Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Congo

Congo

Titel: Congo
Autoren: Michael Crichton
Vom Netzwerk:
sagte Elliot.
    »Das tun wir seit Jahrhunderten«, sagte Karen Ross. »Was ist ein gezähmtes Tier — oder ein Taschenrechner — anderes als ein Schritt auf dem Weg, die Herrschaft über die Dinge aufzugeben?
    Niemand will mehr pflügen oder Quadratwurzeln ziehen, also übertragen wir die Aufgabe einer anderen Intelligenz, die wir ausgebildet, gezüchtet oder geschaffen haben.«
    »Man kann aber doch diese Schöpfung nicht die Macht übernehmen lassen.«
    »Das tun wir seit Jahrhunderten«, sagte Karen Ross. »Sehen Sie: selbst wenn wir uns der Entwicklung schnellerer Computer entgegenstellten, die Sowjets würden es nicht tun. Sie würden jetzt, in diesem Augenblick, hier in Zaire nach Diamanten suchen, wenn die Chinesen sie nicht daran gehindert hätten. Man kann den technischen Fortschritt nicht aufhalten. Sobald wir wissen, daß etwas möglich ist, müssen wir es auch tun.«
    »Nein«, sagte Elliot. »Wir können uns entscheiden. Ich will nichts damit zu tun haben.«
    »Dann gehen Sie«, sagte sie. »Der Kongo ist sowieso nichts für Theoretiker.«
    Sie machte sich daran, ihren Rucksack auszupacken, nahm eine Reihe weißer Keramikkegel und eine Anzahl kleiner Kästchen mit Antennen heraus. Sie schloß an jedem Keramikkegel eines der Kästchen an. Dann ging sie in den Stollen hinein, placierte die Kegel flach an den Wänden und bewegte sich immer tiefer in die Dunkelheit.
    Peter nicht froh Peter.
    »Nein«, sagte Elliot.
    Warum nicht glücklich?
    »Das ist schwer zu erklären, Amy«, sagte er.
    Peter Arny sagen lieber Gorilla.
    »Natürlich bist du das, Amy.«
    Karen Ross kam aus einem Stollen heraus und verschwand in einem anderen. Elliot sah sie im Schein ihrer Taschenlampe die Kegel anbringen.
    Dann war sie seinem Blick wieder entzogen. Munro kam in den Sonnenschein heraus, die Taschen so voller Diamanten, daß sie sich ausbeulten. »Wo ist Karen?« wollte er wissen.
    »In den Stollen.«
    »Was tut sie da?«
    »Wahrscheinlich eine Art Sprengprobe.« Elliot zeigte auf die drei letzten Keramikkegel am Boden neben ihrem Gepäck.
    Munro nahm einen in die Hand und sah ihn aufmerksam an.
    »Wissen Sie, was das hier ist?« fragte er.
    Elliot schüttelte den Kopf.
    »Das sind Sprengladungen mit Resonanzzündung«, sagte Munro.
    »Sie ist total verrückt, daß sie die hier anbringt.
    Damit kann sie den ganzen Laden hier in die Luft jagen.«
    Sprengsätze mit Resonanzzündung werden mit zeitlicher Verzögerung gezündet. Es sind mächtige Kinder aus einer Ehe zwischen Mikroelektronik und Sprengstofftechnik. Munro erläuterte: »Wir haben vor zwei Jahren in Angola mit den Dingern Brücken gesprengt. Wenn man sie richtig einstellt, kann man mit hundertachtzig Gramm Sprengstoff eine Stahlkonstruktion von fünfzig Tonnen Gewicht runterholen. Dazu braucht man einen von diesen Sensoren.« Er zeigte auf eines der Steuerkästchen neben Karen Ross’ Gepäck. »Er fängt die Druckwellen von der ersten Ladung auf und zündet die nächsten Ladungen in der vorgesehenen Abfolge, so daß Resonanzwellen entstehen, die das Ganze buchstäblich in Stücke schütteln. Sieht sehr eindrucksvoll aus.« Munro sah zu dem rauchenden Muhavura hinauf. In diesem Augenblick kam Karen Ross zufrieden lächelnd aus dem Stollen heraus.
    »Bald werden wir unsere Ergebnisse haben«, sagte sie.
    »Ergebnisse?«
    »Über das Ausmaß der Kimberlit-Vorkommen.
    Ich habe zwölf seismische Ladungen angebracht, das genügt: sie werden uns endgültige Ergebnisse liefern.«
    »Sie haben zwölf Resonanzladungzn angebracht«, sagte Munro. »Ja, mehr hatte ich nicht.
    Wir müssen sehen, wie wir damit auskommen.«
    »Sie werden bestimmt damit auskommen«, sagte Munro. »Vielleicht besser, als Ihnen lieb ist. Der Vulkan da hinten —« er wies nach oben — »ist in einer eruptiven Phase.«
    »Es sind achthundert Gramm Sprengstoff«, sagte Karen Ross, »nicht einmal ein Kilo. Das kann doch nichts ausmachen.«
    »Wir sollten es nicht darauf ankommen lassen.« Elliot hörte ihnen mit gemischten Gefühlen zu. Auf den ersten Blick schienen Munros Einwände weit hergeholt — ein paar kleine Sprengladungen, einerlei, wie sie abgestimmt waren, konnten unmöglich einen Vulkanausbruch auslösen, das war geradezu lachhaft. Elliot fragte sich, warum Munro so beharrlich auf die möglichen Gefahren hinwies. Fast schien es, als wüßte er etwas, das Elliot und Karen Ross nicht wußten — und das sie sich nicht einmal vorstellen konnten.

3. DOD/ARPD/VULKAN 7021
    Munro hatte 1978
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher