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Conni-Erzählbände, Band 17: Conni rettet die Tiere

Conni-Erzählbände, Band 17: Conni rettet die Tiere

Titel: Conni-Erzählbände, Band 17: Conni rettet die Tiere
Autoren: Julia Boehme
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„Das ist eindeutig zu früh für mich!“
    „Selbst schuld!“ Conni grinst. „Du wolltest doch unbedingt mit.“
    „Was heißt hier wollen?“ Mama gähnt. „Eigentlich will ich nur eins: ins Bett!“
    „Dann bleib doch hier“, meint Conni.
    „Ich kann euch so früh doch nicht allein in den Wald gehen lassen“, empört sich Mama. „Ihr wisst ja nicht mal, um was es geht!“
    „Doch, wir retten Tieren das Leben!“ Connis Wangen glühen vor Begeisterung.
    Mama seufzt und nimmt einen großen Schluck Kaffee.
    Hastig löffelt Conni ihr Müsli. Je schneller sie fertig ist, desto eher können sie weg.
    Als sie losradeln, ist es draußen noch richtig dunkel. Unterwegs holen sie Anna und Billi ab. Während Billi kaum geradeaus gucken kann, ist Anna voller Elan: „Tiere, wir kommen!“

Schöne Bescherung!
     
    An der Bushaltestelle Buchenweg ist schon eine kleine Truppe versammelt. Conni entdeckt ein paar andere Schüler aus der 7. oder 8. Klasse. Auffallend sind zwei ältere Damen mit schlohweißen Zöpfen und Ringelstrümpfen. Ein Mann im Parka und mit dicker Hornbrille wartet ebenfalls. Und dann noch einer mit Ziegenbart und Lederhosen.
    „Ah, wir haben neue Helfer!“ Eine Frau mit strubbeligen Locken nickt ihnen fröhlich zu. Conni ist sich nicht ganz sicher, ob sie nicht noch das Nachthemd unter ihrem Lodenmantel trägt. Na ja, es ist ja auch wirklich früh!
    „Toll, dass ihr gekommen seid!“ Die junge Frau vom Naturschutzbund begrüßt sie freundlich. „Ich heiße übrigens Finja.“
    Bevor es losgeht, verteilt sie knallgelbe Sicherheitswesten und Taschenlampen. Schließlich ist es immer noch dunkel. Die Mädchen sind schrecklich aufgeregt. Nebel wabert zwischen den Bäumen und aus dem Wald hört man unheimliche Rufe. Das hier wird ein echtes Abenteuer!
    „So, dann zeige ich euch mal, wie ihr hier helfen könnt“, meint Finja.
    „Super!“ Conni strahlt. Das fühlt sich an wie Weihnachten, kurz vor der Bescherung.
    „Seht ihr den Zaun hier neben der Straße?“, fragt Finja.
    Conni nickt. Ein niedriger Zaun aus grüner Folie läuft am Waldrand entlang.
    „Das ist unser Amphibienschutzzaun.“ Finja grinst. „Kurz: Krötenzaun genannt.“
    Wie war das? Krötenzaun? Wo sind die Hamster? Fischotter? Dachse? Und die kleinen, kuscheligen Fuchsbabys? Conni schluckt. Kröten! Eine schöne Bescherung!
    Ihre Enttäuschung scheint Finja nicht bemerkt zu haben. „Jedes Jahr, wenn es im Frühling allmählich wieder wärmer wird, wandern Kröten, Lurche und Frösche zu den Teichen und Tümpeln zurück, in denen sie geschlüpft sind. Dort werden sie sich paaren und Eier legen“, erklärt sie. „Doch vorher müssen viele von ihnen über diese Straße rüber. Wisst ihr, wie lange eine Kröte dafür braucht?“
    Conni hat keine Ahnung. Aber will sie das wirklich wissen?
    „Eine gute Viertelstunde“, sagt Finja. „In der Zeit kommen unzählige Autos vorbei. Ihr könnt euch ja vorstellen, was dann mit den Kröten passiert: Sie werden einfach überfahren. Ohne den Zaun würden neun von zehn Kröten platt gewalzt.“
    Conni schielt zu Anna hinüber. Ist es nur das fahle Licht der Taschenlampe oder wird sie wirklich ein wenig grün?
    „Vor dem Zaun haben wir Eimer in die Erde gesetzt. Dahinein fallen dann unsere Heiratskandidaten, wenn sie am Zaun entlanghüpfen, um einen Durchschlupf zu finden. Schaut mal, hier ist so ein Eimer“, sagt Finja.
    Conni, Anna und Billi starren mit großen Augen in einen randvollen Plastikeimer. Darin krabbeln dicke, eklige, warzige Kröten über- und untereinander. Es ist ein Gewirr aus zuckenden grünen und braunen Leibern und Beinen. Conni spürt, wie es in ihrem Magen rumort.
    „Die müssen wir doch nicht anfassen?“, piepst Anna entsetzt.
     

     
    „Doch, natürlich. Denn bevor ihr die Tiere auf der anderen Straßenseite aussetzt, müsst ihr sie noch bestimmen. Nach Art und Geschlecht. Dabei helfe ich euch erst einmal, bis ihr es alleine könnt.“
    Conni schluckt. „Und dabei müssen wir sie wirklich in die Hand nehmen?“
    „Ja, klar!“ Für Finja scheint das das Normalste der Welt zu sein.
    Connis Mutter lehnt an ihrem Fahrrad und grinst. Die Begeisterung der drei kleinen Naturschützerinnen ist auf einmal deutlich abgekühlt. Morgen kann sie bestimmt wieder ausschlafen.
    Doch sie freut sich zu früh.
    „Wollen Sie uns nicht auch helfen?“, fragt sie der Mann mit Bart.
    „Ich?“ So hat sich das Mama eigentlich nicht vorgestellt.
    Doch der Mann nickt ihr
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