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Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Titel: Conan-Saga 31 - Conan der Renegat
Autoren: Leonard Carpenter
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Arm hoch und winkte theatralisch jemandem, den sein Zuhörer nicht sehen konnte. »Zeig dich, Lallo! Hier ist ein Gegner für dich.«
    Conan wirbelte herum bei dem Geräusch schwerer Tritte und eines tiefen unartikulierten Schreis. Ein ungeschlachter junger Mann mit schwerem Beidhandschwert lief auf ihn zu. Die Waffe schwang er hoch, um Conan in der Mitte zu spalten.
    Der Angriff kam so schnell, daß Conan sein eigenes Schwert hochreißen mußte, ehe es noch ganz aus der Scheide war. In der Höhe trafen sich die beiden Klingen mit ohrenbetäubendem Klirren. Die Zuschauer brüllten vor Freude. Conans Schwertgurt wand sich noch immer wie eine Schlange im Staub, als der Gegner zweimal grimmig auf seine Mittelpartie einschlug. Erst dann konnte Conan ihn mit der Spitze seiner Waffe abwehren.
    »Nun, Kameraden!« rief Stengar. »Welcher von beiden soll unser neuer Rekrut sein? Der kräftige Holzfäller, Lallo, ein Kind dieser kothischen Berge? Oder der Barbar aus dem Norden? Meine Wahl ist Lallo. Ich nehme Wetten dagegen an.« Aufgeregtes Stimmengemurmel folgte seinen Worten, als Wetten plaziert wurden.
    In der Zwischenzeit wich Conan aus und parierte. Der Junge war schnell, wie sein Angriff schon bewiesen hatte. In Größe und Reichweite war er dem Cimmerier gleich. Doch brachte ihn seine bedenkenlose Verwegenheit immer wieder in Gefahr von Conans Klinge.
    »Junge! Lallo! Laß diesen Unsinn!« rief Conan ihm zwischen Hieben zu. »Wir brauchen uns doch nicht abzuschlachten, um diesen Schakalen Zerstreuung zu bieten.«
    Aber Lallo zeigte nicht, daß er verstanden hatte. Seine Augen folgten unablässig dem Feind. Sein Mund hing schlaff herunter. Er zielte mit einem weitausholenden Streich auf den Kopf des Gegners. Conan sprang zur Seite und ersparte dem Jungen den Abwehrschlag, der ihm den Arm aufgerissen hätte.
    »Oho! Der Barbar will aufgeben!« brüllte ein Zuschauer. »Keinen Mumm mehr, was? Verdopple meinen Einsatz auf Lallo.«
    »Meinen auch!« schrie ein anderer. »Jeder weiß, daß diese Bergbarbaren wie Trampel kämpfen.«
    Offensichtlich merkte Lallo nicht, daß man ihn aufhetzen wollte. Wie eine Axt schwang er sein riesiges Schwert und hieb nach seiner Beute, als sei der Cimmerier nur eine seltsame Abart eines Baumes. Conan schlug das Schwert des Jungen zur Seite und versuchte, seinen Kopf mit einem heftigen Faustschlag zu treffen – aber der Schlag fehlte, so daß der Cimmerier plötzlich gefährlich ungedeckt war. Nur mit großem Kraftaufwand konnte Conan sich durch Körperdrehung hinter sein Schwert retten und Lallos Schlag ausweichen. Er setzte einen Fuß vor, um den Jungen zu Fall zu bringen – und alles, was ihm das eintrug, war eine Rasur der Haare auf einer Seite des Beines.
    Es war unmöglich zu sagen, ob der Junge bei vollem Verstand war oder nicht. Aber er war schnell, zu schnell, als daß er ihn gewähren lassen konnte, wie Conan erkannte. Mehr als einmal mußte er sich anstrengen, um den Jungen nicht zu verletzen.
    Schließlich duckte er sich unter einem der Hiebe des Holzfällers und wirbelte katzengleich herum, so daß er einen Augenblick lang hinter seinem Gegner war. Lallo drehte den Kopf, konnte aber sein Schwert nicht gebrauchen. Die ganze Kraft seines mächtigen Körpers legte Conan in den Schlag, der das dümmliche Gesicht spalten sollte.
    Doch da schob eine schwere Hand Conan beiseite. Die Gewalt des Todesstreichs ging in die Luft, obwohl Lallo auf dem Boden lag, weil er ausgewichen war.
    Der Barbar knurrte und ballte die Faust, um den Störenfried zu zerschmettern. Doch da erkannte er im letzten Moment das graustoppelige Gesicht und die mächtige Brust. »Hundolph!«
    »Conan der Cimmerier!« Die Stoppeln verzogen sich zu einem Grinsen. »Und im Kampf, wie immer! Jetzt hör auf, Mann! Wir wollen uns unterhalten.« Der Hauptmann der Söldner rief gebieterisch: »He, Junge – bleib weg! Zeno, Stengar nehmt dem Schlingel die Waffen weg! Ich weiß nicht, um welchen Blödsinn es sich hier handelt, aber mir reicht's!« Hundolph warf einen wütenden Blick in die Runde der Männer. Viele erinnerten sich plötzlich, ganz dringende Geschäfte anderswo zu haben. »Nun? Wer ist dafür verantwortlich?«
    Die meisten wichen dem Blick ihres Anführers aus. Schließlich sagte Stengar, der neben Lallo stand: »Es handelte sich nur um eine Meinungsverschiedenheit zwischen diesen beiden Rekruten, Herr. Ich war nicht befugt, mich einzumischen.«
    »Das leuchtet ein, Stengar.« Hundolph nickte und brüllte
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