsam bei der notwendigen Anwesenheit von Sicherheitsbeamten. Ihr Privatleben betreffend hat sie ihren eigenen Kopf. Vielleicht habe ich sie verzogen. Wir sind ein friedliches Land, Reeve. Die Bewohner von Cordina lieben ihre fürstliche Familie. Wenn meine Tochter von Zeit zu Zeit mal ihren Leibwächtern entschlüpft ist, dann habe ich kein großes Aufheben darum gemacht.“
    „Konnte es auf diese Weise jetzt zu der Entführung kommen?“
    „Sie wollte aufs Land fahren. Das tut sie manchmal. Die Verpflichtungen aufgrund ihrer Stellung sind zahlreich. Gabriella braucht ab und zu etwas Ablenkung und ein gewisses Maß an Zerstreuung. Bis vor sechs Tagen schien es immer eine harmlose Sache, deshalb gestattete ich es auch.“
    Dem Ton nach zu urteilen beherrschte Armand seine Familie wie sein Volk, gerecht, aber kühl, dachte Reeve. „Bis vor sechs Tagen“, wiederholte er, „als Ihre Tochter entführt wurde.“
    Armand nickte ruhig. Es ging jetzt um Tatsachen, mit denen man sich auseinander setzen musste, Gefühle waren hier unangebracht. „Bis wir absolut sicher sind, wer Gabriella entführt hat und warum, kann ihr ein solches Vergnügen nicht mehr gestattet werden. Ich würde der Palastgarde mein Leben anvertrauen, doch nicht mehr das meiner Tochter.“
    Reeve machte seine Zigarette aus. Die Absicht war klar und deutlich.
    „Ich bin nicht mehr beim Geheimdienst, Armand.“
    „Sie haben ein eigenes Unternehmen. Wie ich höre, sind Sie eine Art Experte auf dem Gebiet des Terrorismus.“
    „In meinem Heimatland“, erklärte Reeve. „Hier in Cordina habe ich keine Zulassung. Im Laufe der Jahre hatte ich allerdings Gelegenheit, gute Kontakte zu schaffen. Ich könnte Ihnen die Namen einiger ausgezeichneter Leute vermitteln …“
    „Ich suche einen Mann, dem ich das Leben meiner Tochter anvertrauen kann“, unterbrach Armand ihn. Er sagte das mit ruhiger Stimme, der drohende Unterton war jedoch unüberhörbar. „Einen Mann, von dem ich sicher sein kann, dass er ebenso objektiv bleibt, wie ich es sein muss.
    Einen Mann, der über die Erfahrungen verfügt, eine möglicherweise hochexplosive Lage mit Feingefühl zu handhaben. Ich habe Ihre Laufbahn aufmerksam verfolgt.“ Als Reeve ihn verblüfft ansah, lächelte Armand ihn noch einmal an. „Ich verfüge über ausgezeichnete Beziehungen in Washington. Sie haben einen tadellosen Ruf, Reeve. Ihr Vater kann stolz auf Sie sein.“
    Reeve fühlte sich unwohl, als der Name seines Vaters fiel. Diese Verbindung war für seinen Geschmack zu persönlich. Sie würde es ihm nur erschweren, anzunehmen und objektiv zu bleiben, oder dankend und ohne Schuldbewusstsein abzulehnen. „Ich weiß ihr Vertrauen zu schätzen. Ich bin jedoch keine Polizist, kein Leibwächter. Ich bin jetzt Farmer!“
    Armands Ausdruck blieb ernst, doch Reeve entging das amüsierte Flackern im Blick des Fürsten nicht. „Ja, so wurde mir berichtet. Wenn es Ihnen recht ist, belassen wir es dabei. Doch ich habe Sorgen, große Sorgen. Ich werde Sie jetzt allerdings nicht drängen.“ Armand wusste, wann er zu fordern oder sich zurückzuziehen hatte.
    „Überdenken Sie bitte das, was ich Ihnen gesagt habe. Vielleicht könnten wir morgen noch einmal miteinander sprechen, und Sie können selbst mit Gabriella reden. In der Zwischenzeit fühlen Sie sich bitte als unser Gast.“
    Der Fürst erhob sich und betrachtete damit das Gespräch als beendet.
    „Mein Wagen wird Sie in den Palast zurückbringen.“
    Er hatte bei einem privaten Frühstück in der Suite des Fürsten ein weiteres Gespräch mit Armand geführt. Dabei war ihm die ruhige Entschlossenheit und das Herrschaftsbewusstsein des Fürsten nur zu präsent gewesen. Er war mit solchen Menschen aufgewachsen.
    Leise vor sich hinfluchend sah Reeve hinaus auf die Bergkette, die Cordina so malerisch umgab.
    Warum zum Teufel war er hier? Sein Land lag Tausende von Meilen entfernt und wartete darauf, von ihm bestellt zu werden. Stattdessen befand er sich in diesem Märchenland, wo die Luft verführerisch sanft und das Meer so nahe und so blau war. Er hätte nie hierher kommen dürfen.
    Als Armand mit ihm Kontakt aufnahm, hätte er bedauernd abwinken sollen. Als sein Vater ihn dann anrief, um der Bitte des Fürsten Nachdruck
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