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Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Titel: Conan-Saga 31 - Conan der Renegat
Autoren: Leonard Carpenter
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herumzulungern.
    Die Söldner hatten sich ohne Eifer und schlampig in dem Lager eingerichtet. Die einzige Ordnung war schlimmste Unordnung. Überall waren die Erzeugnisse der Weinberge sichtbar. Sie schwappten aus Krügen und Humpen von Hand zu Hand. Aus verrauchten Zelten hörte man Flüche und das Klappern von Würfeln in Holzbechern und gelegentlich auch Quieken und rauhes Gelächter der weiblichen Lagergefolgschaft. Männer in allen möglichen Kleidungsstücken oder ohne dieselben redeten, stritten und erprobten ihre Stärke zwischen den Felsen und dem dürren Gras.
    Conan mußte sein Pferd geschickt um zwei sommersprossige Gundermänner herumlenken, die sich, nur mit Kilts und Sandalen bekleidet, mit pelzbestückten Stangen bekämpften. Sie grunzten, wichen aus und schienen die begeisterten Zuschauer nicht zu bemerken, die sie anfeuerten. Etwas weiter vorn warf eine Gruppe shemitischer Jugendlicher in Schaffellmänteln Speere die Straße entlang in Strohballen. Murrend machten sie Platz, um Conan vorbeizulassen, und nahmen ihr Spiel wieder auf, sobald der Schwanz seines Pferdes am Ziel vorbei war.
    Jene, die nicht kämpfen wollten, saßen vor ihren Zelten, unterhielten sich oder polierten ihre Rüstung. Manche schliffen die Waffen. Einige machten vulgäre Bemerkungen, als Conan vorüberritt. Andere saßen einfach da und starrten in die Luft. Diese betrachtete Conan besonders sorgfältig, kannte er doch das unberechenbare, gefährliche Temperament von Männern, die sich als Söldner verdingten. Halb hoffnungsvoll, halb vorsichtig suchte er in der Menge nach bekannten Gesichtern.
    Geier vor einem neuen Überfall, dachte Conan. O ja, der Wächter hatte recht gehabt mit seiner Beschreibung. Auch Conan hatte sich bei seinem letzten Aufenthalt in der Heimat bei Vettern und alten Kameraden fast krankhaft unausgelastet gefühlt. Die wilden Klippen und Berge seiner Kindheit waren ihm ungewohnt beengend vorgekommen. Gerüchte von Rebellionen und Streitigkeiten in Koth waren von Händlern und Reisenden westwärts getragen worden und hatten ihn wie ein fernes moschusartiges Parfüm berührt.
    Und so hatte er sich nach Öffnung der Pässe mit einer schweren Börse voll Silber am Gürtel bewaffnet und mit Proviant versorgt und war nach Süden geritten.
    Aber nicht, so sagte er sich, einfach für den Lebensunterhalt, wie die meisten dieser Flüchtlinge und verhungerten Bauern – mit der Chance schnellen Gewinns, gerade verführerisch genug, um die viel größere Möglichkeit eines blutigen Todes vergessen zu lassen. Und nicht auf Suche nach eitlem Ruhm oder Lob, und keineswegs wegen der für die Gesundheit schädlichen Belohnungen, die so manche schwarze Seele zur Freibeuterei trieben.
    Nein, irgendwie wußte Conan, daß er zu mehr fähig war. Stärken schlummerten in ihm, die auszuprobieren es ihn drängte. Fertigkeiten, deren Ausübung ihn lockte. Ob sie sich in dieser harten Welt durchsetzen konnten, blieb abzuwarten.
    Seine Grübeleien wurden durch eine krächzende Stimme an seinem Knie unterbrochen. »Conan, alter Gauner! Willst du also auch einer von uns werden? Unsere Aussichten sind in der Tat glänzend hier.«
    »Ach – Bilhoat, nicht wahr?« Conan lächelte dem mageren verschrumpelten Mann zu, der zu ihm aufschaute. »Wie ich sehe, hast du seit Arenjun ehrliche Arbeit aufgenommen. So wie ich.«
    Das Gesicht des Alten überzog sich mit Lachfältchen. »Ja, und es sind auch andere hier – Pavlo, und Thranos. Wir müssen uns zusammensetzen und gewaltig einen lüpfen!«
    »Das werden wir, und zwar bald! Bei Bels dicker Börse! Seid ihr alle in Hundolphs Bande?«
    »Nein, Conan.« Bilhoat schüttelte den Kopf. »Wir sind bei Villeza. Schade – der Zingarier ist ein übellauniger Patron. Ich wünschte, ich wäre bei Hundolph. Aber der bösartige Schuft schuldet mir zu viel Sold, als daß ich ihn jetzt verlassen könnte.«
    »Worum geht es eigentlich bei diesem Feldzug? Ich habe gehört, daß wir die Sache eines kothischen Prinzen verteidigen, eines rebellischen Emporkömmlings.«
    »Stimmt! Prinz Ivor. Ein Tollkopf – ein junger Mann und der Liebling der Einheimischen.« Bilhoat streichelte die Nase von Conans Hengst. »Voller neuer Ideen und Todfeind seines Onkels, König Strabonus.«
    »Ja, ich kenne den König als mörderischen Schurken«, murmelte Conan finster. »Dann ist dieser Ivor ein Reformer, oder? Meinen guten Arm gebe ich ihm gern für einen Kampf gegen den blutrünstigen Strabonus! Und alle diese Freien
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