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Conni & Co, Band 8: Conni, Paul und die Sache mit der Freundschaft

Conni & Co, Band 8: Conni, Paul und die Sache mit der Freundschaft

Titel: Conni & Co, Band 8: Conni, Paul und die Sache mit der Freundschaft
Autoren: Dagmar Hoßfeld
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mit der Schule und allem, was damit zusammenhängt, umgeht. Sein schlechtes Zeugnis und die Aussicht, die Klasse vielleicht wiederholen zu müssen, scheinen ihn nicht im Geringsten zu beeindrucken. Im Gegenteil, er macht einfach so weiter wie vorher – außer, dass er einmal in der Woche zum Nachhilfeunterricht geht. Zu mehr ist er offenbar nicht bereit. Er gibt sogar ganz ehrlich zu, dass er stinkfaul ist, und dass Fußball ihm wichtiger ist als alles andere.
    Conni wundert sich ein bisschen darüber, dass seine Eltern ihm nicht mehr Druck machen. Sie kennt Hausers gut. Immerhin wohnen sie schon seit vielen Jahren nebeneinander. Pauls Vater arbeitet als EDV -Berater für eine große Firma. Er ist beruflich viel unterwegs und selten zu Hause. Aber Pauls Mutter ist fast immer da. Sie arbeitet vormittags stundenweise in einem Büro, seit Marie etwas älter ist.
    Wenn ich mit so einem miesen Zeugnis nach Hause käme, wäre bei uns garantiert Großalarm, denkt Conni, während sie die Tür hinter Paul schließt. Dann würden Mama und Papa mich rund um die Uhr unter Beobachtung stellen und mir Dauernachhilfe verpassen, bis meine Ohren zuerst glühen und dann abfallen.
    Auf der anderen Seite ist es natürlich gut möglich, dass Hausers sehr wohl Druck machen, überlegt sie weiter. Vielleicht will Paul es nur nicht zugeben. Wer weiß? Immerhin haben seine Eltern ihm einen Nachhilfelehrer besorgt. Das beweist doch, dass sie sich Sorgen machen und ihm helfen wollen, oder?
    Oben angekommen, wirft Paul sich sofort auf ihr Bett und verschränkt die Hände hinter dem Kopf. »Mach ruhig zuerst Französisch fertig«, sagt er großzügig und klappt die Augen zu. »Ich chill inzwischen ’ne Runde.«
    Chillen? Conni setzt sich auf ihren Schreibtischstuhl und dreht sich einmal im Kreis.
    »Wie wär’s, wenn du schon mal ins Mathebuch guckst? Vielleicht hast du ja eine Erleuchtung, die dich weiterbringt!«
    Nach kurzem Wühlen in ihrem Rucksack zieht sie das Mathebuch hervor und wirft es Paul an den Kopf. Der stöhnt auf.
    »Aua, Mann! Sei nicht so rabiat!«
    Conni lacht. »Rabiat geht anders. Los! Seite 42, Nummer drei und vier. Sag mir Bescheid, wenn du weißt, wie’s geht!«
    Paul knurrt etwas Unverständliches, aber immerhin wälzt er sich auf den Bauch und schlägt das Mathebuch auf. Wenig später breitet sich konzentriertes Schweigen in Connis kleinem Zimmer aus, das jedoch von einem gequälten Aufstöhnen aus Pauls Ecke jäh unterbrochen wird.
    »Was für ein Stuss!«, ruft er und liest laut vor: »Markiere den Stufenwinkel α mit blauer Farbe, trage den Wechselwinkel von β mit grüner Farbe ein, und trage den Nebenwinkel von γ mit einer weiteren Farbe ein. Berechne γ für α = 73° und β = 28°. Deine Überlegungen müssen ersichtlich sein.« Er richtet sich auf und pfeffert das Mathebuch auf den Boden. »Ersichtlich? Wie das denn? Ich weiß ja nicht mal, was Stufen-, Wechsel- und Nebenwinkel sind. Ich krieg die Krise!«
    Conni schiebt die Augenbrauen zusammen und markiert mit einem Finger im Buch die Zeile, in der sie gerade war. »Das ist doch ganz einfach«, sagt sie. »Das hatten wir schon in der Sechsten. Es baut darauf auf, dass – «
    Paul unterbricht sie. »Vergiss es! Ich hab keinen Bock auf diesen Mist! Ich kapier’s sowieso nicht.«
    »Ach, Blödsinn«, meint Conni. »Du musst nur ... «
    »Gar nichts muss ich!«, erwidert Paul schroff. »Ich schnall’s nicht, okay?« Er springt auf und schnappt sich seinen Bayern-München-Ordner. Das Mathebuch kickt er mit der Schuhspitze in Connis Richtung. »Ich hau ab. Mathe mach ich morgen in der Schule. Irgendjemand lässt mich bestimmt abschreiben.«
    »Aber du ... «, setzt Conni an. Sie bricht mitten im Satz ab. Paul stürmt aus dem Zimmer. Sie hört seine polternden Schritte auf der Treppe und kurz darauf das Schlagen der Haustür. Mau macht einen Buckel und faucht.
    »Was ist denn in den gefahren?«, murmelt Conni. »Unmöglich, echt!«
    Am nächsten Morgen kommt Paul zu spät zum Unterricht. Conni hat sich schon vor einiger Zeit abgewöhnt, morgens auf ihn zu warten und mit ihm zusammen zur Schule zu fahren. Sie verspürt keine Lust, nur wegen ihm und seiner ständigen Unpünktlichkeit immer wieder zu spät zu kommen und ins Klassenbuch eingetragen zu werden. Nachdem das ein paarmal passiert ist, hat sie ihm klipp und klar gesagt, dass sie künftig ohne ihn losfahren würde, wenn er nicht rechtzeitig da wäre. »Morgen«, nuschelt Paul, als er sich eine
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