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Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ...

Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ...

Titel: Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ...
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Ihnen
der Anstand so wichtig, Doktor?«
    »Im allgemeinen nicht«, entgegnete
Adam schmunzelnd. »In mancher Hinsicht bin ich sogar ein ziemlicher
Draufgänger, könnte man sagen. Aber sobald es sich um Kinder handelt, neige ich
eher zu konventionelleren Ideen.«
    Banner verspürte ein leises Flattern
in ihrem Bauch, als bereitete er sich darauf vor, Adams Kinder zu tragen und zu
nähren. Aus Ärger über diese Gedankengänge biß sie sich auf die Lippen und
straffte die schmalen Schultern. »Es ist kalt«, sagte sie steif.
    Es war eine so offensichtliche Lüge,
daß Banner mit Adams Protest rechnete. Denn trotz des kalten Wetters war es
angenehm warm unter dem Lederdach des Zweisit zers. Und Adams Gesicht war dem
ihrem plötzlich so nahe, daß sie einen wilden Augenblick lang sicher war, er
würde sie küssen ...
    Bevor es jedoch dazu kommen konnte,
sprang eine der Türen auf, und ein hübsches junges Mädchen erschien auf der
Schwelle. Es hatte große blaue Augen und ebenso dunkles Haar wie Adam. Im
rechten Arm hielt es den größten Weihnachtskranz, den Banner je gesehen hatte.
    »Adam!« rief das schöne Wesen
begeistert, hüpfte graziös über die schneebedeckten Stufen und eilte auf den
Wagen zu.
    Adam wandte sich von Banner ab und
stieg aus, um das Mädchen zu umarmen. Er zog es stürmisch an sich, schwenkte es
herum und küßte es auf beide Wangen.
    Banner war zum erstenmal in ihrem
Leben eifersüchtig, doch sie bemühte sich, ein geduldiges Lächeln aufzusetzen.
Schließlich war es ja nicht so, als hätte sie einen Anspruch auf die
Aufmerksamkeit dieses Mannes, und obwohl er behauptet hatte, nicht verheiratet
zu sein, hatte er nicht gesagt, daß es keine Frau in seinem Leben gab
...
    Als Adam das entzückende junge
Mädchen endlich aus seinen Armen entließ, betrachtete es Banner neugierig, doch
ohne Ablehnung. »Wer ist das?« fragte es neugierig.
    Adam machte eine angedeutete
Verbeugung. »Melissa, ich möchte dir Dr. Banner O'Brien vorstellen. O'Brien das
ist meine Schwester Melissa.«
    Banner war so froh, daß sie das
Mädchen am liebsten umarmt hätte. »Hallo«, grüßte sie freundlich, als Adam ihr
aus dem Wagen half.
    Melissas vielsagender Blick wanderte
von Banner zu ihrem Bruder, und ein unausgesprochenes >Aha!< hing in der
Luft.
    Adam schaute sie strafend an, bevor
er Banners Arm nahm und sie ins Haus führte.
    »Wann bist du zurückgekommen?«
fragte er Melissa, die den Weihnachtskranz an einen Haken an der Tür hängte.
    »Nett, daß du fragst, Adam!«
entgegnete Melissa in vorwurfsvollem Ton.
    »Du hättest mich am Hafen abholen
sollen oder hast du das schon wieder vergessen?«
    Adam machte ein übertrieben
zerknirschtes Gesicht. »Jetzt bist du ja da«, meinte er. »Ich sehe also nicht,
wo das Problem liegt.«
    »Natürlich nicht«, entgegnete das
Mädchen, das Banner auf etwa siebzehn Jahre schätzte, und rieb seine Hände,
als habe der Weihnachtskranz Staub darauf hinterlassen. »Wäre Jeff nicht
gekommen, hätte ich zu Fuß gehen müssen.«
    »Wie schrecklich!« neckte Adam seine
Schwester und berührte flüchtig Banners Hand, die auf seinem Arm ruhte.
    Die Geste war Melissa nicht
entgangen, und nun musterte sie Banner prüfend. »Sind Sie wirklich Ärztin?«
wollte sie wissen.
    Adam zwinkerte Banner zu, als er sie
durch die Eingangshalle führte. »Ja«, antwortete er in einem Ton, bei dem
seiner Kollegin fast der Atem stockte. »Kleeblatt ist wirklich Ärztin.«
    Er schien sie akzeptiert zu haben.
Banner jubelte innerlich vor Freude. »Können wir uns jetzt die Klinik ansehen?«
    Adam geleitete sie durch einen
imposanten Speisesaal mit mahagoniverkleideten Wänden, Kristallüstern und einem
Kamin, in dem ein Feuer angenehme Wärme ver breitete. Die schlichten Möbel aus
massivem Holz zeugten von Geschmack und gediegenem Wohlstand.
    »Bevor Papa das Haus bauen ließ,
lebten er und Mama in einer Hütte — genau hier.« Melissa pochte auf den langen,
auf Hochglanz polierten Tisch. »Papa sagte oft, meine Brüder seien an der
gleichen Stelle zur Welt gekommen, an der Maggie heute das Essen serviert.«
    Adam warf seiner kleinen Schwester
einen strengen Blick zu. »Apropos Maggie — könntest du ihr bitte ausrichten,
daß Dr. O'Brien und ich gern etwas essen würden, wenn wir aus der Klinik
zurückkommen?«
    Melissa war anzusehen, daß sie viel
lieber mitgegangen wäre, aber sie nickte verständnisvoll und verschwand durch
eine der Türen.
    Adam führte Banner auf einen
überdachten Glasgang
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