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Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Titel: Conan-Saga 32 - Conan der Champion
Autoren: John Maddox Roberts
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Beschriftungen. In einem Kamin brannte angeschwemmtes Strandholz. Das Salz im Holz verursachte knisternde, bunte Funken.
    Er lag auf Fellen unter einer rauhen Wolldecke. Der Raum hob und senkte sich wie bei einem Erdbeben. Wie Conan wußte, lag das aber daran, daß er so lange in den Wogen getrieben hatte. Offensichtlich war er mit dem Leben davongekommen. Für ihn war das nicht so überraschend wie vielleicht für manchen anderen. Er hatte schon mehr lebensgefährliche Situationen durchgestanden als er sich zu erinnern vermochte.
    In der Hütte waren noch wenigstens zwei weitere Männer. Sie konnten nicht allzu unfreundlich sein, da sie ihm nicht die Kehle durchgeschnitten hatten, als die Gelegenheit günstig war. Da die Aufschriften auf den Kisten Turanisch waren, beschloß Conan, es mit dieser Sprache zu probieren.
    »Wo bin ich?« Seine Stimme klang eher wie das Krächzen einer Krähe als menschlich, lockte aber einen dick vermummten Mann an seine Seite. Die Gesichtszüge des Mannes waren turanisch. In dieser Sprache antwortete er auch.
    »Willkommen im Land der Lebenden, Freund. Es ist mir ein Vergnügen, Euch zu sagen, daß dies Land hier trocken, wenn auch hundekalt ist.«
    »Jeder feste Boden ist besser als die Vilayet im Sturm«, sagte Conan. »Dann seid Ihr ein Küstenhändler?«
    »Für die Brüder Kyros.« Der Händler legte die Fingerspitzen auf die Brust und verbeugte sich leicht. »Ich bin Dawaz.«
    »Ich bin Conan von ...« Er wollte sagen: »von der Roten Brüderschaft«, besann sich aber eines Besseren. »... aus Cimmerien. Ich diente auf einem Schiff, als wir irgendwo südlich von hier vom Sturm überrascht wurden.« Sein Magen knurrte vernehmlich. Sein Gastgeber winkte einem Diener. Dieser war ebenfalls Turanier, allerdings aus einer niedrigen Kaste. Er brachte einen aus Holz geschnitzten Becher voll dampfenden Gewürzweines.
    »Dies sollte Euren Magen etwas besänftigen«, sagte Dawaz. »Danach können wir es mit fester Nahrung versuchen. Zweifellos habt Ihr mehrere Tage lang nichts gegessen. Euer Bauch war bis oben hin voll Salzwasser, wie ich selbst sehen konnte.«
    »Das einzige, was mich je vom Essen abhielt, war der Umstand, daß mein Bauch schon voll war«, erklärte Conan schon etwas lebendiger. Er trank von dem Gewürzwein, der für einen Halbertrunkenen eine wahre Labsal bedeutete. »Wie heißt dieses Land? Unser Schiff hatte gerade eine Siedlung nahe der Nordgrenze Turans besucht, als wir in den Sturm gerieten.« Conan hielt es für klüger, nicht zu erwähnen, daß sie diese Siedlung erfolgreich geplündert hatten.
    »Ihr seid weit nach Norden getrieben«, erklärte ihm Dawaz. »Wir sind keine fünfzig Meilen von der Nordspitze der Vilayet entfernt. Dahinter liegt das Land der Schneeriesen und Drachen. Hier gibt es keine richtigen Königreiche, nur Herrschaftsbezirke kleiner Fürsten. Jeder von ihnen beansprucht ausgedehnte Ländereien; aber keiner regiert weiter, als sein Schwert reicht.«
    Conan nickte. Das traf auf den Großteil des Nordens zu, wo alles noch primitiv und nach Stammessystemen geordnet war.
    Der Diener brachte eine Schüssel mit dicker, duftender Fleischsuppe, dazu einen Stapel Fladenbrote, die zäh wie Leder waren.
    »Ihr seid in diesem Jahr noch spät hier«, meinte Conan kauend. »Plant Ihr, hier zu überwintern?«
    »Wir müssen vielleicht«, antwortete Dawaz. Er schenkte sich ebenfalls einen Becher Wein ein und füllte noch mal Conans. »Das letzte Schiff vor dem Winter hätte schon vor Tagen einlaufen sollen, um uns und die Handelswaren zurück nach Aghrapur zu bringen. Es muß ihm etwas zugestoßen sein. Vielleicht der Sturm.«
    Conan überlegte, ob dies das Schiff gewesen sein könnte, das er mit seinen Kumpanen gekapert und geplündert hatte. »Ja, ja, auf der Vilayet kann einem Schiff leicht ein Unglück zustoßen. Wird einer der Fürsten der Gegend Euch den Winter über schützen?«
    »Vielleicht«, meinte Dawaz verdrossen. »Schließlich sind sie von dem Handel mit dem Süden abhängig für all die Waren, die sie hier nicht herstellen können. Jedoch sind sie auch überaus raffgierig. Außerdem gibt es noch mehrere Banden Gesetzloser. Es soll ein strenger Winter werden. Da können wir uns glücklich schätzen, wenn wir mit dem Leben und ohne Schaden an unseren Gütern davonkommen.«
    »Wer herrscht hier?« fragte Conan.
    »Der Fürst, der als König dieses Gebiet beansprucht, heißt Odoac. Sein Volk, besser gesagt sein Stamm, sind die Thungier. Es sind
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