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Cora Historical Gold 129 - Die Novizin

Cora Historical Gold 129 - Die Novizin

Titel: Cora Historical Gold 129 - Die Novizin
Autoren: Betina Kran
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erkannte er im dämmerigen Licht ein Gesicht und sah ihr rotes Haar aufleuchten. Da wusste er, dass es kein Traum war.
    »Eloise?«
    »Ja, ich bin’s!« sagte sie leise. »Wir holen Euch hier heraus. Ist Lord Bromley wohlauf?«
    Peril streckte seine Hände durch das Gitter und legte sie um ihre Finger, die die Eisenstäbe umklammerten. Sie war tatsächlich da!
    »Er braucht Hilfe. Er hat Blut verloren … Aber wie zum Teufel seid Ihr hier hereingekommen?«
    »Hildegarde kannte den Weg«, sagte sie. Inzwischen hatte auch Gravy sich wieder an ihrer Seite eingefunden und überreichte ihr die Schlüssel, die sie nacheinander im Eisenschloss ausprobierte.
    »Michael und Simon haben das zugelassen?«
    »Sie hätten mich nicht aufhalten können. Wir haben einen Plan …« Ihre Hände zitterten so stark, dass sie Mühe mit dem Schloss hatte.
    »Gebt Sie mir!« Hildegarde trat zu ihr und fand den richtigen Schlüssel. Der Riegel klickte, und die Tür sprang auf.
    Eloises stürmische Umarmung hätte Peril fast umgeworfen. Als er sich endlich wieder aus ihrer Umklammerung löste, tastete sie ihn von Kopf bis Fuß ab und fragte ihn nach seinen Verletzungen.
    »Ich habe nur einen Schlag auf den Kopf bekommen«, sagte er und küsste jeden einzelnen ihrer zitternden Finger. »Den werde ich überleben.«
    »Ich nehme dich beim Wort«, sagte sie und wischte sich die Tränen ab. Dann drückte sie ihn erneut.
    Hildegarde hatte sich inzwischen neben Lord Bromley gekniet und ihn im Schein der Laterne untersucht, die Gravy hoch hielt.
    »Wer ist denn das?« fragte Peril.
    »Einer unserer Küchenjungen … der, der vermisst war«, sagte Eloise. Dann wandte sie sich an Hildegarde: »Was meint Ihr?«
    »Seine Lordschaft kann nicht laufen, und wir können ihn nicht tragen. Er wird hier bleiben müssen …«
    »Nein, zum Teufel – ich komme mit Euch!« widersprach der Schatzkanzler und schlug die Augen auf.
    »Ihr dürft Euch nicht bewegen, Mylord«, warnte Hildegarde.
    »Hier bleibe ich auf keinen Fall«, widersprach Lord Bromley. »Und wenn ich heute sterben muss, dann wenigstens über der Erde.«
    Wider Erwarten konnte er sich auf den Beinen halten. Peril und Eloise nahmen ihn in die Mitte und führten ihn in die Kammer des Kerkermeisters. Da hörten sie Schritte auf der Kellertreppe.
    »Das stößt unseren Plan um!« flüsterte Eloise besorgt. Sie warf ihrem Gatten den Lederbeutel mit dem Werkzeug zu und forderte ihn auf hineinzusehen. Er zog zwei Dolche und ein Kurzschwert heraus und steckte sich Erstere unter den Gürtel.
    Sie traten wieder in den Gang. Lord Bromley wurde zusehends schwächer, und die roten Flecken auf seinen Verbänden breiteten sich aus. Als sie beim ersten Lagerraum ankamen, wussten sie, dass sie ihren Plan schon wieder ändern mussten.
    »Der Weg führt zu den Küchen«, sagte Eloise zu Peril. »Wir können ihn nehmen und kommen dann im Hof heraus. Hoffentlich herrscht da jetzt ein heilloses Durcheinander an den Toren, so dass noch ein paar mehr Menschen, die weglaufen, nicht weiter auffallen dürften.«
    Es blieb keine Zeit für Diskussionen. Mit Gravy als Führer bahnten sie sich ihren Weg durch das unterirdische Labyrinth in die Speisekammer. Dann hörten sie eine Stimme, die ihnen das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    »Einerlei, ob sie mich wegreiten sehen – ich bleibe nicht hier, um mich auf meiner eigenen Schwelle töten zu lassen!« polterte Claxton.
    »Aber Mylord, sie kommen über die Mauer. Meine Leute können nicht länger Widerstand leisten …«
    »Gnade Euch Gott, wenn Ihr die Stellung nicht haltet! Los, rettet mein Haus vor dem roten Hahn!« Claxton teilte den Vorhang und stürmte mit zwei Soldaten in die Vorratskammer. Er hielt lange genug inne, um zwei lederne Geldbeutel in den Händen zu wiegen. »Da unten ist irgendwo ein Gang, der unter der Burg hinausführt. Wenn ihr den findet, mache ich Euch reich.«
    Die beiden Soldaten gingen hinunter. Als Claxton die beiden Beutel zusammenband, um sie sich über die Schultern zu werfen, trat Peril hervor.
    »Halt, Claxton! Das sieht Euch ähnlich«, sagte er mit schneidender Stimme. »Wegzulaufen und anderen das Kämpfen zu überlassen.«
    Blitzschnell drehte sich der Earl um und erbleichte.
    »Wer zum Teufel hat Euch freigelassen?«
    »Das war ich«, sagte Eloise und trat ebenfalls hervor. Sie lächelte den verwirrten Claxton an. »Ich bin Lady Eloise, Lord Perils Gemahlin.«
    »Die Nonne«, entfuhr es Claxton.
    »Eigentlich nicht«, sagte Peril und
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