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Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose

Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose

Titel: Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose
Autoren: Steve Perry
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gebannt an dem Alten. Doch dieser lächelte, hob ruhig den Krug an die Lippen und trank.
    Hakennases Kumpanen fiel plötzlich ein, daß sie ganz dringende Geschäfte woanders zu erledigen hatten, daß sie schon spät dran waren und jede weitere Verspätung katastrophale Folgen hätte. Zumindest gaben sie Conan diesen Eindruck, als sie Hals über Kopf aus der Tür stürzten.
    Hinter Conan fluchte jemand und murmelte: »Zauberei!«
    In diesem Augenblick sprang das Mädchen neben dem Alten auf und warf eine verschimmelte Sonnenfrucht in die Luft. Conan ahnte, was kommen würde. Einen Herzschlag später hatte das Mädchen ihr Schwert gezogen und hieb auf die fallende Frucht ein. Zuerst meinte man, sie habe nicht getroffen; aber Conans scharfen Augen entging die Wahrheit nicht. Er grinste, als die Frucht weiter nach unten fiel – allerdings in vier Teilen.
    Der Cimmerier kaute weiter auf seinem Brot. Laut und deutlich war die Nachricht an alle, die an diesem Morgen in der ›Wolfsmilch‹-Schenke frühstückten: Der alte Mann und das Mädchen waren keineswegs so hilflos, wie es den Anschein hatte. Es war wohl besser, sich woanders nach Opfern umzusehen.
    Hakennase fand das gar nicht lustig. Er funkelte den Alten wütend an und umklammerte seinen Becher so krampfhaft, daß die Knöchel seiner dunklen Hände weiß hervortraten.
    Wieder hörte man lautes Staunen an der Tür. Eine zweite Spinne erschien. Diesmal marschierte sie auf Hakennases Tisch zu. Ohne Vorspiel kroch das haarige Biest auf den rohen Holztisch und hüpfte in den Wein des Mannes.
    Conan lachte. Eine Herausforderung! Würde er es wagen zu trinken?
    Stumm vor namenloser Wut sprang Hakennase auf und schleuderte den Becher fort. Gefäß und Inhalt flogen direkt auf Conans Gesicht zu.
    Conan wußte, daß ihm keine Gefahr drohte. Er hob einen starken Arm, um den Becher wegzuschlagen. Unglücklicherweise hatte er die Hand gewählt, die das Brot hielt, von dem der größte Teil noch unverzehrt war. Als er den Becher traf, durchweichte der Wein das Brot, so daß Conans Frühstück auf dem schmutzigen Boden landete. Conan sah zu, wie das Brot eine dreifache Rolle beschrieb und jedesmal eine Schmutzschicht mehr aufnahm.
    In besseren Zeiten hätte er so etwas für komisch gehalten, besonders wenn es einem anderen passiert wäre; aber jetzt konnte Conan nichts Lustiges dabei finden. Zuerst hatte er sein Pferd und sein Gold verloren und jetzt noch sein Essen. Der Cimmerier atmete tief durch. Die Luft schürte seinen Jähzorn wie Wind ein loderndes Feuer.
    Hakennase hatte die eigene Klinge gezogen und ging auf seine mutmaßlichen Opfer zu. Das Mädchen schützte tapfer mit seinem kurzen Schwert den weißhaarigen Mann, der sie zurück in Sicherheit ziehen wollte. Conans Breitschwert zischte, als es aus der Lederscheide glitt. Mit beiden Händen hielt er das Schwert hoch über den Kopf.
    »Du – du Abschaum! « brüllte Conan.
    Überrascht drehte der Mann sich um. Der Anblick alarmierte ihn. Er wirbelte herum und versuchte sein Schwert in Position zu bringen, um den Schlag abwehren zu können. Gleichzeitig wollte er einen Schritt nach hinten tun. Beides gelang ihm nicht. Conans Schwert erwischte Hakennase mitten im Brustbein, und eine Handspanne scharfen Stahls sauste nach unten und schlitzte den Mann von der Brust bis zum Schritt wie bei einer Vivisektion auf. Der Schock verzerrte das Gesicht des Mannes, als die Eingeweide durch den großen Spalt im Bauch herausquollen. Er fiel nach hinten. Sein Geist war schon auf dem Weg zu seinen Vorfahren.
    Conans Wut war aber nur zum Teil verraucht. Er hielt nach dem vierten Mitglied der Bande Ausschau. Von dem war aber nichts zu sehen. Conan funkelte die Gäste an, die alle vor dem jungen Riesen mit dem blutigen Schwert zurückgewichen waren. Alle Gäste bis auf einen.
    Das junge Mädchen trat lächelnd auf Conan zu. Es hatte das Schwert wieder in die Scheide gesteckt. Als sie näher kam, reichte sie ihm kaum bis in Brusthöhe. Sehr zaudernd senkte er sein Schwert und blickte das Mädchen an. »Nun?«
    »Habt Dank, Herr, daß Ihr uns gerettet habt.« Die Stimme klang warm. Ja, die Luft schien wärmer zu werden, als es dastand und zu dem großen Cimmerier aufschaute.
    »Mir brauchst du nicht zu danken«, sagte Conan, mit immer noch rauher und wütender Stimme. »Der Dreckskerl hat mein Frühstück vernichtet. Ich wünschte, er hätte sich besser geschlagen. Dann hätte ich ihn dafür richtig leiden lassen können.«
    Der Mund des
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