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Conni & Co, Band 8: Conni, Paul und die Sache mit der Freundschaft

Conni & Co, Band 8: Conni, Paul und die Sache mit der Freundschaft

Titel: Conni & Co, Band 8: Conni, Paul und die Sache mit der Freundschaft
Autoren: Dagmar Hoßfeld
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Conni schüttelt den Kopf. Unvorstellbar!
    Auch so ist schon alles anders, neu und ziemlich verwirrend. Und zwar nicht nur der Stundenplan. Mit Beginn des Schuljahrs hat das Lessing-Gymnasium einen ganzen Schwung neuer Lehrer bekommen. Von manchen weiß sie noch nicht mal den Namen.
    Auch in der gemischten Französischklasse kennt sie noch niemanden näher; höchstens vielleicht ein paar einzelne Gesichter vom Sehen, vom Schulhof oder aus der Schülerbücherei. Die meisten gehören zu irgendwelchen Cliquen und kümmern sich nicht um sie. Bestimmt hängt das damit zusammen, dass die Klasse so riesig ist.
    Fast dreißig Köpfe wenden sich ihr neugierig zu, als sie das Klassenzimmer betritt und auf ihren Platz in der ersten Reihe schlüpft. Der klapprige Stuhl ganz vorne vor dem Pult war der einzige, der noch frei war, als sie zum ersten Mal nach den Ferien in den Unterricht gekommen ist.
    Ariane hockt sich auf den Platz neben sie. Sie verstaut ihren Rucksack und starrt stumm auf die Tischplatte. Conni versucht, die Mitschülerin zu ignorieren. Nur weil sie zufällig zusammen Franz haben, heißt das noch lange nicht, dass sie jetzt Freundinnen sind!
    »Bonjour, ma classe!« Lautlos schwebt Frau Roos um die Ecke, schließt die Tür ebenso leise und begrüßt die Klasse mit einem Kopfnicken.
    Irgendwie scheint sie wirklich zu schweben, staunt Conni. Wie ein Schmetterling oder eine Elfe.
    Jede Bewegung der jungen Lehrerin wirkt elegant und leicht. Ihre Hände flattern wie kleine Vögel, als sie einen Stapel Arbeitsblätter aus der Aktentasche zieht. Ihre Frisur, ein modischer Bob, sitzt perfekt. Alles an ihr ist zart und zierlich; irgendwie eine Nummer kleiner als bei anderen, und außerdem sehr französisch. Kein Wunder, in der ersten Stunde hat Frau Roos der Klasse erzählt, dass sie lange in Frankreich gelebt und in Paris studiert hat.
    Conni findet die Lehrerin nett – auch wenn sie sich neben ihr manchmal wie ein Trampeltier vorkommt.
    Zum Glück ist der Vokabeltest schnell abgehakt und auch nicht besonders schwierig. Conni unterdrückt ein Grinsen, als sie das erste Wort sieht. Gut, dass es ihr vorhin noch rechtzeitig eingefallen ist. Dieser Punkt ist ihr schon mal sicher!
    »Es ist nur ein Test«, versichert Frau Roos auf Französisch, als sie die Blätter nach einer knappen Viertelstunde wieder einsammelt. »Bis zur ersten richtigen Arbeit haben wir noch viel Zeit zum Üben.«
    »So ein Glück«, murmelt Conni leise.
    Als sie ihr Buch aus dem Rucksack holt und bei der aktuellen Lektion aufschlägt, schiebt Ariane ihr plötzlich ein Zettelchen zu. Conni faltet es auseinander und liest:

    Conni runzelt die Stirn. Was soll das denn? Sie nickt Ariane zu. Die beugt sich schnell wieder über ihr Buch.
    Nachdenklich knabbert Conni an ihrem Füller. Was Ariane wohl von ihr will? Seit der Aktion mit der Mädchenbande, zu der Ariane und ein paar andere Zicken gehört haben, ist sie auf Abstand zu der Mitschülerin gegangen. Und auch vorher hatten sie eigentlich nie viel miteinander zu tun – außer, dass sie zufällig zusammen in eine Klasse gehen. Aber das ist ein Schicksal, das sie mit ziemlich vielen anderen teilen.
    Sie schiebt den Zettel in ihr Mäppchen und konzentriert sich auf die Konjugation des Verbs aller , was auf Deutsch gehen heißt.
    Zumindest versucht sie, sich zu konzentrieren, denn das unscheinbare Verb hat es echt in sich.
    Je vais, tu vas, il va, elle va ... Conni unterdrückt ein Aufstöhnen, bevor sie stumm weiterliest: Nous allons, vouz allez, ils vont, elles vont ... Oh Mann, unregelmäßiger geht’s wohl kaum!
    Nach der Stunde hat sie Arianes Nachricht komplett vergessen. Dafür scheint sich in ihrem Kopf alles zu drehen. Höchste Zeit für einen Kakao aus der Cafeteria und einen Apfel, um den Blutzuckerspiegel wieder ins Lot zu bringen.
    »Hey, Conni!« Ariane hält sie am Ärmel fest.
    Conni bleibt stehen. »Was gibt’s denn?«
    Ariane verknotet ihre Finger. Conni kann gar nicht hinsehen. Wie kann man so biegsame Gelenke haben? Als ein Knöchel vernehmlich knackt, zuckt sie zusammen.
    Ariane lacht verlegen.
    »Ist ’ne dumme Angewohnheit von mir«, erklärt sie. »Ähm, was ich dich fragen wollte ... Du schwimmst doch gerne, oder?«
    Conni nickt. Klar, sie geht gerne in die Schwimmhalle und ins Freibad. Manchmal mit Phillip oder Anna, aber hin und wieder auch alleine. Ariane und sie sind sich da schon ein paarmal über den Weg gelaufen – oder besser: geschwommen. Sie trabt weiter in Richtung
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