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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor
Autoren: Roland Green
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Gebeine ihrer Besatzung, Conans einstiger Kameraden. Und im Kopf des Cimmeriers ruhten die Erinnerungen an eine Frau, mit der er mehr Gemeinsamkeiten gehabt hatte, als mit irgendeiner anderen. Sie hatten weit mehr als nur das Bett geteilt – obgleich allein diese Erinnerungen vielen Männern schlaflose Nächte beschert hätten. Erinnerungen, in denen diese Frau ... man hätte sie eine geliebte Kameradin nennen können und damit nicht falsch gelegen.
    Nein, dachte der Cimmerier, dieser Name hätte Bêlit nicht beleidigt. Ebensowenig wie ihr Körper etwas gegen Conans Liebkosungen gehabt hatte oder ihre Krieger gegen die Führung des Cimmeriers gemurrt hatten ...
    Es war eine gute Zeit gewesen, doch jetzt war sie vorüber. Kein Sohn Cimmeriens verbrachte viel Zeit mit Trauern über das, was für immer vorbei war. Das rauhe Land im Norden erlaubte nur wenig Luxus – und den der Trauer am allerwenigsten. Conan hatte Bêlit auf dem Schiff heim aufs Meer geschickt, auf das sie so stolz gewesen war und dessen Namen sie entlang der stygischen Küsten zu einem gemacht hatte, der Angst und Schrecken verbreitete.
    Er hatte reinen Tisch gemacht. Aber als er die brennende Fackel auf die Tigerin geworfen hatte, war ihm klar, daß es lange dauern würde, bis er wieder einen Fuß an Bord eines Schiffes setzen würde. Er hatte seinen Seesack über die Schulter geworfen und war mit seinen Waffen ins Binnenland losmarschiert. Sein Gepäck waren die Erinnerungen und das Wissen über die Schwarzküste, das er von den Kameraden auf der Tigerin gewonnen hatte.
    Ein Schritt, den niemand außer einem guten Jäger vernommen hätte, riß Conan aus dem kurzen Tagtraum. Er bewegte vorsichtig den Kopf. Aus dem von ihm gewählten Versteck vermochte er so die gesamte Lichtung zu übersehen.
    Die leichten Schritte kamen näher und näher. Der Cimmerier hob einen Finger, um den Wind zu prüfen. Der Finger sagte ihm, was ihm die Ohren bereits verraten hatten: Auf dem Pfad näherten sich Besucher.
    Jetzt konnte er ihre Zahl mittels des Gehörs bestimmen. Er hatte keine Angst, selbst wenn es andere Wesen als Fischfresser waren.
    Conan wartete. Wenn die Bamulas so tief im Land der Fischfresser jagten, war das eine wichtige Erkenntnis, doch kein Grund zu kämpfen. Nur in Geschichten, über die Kinder sich freuten, besiegte ein einzelner Held einen ganzen Stamm. Doch friedliches Vergessen in den Tiefen des Dschungels der Schwarzküste war ebenso Vergangenheit wie Bêlit – und ...
    Drei Frauen betraten die Lichtung. Jede von ihnen trug einen Krug auf dem Kopf und einen Korb auf einer Hüfte, den Trageriemen locker über die Schulter geschlungen. Dieser Riemen war die einzige Oberbekleidung der Frauen. Ein Wickelrock bedeckte die Lenden bis zum Knie. Die Nacktheit wirkte aber keineswegs abstoßend. Der wohlgeformte Körper einer Frau verletzt nie das Auge eines Mannes, ganz gleich welche Farbe ihre Haut hat.
    Die Frauen stellten die Krüge und Körbe in der Mitte der Lichtung kreisförmig auf. Sie knieten nieder und verneigten sich siebenmal tief vor den Opfergaben. Eine Frau trug einen goldenen Ring am linken Ohr. Eine andere trug einen Nasenring aus Gold und Elfenbein.
    Als die drei aufstanden, wippten die Brüste so aufreizend, daß selbst eine steinerne Statue große Augen gemacht hätte. Sie schauten umher. Conan fragte sich, auf wen sie warteten – oder vielleicht hofften.
    Er war sicher, daß er bestimmt nicht derjenige Mensch war, den sie sehen wollte, falls er plötzlich aus dem Versteck springen würde. Noch nie hatte er eine Frau getroffen, die sich auf Anhieb in einen Mann verliebte, wenn dieser sie so erschreckte, daß sie fast den Verstand verlor.
    Die Warterei zog sich in die Länge – die Stille auch. Conan war aufgefallen, daß die junge Frau mit dem Nasenring blaue Federn ins eng gekräuselte Haar geflochten hatte. Da plötzlich warnte ihn sein Instinkt.
    Das Schweigen hatte zu lange gedauert und war zu vollkommen geworden. Das sagte wenig über den erwarteten Besucher auf der Lichtung aus, aber es genügte, daß Conan seinen Beobachtungsposten mit dem Speer in der Hand aufgab. Jede Schlange hätte ihn um die Geschmeidigkeit beneidet, mit der er lautlos dahinschlich. Die Frauen merkten gar nichts.
    Dann ertönte ein Laut, den selbst der Cimmerier noch nie vernommen hatte. Die drei Frauen wirbelten herum. Im nächsten Augenblick waren sie auf dem Pfad untergetaucht. Conan sah nur noch den letzten Rockzipfel verschwinden.
    Hätten nicht
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