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Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Titel: Conan-Saga 31 - Conan der Renegat
Autoren: Leonard Carpenter
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plötzlich: »Einem blinden Säugling vielleicht! Ich kenne Conan und weiß, daß er jederzeit den Kopf dieses Jungen hätte haben können, wenn er es gewollt hätte.« Dann deutete er auf die Anwesenden. »Ich bestrafe jeden Mann mit fünf Kupferstücken. Und jetzt schreibt diesen jungen Narren ein, damit ich ihm etwas Verstand einprügeln kann. Conan, komm mit in mein Zelt! Mein Stallbursche wird sich um dein Pferd kümmern.«

2. Hundolphs linke Hand
    2
     
    HUNDOLPHS LINKE HAND
     
     
    »Na, Conan, noch immer auf der Söldnerstraße?« Hundolph lehnte sich auf einer bestickten Matte in seinem Zelt bequem zurück und führte einen edelsteinbesetzten Becher an die Lippen. Der Hauptmann hatte sich bis auf ein einfaches Baumwollwams und Hosen entkleidet. Die Luft unter dem sonnenerhitzten Baldachin war stickig und warm. Eine sanfte Abendbrise hob das untere Ende des Zeltes und ließ frische Luft herein.
    Der alte Krieger schielte zu dem Cimmerier herüber. »Ich dachte, daß inzwischen längst eine Aristokratin mit hübschen Rundungen in dir einen guten Führer ihrer Hauswache gesehen hätte und du ein ruhiges Plätzchen gefunden hättest.«
    Conan saß im Schneidersitz in der Mitte des Zelts und grinste. »Genau ins Schwarze getroffen, Hundolph. Das hat mehr als eine versucht.« Er trank aus seinem ebenfalls mit Juwelen verzierten Becher. »Aber ich bin nun mal kein Schoßhündchen, wie weich der Schoß auch sein mag.«
    Beide Männer lachten. Hundolph sagte: »Auch ich hatte in deinem Alter viele Angebote und rannte wie der Wind, um ihnen zu entkommen.« Er lächelte nachdenklich. »Vielleicht hätte ich eins oder zwei annehmen sollen.«
    Conan lachte und rieb sich den Rücken am Zeltpfosten, um sich zu kratzen. »Und doch scheinst du seit unserer Freischärlerzeit in Corinthien vorangekommen zu sein. Du führst eine große Söldnertruppe mit gutem Ruf unter den Kämpfern.« Er hob seinen Becher. »Auf deine Gesundheit!«
    Der Söldnerführer hob die Schultern, so weit dies möglich war, da er den faßgleichen Oberkörper auf einen Ellbogen stützte. »Ein guter Ruf vielleicht. Aber er trägt auch dazu bei, daß sich mehr als genug dieser Banditen bei mir melden, wie du sie draußen gesehen hast. Nicht viele wie du.« Er schüttelte den grauschwarzen Kopf. »Das reicht mir nicht, Conan. Ich suche einen festen Platz. Und ich bezweifle, ob diese Rebellionen und Provinzstreitigkeiten es mir ermöglichen können. Ich würde mich gern zur Ruhe setzen – wenn nicht hier, dann vielleicht in den Kornfeldern meiner Heimat Brythunien, sobald ich genug Beute gemacht habe.«
    »Glaubst du, daß es hier viel zu holen gibt?« Conan beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf die kräftigen Knie. »Ich kenne die Lage nicht genau – Ivors Aufstand gegen den König von Koth.« Er runzelte die Stirn. »Ein riskantes Unternehmen, aber vielleicht in dieser gottverlassenen Ecke des Reiches machbar.«
    »O ja, Prinz Ivor hat gute Karten gegen seinen Onkel.« Mit wölfischem Lächeln erklärte Hundolph weiter: »Strabonus hat seine Macht zu weit ausgedehnt. In Koth herrscht große Unruhe. Obwohl er so knauserig ist, muß er teure Armeen unterhalten, um den Frieden in anderen Gebieten zu wahren. Das ergibt hohe Steuern, worüber die hiesigen Bauern und Viehzüchter erbost sind.«
    Conan strich übers Kinn. »Kann er nicht ein oder zwei Legionen schicken, um als abschreckendes Beispiel Ivors Aufruhr niederzuschlagen?«
    »Ich glaube nicht.« Hundolph setzte sich auf. »Andere meuternde Provinzen liegen viel näher an der Hauptstadt. Strabonus kann es sich nicht leisten, eine Legion von Khorshemish abgeschnitten zu haben. Er wagt es nicht, genügend Truppen gegen uns zu entsenden, um den entscheidenden Sieg herbeizuführen.«
    »Vielleicht macht er ein Friedensangebot, und damit hat unsere Arbeit hier ein Ende.«
    »Nein, damit ginge er das Risiko ein, daß andere Rebellen Hoffnung schöpfen.« Hundolph schwenkte seinen fast leeren Becher. »Nein, Conan, es wird eine lange ruhige Kampagne werden, mit kleinen Scharmützeln hier und dort, aber ohne offene Feldschlachten.« Unter buschigen Augenbrauen musterte er seinen Gast. »Und danach wird es einen wackeligen Frieden geben, schätze ich.« Er lächelte. »Vielleicht wird Prinz Ivor unsere Dienste auf Dauer brauchen, um sein neues Königreich zu schützen.«
    »Also keine Chance, die Sache schnell zu erledigen, mit einem entscheidenden Schlag. So würde ich es machen, und dann weiter
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