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Cool und Lam 13 - Die goldgelbe Tuer

Cool und Lam 13 - Die goldgelbe Tuer

Titel: Cool und Lam 13 - Die goldgelbe Tuer
Autoren: A. A. Fair
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Initiative ergriff.
    Bishop baute dabei auf Maurines Hilfe. Maurine war auch durchaus bereit, ihren derzeitigen Freund ans Messer zu liefern, nur war sie in ihrer Bewegungsfreiheit stark behindert durch die Leibwache, die Gabby ihr aufgehalst hatte. Sie schüttelte die Burschen ab, indem sie in der Bar einen Streit vom Zaune brach und sich von einem unbekannten jungen Mann entführen ließ. Dieser junge Mann war in Wirklichkeit ein Pilot, der sie in seiner Maschine zu einem Flugplatz nördlich von San Francisco beförderte, wo Bishop bereits auf sie wartete.«
    »Okay. Erzählen Sie mir noch was von dem Flieger.«
    »Der Bursche war von Bishop angeheuert worden, aber tatsächlich war er Channings Mann. Anders lassen sich nämlich die folgenden Ereignisse gar nicht erklären. Channing wußte, daß Bishop nur auf eine günstige Gelegenheit lauerte, um ihn abzuhalftern, und hielt es deshalb für ratsam, ihm zuvorzukommen. Als Preis winkte der Spielsalon, auf den er es schon lange abgesehen hatte.
    Na schön. Channing war also über das Stelldichein am Flugplatz im Bilde. Als Maurine zu Bishop in den Wagen stieg, schlüpfte Channing auf den Rücksitz und machte tabula rasa. Maurine tötete er mit einem Revolver, den er nachher vermutlich wegwarf. Jedenfalls wurde die Waffe bisher nicht gefunden. Bishop legte er mit einem Schießeisen um, das er sich zu diesem Zweck aus der Kabine von Billings’ Jacht besorgt hatte. Channing brauchte einen Sündenbock, und zwar einen, der ein starkes Motiv hatte, und die Billings’, Vater und Sohn, kamen ihm dafür wie gerufen. Vergessen Sie nicht, daß er über die Erpressung Bescheid wußte. Um die gefälschte Indizienkette mit allen Regeln der Kunst abzustützen, placierte er sogar eine Kugel in die Wand der Kajüte mit Blutspuren und Hautfasern und allem Drum und Dran.«
    »Meinen Sie damit, daß Channing in der Kajüte noch einen zweiten Schuß auf Bishop abgab?« erkundigte sich Sheldon.
    »Sicher. Die Kugel in der Täfelung war so ziemlich der erdrückendste Schuldbeweis, den er zurücklassen konnte — das Tüpfelchen auf dem I sozusagen. Außerdem war der Polizei bekannt, daß Billings mit Bishop Differenzen gehabt hatte wegen eines Wechsels, den Bishop nicht einlösen wollte. Bishop hatte nämlich versucht, Billings unter Druck zu setzen, aber Billings spurte nicht richtig.«
    »Warum?«
    »Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht, und auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Ich will damit sagen, daß Bishop so lange mit unergiebigen Mineralvorkommen herumjonglierte, deren Abbauprodukte er zu gewöhnlichem Straßenschotter verarbeiten ließ, bis er schließlich auf eine veritable Goldader stieß. Hinter seinem Hause liegt ein großer Geröllhaufen, der aus seiner letzten Grube, der Skyhookgrube , stammt. Ich hab’ das Zeug untersucht, und mir sind die Augen übergegangen. Der Goldgehalt dürfte pro Tonne einem Wert von dreihundert Dollar entsprechen.«
    Leutnant Sheldon dachte über das Gesagte nach. Ich ließ ihn die Neuigkeit erst mal verdauen und fügte nach einer Pause hinzu: »Sehen Sie, Bishop verfuhr bei seinen Gründungen immer nach demselben Schema. Er und Channing hatten das System ausgeklügelt, und es bewährte sich glänzend, solange es sich bloß darum handelte, der Steuerbehörde, dem Publikum und der Bank Sand in die Augen zu streuen. Bishop machte ein Mineralvorkommen ausfindig, gründete eine Aktiengesellschaft, setzte einen kleinen Teil der Aktien an das Publikum ab, natürlich mit Genehmigung der Aufsichtsbehörde, lieh sich zum Abbau der Grube Geld von der Bank und begann mit der Förderung. Nach etwa einem Jahr pflegten Sachverständige die Grube als unergiebig zu bezeichnen, Bishop veröffentlichte die Expertise, kaufte die ausgegebenen Aktien zum Nennwert zurück, bezahlte das Darlehen bei der Bank, und allmählich geriet die Grube in Vergessenheit. Nach einer Weile rollten dann die Schecks aus der >Gießerei< an. Bishop hatte immer mehrere Gruben zu gleicher Zeit in Betrieb, und darunter befand sich stets eine mit dem Namen >Die goldgelbe Tür<. >Die goldgelbe Tür< war immer ein gewinnbringendes Geschäft, und das ging auch deutlich aus den Unterlagen hervor. Kein Steuerprüfer bohrte tiefer. Wenn der Schwindel eines Tages doch mal aufgeflogen wäre, hätte Bishop nachweisen können, daß er jeden Cent seines Einkommens aus der >goldgelben Tür< angegeben und versteuert hatte. Mehr konnte kein Mensch
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