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Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne

Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne

Titel: Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne
Autoren: Anne Barbour
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der Ferne verschwinden.
    Als er wieder nach vorn blickte, gewahrte er eine Gestalt auf der Straße sich ihm nähern. Er nahm an, dass es sich um den abgeworfenen Reiter handelte. Zu seiner Überraschung stellte er sich als Frau heraus. Sie kam näher, und er bemerkte, dass es sich um ein ausgesprochen ansprechendes Exemplar ihres Geschlechtes handelte.
    Sie war von hohem Wuchs, wenngleich man ihre schmale Taille, die durch das schlichte Reitkleid betont wurde, mit den Händen hätte umfassen können. Sie sah viel zu zierlich aus, um ein Pferd wie den Apfelschimmel bändigen zu können. Ihre Schritte waren zielstrebig, und beim Näherkommen hob sie die schlanke Hand zum Gruß.
    Christopher hob ebenfalls die Hand und erkannte in dieser Sekunde, dass der Apfelschimmel leicht das Pferd gewesen sein konnte, das er in der vergangenen Nacht unter dem unbekannten Reiter gesehen hatte.
    War es möglich? Er ließ Zeus langsamer laufen und starrte neugierig die Frau an. Mein Gott! Sie war schön!
    Sie hatte langes, volles Haar, dessen Farbe wie der Widerschein lodernder Flammen auf poliertem Mahagoni war. Sie trug es unter einem kleinen Hut, der mit einer Feder geschmückt war. Sie hatte weit auseinander stehende Augen, die aus der Entfernung grau zu sein schienen. Der schlichte Schnitt ihres Reitkleides betonte ihre verführerischen Rundungen, bei deren Anblick Christopher einen trockenen Mund bekam. Was machte eine solche Göttin in der Einöde von Cambridgeshire? Er sah sich zu der auf der Hand liegenden Schlussfolgerung genötigt, dass sie Sir Henrys Nichte sein musste, da sie über das zu Wildehaven gehörende Land geritten war.
    Und möglicherweise war sie auch der Reiter, den er in der vergangenen Nacht bei einem geheimnisvollen Ausflug gesehen hatte.
    Misstrauisch sah Gillian ihn sich ihr nähern. Sie vermutete, dass es unklug gewesen war, einem Fremden zur Begrüßung zuzuwinken. Ihre missliche Lage jedoch ließ die höfliche Geste erst recht zu einer Absurdität Werden.
    Sie holte tief Luft. Der Reiter kam ihr irgendwie bekannt vor. Er war hoch gewachsen und kräftig und bewies im Sattel geschmeidige Eleganz. Du lieber Himmel! Bei ihm konnte es sich gut um den Mann handeln, der ihr in der vergangenen Nacht gefolgt war. Plötzlich verspürte sie den Drang, auf dem Absatz kehrtzumachen und wegzulaufen.
    Stattdessen setzte sie jedoch ein klägliches Lächeln auf, als der Fremde vor ihr anhielt und sich dann vom Pferd schwang.
    »Es tut mir Leid«, sagte er mit gewinnendem Lächeln.
    »Wir sind uns zwar noch nicht vorgestellt worden, doch ich nehme an, dass Sie in einer unangenehmen Lage sind. In einer solchen Situation ist es nicht notwendig, auf Förmlichkeiten Rücksicht zu nehmen. Erlauben Sie mir, mich Ihnen vorzustellen. Ich bin Christopher Culver, Earl of Cordray. Zu Ihren Diensten, Madam.«
    Sie lachte. »Wie demütigend, in einem solchen Licht zu erscheinen! Aber ich bin tatsächlich in einer unangenehmen Lage. Ich bin Miss Gillian Tate und lebe auf Ihrem Besitz in Rose Cottage«, setzte sie hinzu und zog die Augenbrauen hoch. »Und Sie sind, wie ich feststelle, der neue Besitzer des Anwesens.«
    Sie war verblüfft, als er den Hut abnahm und ihre Hand zum KUSS an die Lippen hob. Sein dichtes dunkles Haar erinnerte sie an einen Zobelpelz, und seine Augen… du lieber Himmel!… sie waren grün, von einem so reinen Smaragdgrün, wie sie es noch nie gesehen hatte. Angesichts der neugierigen Musterung, der er sie unterzog, kam sie sich vor, als stünde sie in einem tropischen Regenguss.
    »Ich glaube, ich bin vorhin Ihrem Pferd begegnet, einem stattlichen Apfelschimmel.«
    Sie seufzte. »Ja, das war Falstaff. Er wird so genannt, weil er nur ans Fressen denkt. Vor einigen Minuten ist der Sattelgurt gerissen, und ich bin vom Pferd gefallen. Ich bekam das Halfter nicht zu fassen, und obwohl ich ihn rief, machte Falstaff kehrt und preschte zum Stall, wo er jetzt zweifellos Simms schöntut, damit er einen Eimer voll Futter bekommt.«
    »Hat niemand Sie begleitet?«
    Gillian versteifte sich, weil sie einen neugierig gespannten Unterton in Lord Cordrays Stimme vernommen hatte.
    »Nein«, antwortete sie jedoch lachend. »Es wird mir aber eine Lehre sein, nicht mehr ohne einen Bediensteten auszureiten, obwohl ich einige Augenblicke des Alleinseins, ehe der Tag beginnt, sehr genieße. Daher reite ich oft am frühen Morgen. Und ich fühle mich auf dem zu Wildehaven gehörenden Land sicher.«
    »Das ist sehr verständlich.« Der
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