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Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Titel: Conan-Saga 31 - Conan der Renegat
Autoren: Leonard Carpenter
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an, der von zwei Eseln gezogen wurde. Es war ein großes eckiges Gefährt mit zwei messingbeschlagenen Speichenrädern. Die Räder waren von der langen Reise schon außer Form geraten, so daß der Wagen auf den selten ebenen Strecken hin- und herschwankte.
    Sein Fahrer war durch ein verschossenes schwarzes Tuch vor Blicken geschützt, das über Reifen gespannt war. Als Conan in einer Biegung versuchte, einen Blick auf ihn zu werfen, wurde seine Aufmerksamkeit wieder abgelenkt. Weiter vorn versuchte ein anderer Flegel einem weiblichen Wachtposten die Zügel aus der Hand zu reißen. Das gut abgerichtete Pferd der Reiterin rannte den Mann seitlich über den Haufen. Er rollte in einem Haufen Pferdeäpfel dahin und hielt sich brüllend den zerquetschten Fuß. Conan und Hundolph ritten um ihn herum.
    Dann erschien eine Reiterin von der Spitze der Karawane. Mit übertrieben rauher Stimme gab sie auf Shemitisch Befehle. »Hergehört! Jede auf ihren Platz! Ausrichten! Bewaffnen!« Der Brustpanzer aus Bronze, schon leicht grün angelaufen, war der weiblichen Anatomie entsprechend geformt. Zwei fauchende Katzenköpfe zierten die Brüste. Das offene Visier gestattete Conan einen Blick auf strenge schöne Züge unter kurzgeschnittenem Blondhaar. Gleich danach wendete sie und galoppierte wieder die Karawane entlang. An die Schulter schlug ihr ein blanker Säbel. Auf ihren Befehl hin zogen die Frauen ihre Schwerter und führten sie ebenfalls blank.
    »Das ist Drusandra«, erklärte Hundolph. »Ich habe ihren Kampf in Phlydea gesehen. Damals war sie ein einsames verzweifeltes Geschöpf – und jetzt Anführerin!« Er schüttelte den Kopf. »Wirklich komische Zeiten.«
    Der Anblick blanken Stahls schien die Freibeuter etwas zur Besinnung zu bringen. Die Karawane bewegte sich jetzt ungestörter auf das Tor Tantusiums zu. Die Männer pfiffen zwar noch immer hinterher; aber es kam zu keinerlei Übergriffen mehr.
    Dann erhob sich das Haupttor der Stadt vor den Reitern. Es war beeindruckend, mit den starken Rundtürmen zu beiden Seiten der hohen, metallbeschlagenen, hölzernen Torflügel. Aber Conan bemerkte, daß keine Verteidigungsanlagen das Tor von oben schützten. Da lag nur der Himmel drüber. Die einzige Befestigung war ein steinernes Bollwerk, das einen Rammbock abwehren und den Straßenverkehr durch die beiden Türme lenken sollte.
    »Prinz Ivor spielt ein gewagtes Spiel«, bemerkte Conan. »Seine Stadt ist leichter zu knacken als eine Haselnuß.«
    »Deshalb sein Vertrauen auf die Freien Kämpfer.« Hundolph grüßte eine Reihe von Stadtwachen, die auf einer niedrigen Stufe im Tor standen. Ihr Offizier dankte mit einem Nicken. »Um so besser für uns, sage ich immer.«
    Hinter dem Portal lag ein kleiner Platz, von Schenken und Läden umrandet. Dazu nahmen die Buden fliegender Händler und die Bänke der Schenken viel Raum ein. Einige Maultiertreiber hielten hier an, um unter den Augen der Kaufleute und Zollbeamten ihre Waren abzuladen. Aber die meisten zogen außer Sichtweite in eine der engen Straßen der Stadt. Die Söldner, die mit der Karawane in die Stadt gekommen waren, verteilten sich auf dem Marktplatz oder wandten die Aufmerksamkeit den Buden mit Erfrischungen zu.
    Hundolph und Conan folgten dem Eselskarren in eine gewundene ansteigende Straße, die kaum Platz für zwei Reiter nebeneinander bot. Der Weg war schlecht gepflastert. An den steilsten Stellen gab es breite Stufen. An den Kreuzungen und Gassen standen die Städter dichtgedrängt, um die Prozession zu begaffen – hellhäutige Menschen, mit runden Gesichtern, braunhaarig oder blond. Sie waren gut gekleidet. Die meisten Männer trugen die Schürzen ihres Gewerbes, die Frauen helle Kleider mit schönen Stickereien.
    »Auf diese Weise schränken die Leute des Prinzen unsere Bewegungen ein«, sagte Hundolph, als sie eine zweite Postenkette von Wachtposten an einer Straßengabelung passierten. Die graugekleideten Männer ließen nur Berittene durch. »Sie lassen unsere Männer gerade so weit in die Stadt, daß sie ihr Geld verprassen können, und verbieten ihnen den Rest.«
    Der Weg war verschlungen und teilte sich so oft, daß selbst Conans in der Wildnis geschulte Sinne die Orientierung verloren. Er ritt zwischen einer ununterbrochenen Reihe verputzter Häuser, aus deren wenigen Türen und Fenstern neugierige Gesichter lugten. Die Höhe der Häuser versperrte die Sicht auf allen Seiten, mit Ausnahme gelegentlicher Blicke auf Zinnen gegen den blauen Himmel.
    Erst
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