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Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Titel: Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See
Autoren: Elke Schwab
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nach der Entführung erhängte sich Magdalena Siebert, was Otto Siebert ein beträchtliches Erbe einbrachte. Für ihn ein echter Glücksfall.«
    Â»Wo ist das Geld heute?«
    Â»Bei dem Lebenswandel?«, warf Anke Deister ein. »Für Otto Siebert war ein Wunder nötig, dass er nicht pleite ging. Und das Wunder wäre der unterirdische Gang auf dem Limberg gewesen.«
    Â»Der Denkmalschutz ist jetzt auf dem Limberg aktiv geworden. Sie haben tatsächlich Schätze in dem Stollen gefunden. Sie stammen aus mehreren Epochen, genauso wie die Legende es besagt. Leider ist der unterirdische Gang zum größten Teil verschüttet. Nur ein Bruchteil der Kriegsbeute kann geborgen werden, der Rest bleibt unter den Erdmassen begraben«, berichtete Erik.
    Â»Das heißt, dass keine Verbindung zu dem Gang führt, der unter Otto Sieberts Anwesen liegt?«, schlussfolgerte Schnur.
    Â»Nein! Überleg doch mal«, forderte Esther auf. »Hätte Otto Siebert es dann noch nötig gehabt, das Risiko einzugehen und auf einen Mann der Öffentlichkeit zu schießen?«
    Â»Stimmt! Die Frage war blöd«, erkannte Schnur.
    Â»Die Kunstgegenstände werden für staatliche Museen restauriert«, berichtete Erik. »Wallerfangen wird in die Geschichte eingehen.«
    Â»Schon wieder?« Schnur lachte. »Für ein kleines Dorf hat Wallerfangen eine beachtliche Geschichte.«
    Â»Otto Sieberts Plan, Monsieur Villeroy bei einem Jagdunfall sterben zu lassen, den Limberg zu erben und mit den Schätzen neuen Reichtum anzuhäufen, war genial, weil niemand hinter das Motiv gekommen wäre.« Damit unterbrach Anke Jürgen Schnurs Enthusiasmus.
    Â»Mit dem Reichtum hätte er ausgesorgt«, stellte Erik fest. »Zum Glück ist ihm das nicht gelungen.«
    Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Kriminalrat Forseti trat ein.
    Schnur stöhnte innerlich, weil er jetzt keine Zurechtweisung gebrauchen konnte.
    Es kam anders.
    Â»Sie haben in diesem Bunker gute Arbeit geleistet«, lobte Forseti. »Der Leiter des Sondereinsatzkommandos hat mir einen genauen Bericht erstattet – was Sie vergessen haben.«
    Dieser Seitenhieb musste natürlich kommen, erkannte Schnur, der sich ertappt fühlte.
    Â»Nach seiner Schilderung haben Sie es geschafft, eine menschliche Zeitbombe mit Worten zu entschärfen. Das verdient Lob von höchster Stelle. Ich habe Ihre Leistung dem Innenministerium gemeldet.«
    Schnur wusste nicht, was er sagen sollte. Aus Forsetis Mund konnte das alles bedeuten. Vorsichtshalber schwieg er.
    Â»Aber wie die Dinge stehen, müssen wir Otto Siebert gehen lassen«, sprach Forseti weiter. »Sie haben nichts, was seine Mittäterschaft an der Entführung, nichts, was seine Täterschaft im Fall Villeroy und nichts, was seine Mitwisserschaft an den Verbrechen seines Sohnes beweist.«
    Â»Er hat von den bestialischen Morden seines Sohnes profitiert, weshalb er ihn nicht aufgehalten hat«, platzte Esther wütend heraus. »Das ist eine Tatsache.«
    Â»Wie kann er davon profitieren?«
    Â»Alle Aufmerksamkeit galt nur den blutrünstigen Morden und der Frage, wer als nächster drankommt. Niemand hat auf die Treibjagd geachtet. Sogar wir haben unsere Ermittlungen nur auf den Blutsauger vom Limberg konzentriert, weshalb Otto Siebert sein Verbrechen in Seelenruhe planen und um ein Haar hätte ausführen können – wäre Kullmann nicht gewesen.«
    Â»Das sind Vermutungen. Wie wollen Sie beweisen, dass Otto wusste, wer hinter dem Blutsauger steckte, wenn er es Ihnen nicht freiwillig sagt?«
    Â»Er weiß von der Krankheit Porphyrie, deren Symptome Moritz Siebert zum Blutsauger gemacht haben.«
    Â»Ihre Argumente in Ehren – aber sie nützen nichts ohne den entsprechenden Beweis. Otto Siebert kennt seine Rechte und nimmt sie wahr. Wir sind gegen ihn machtlos.«
    Damit war der Fall für Forseti abgeschlossen.
    Er verließ das Büro.
    Alle waren fassungslos.
    Â»War unsere Arbeit umsonst?«
    Â»Nein«, wehrte Schnur ab. »Mein Lob ist euch gewiss. Ihr alle habt erstklassige Arbeit geleistet. Ein komplizierter Fall ist durch meine guten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit sorgfältiger Polizeiarbeit gelöst worden. Was danach kommt, entscheidet die Rechtsprechung – nicht wir.«
    Seine Miene verriet, dass ihm der Abschluss des ersten Falles, den er als Hauptkommissar
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