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Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Titel: Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche
Autoren: Robert Jordan
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großer
Herr«, erklärte Suitai stolz.
    Jhandar schnaubte: »Bilde dir
nicht ein, daß du dadurch deine Nachlässigkeit gutmachen kannst. Was ist ein
Mädchen mehr oder weniger …«
    »Aber das ist ja Esmira!« rief
Davinia.
    Der Zauberer runzelte verärgert
die Stirn. Er hatte vergessen, daß Davinia ihm gefolgt war. »So heißt sie
nicht. Sie heißt …« Er brauchte eine Weile, obwohl er sich erinnerte, daß er
dieses Mädchen für sein Bett bestimmt gehabt hatte, vor endloser Zeit, wie ihm
nun schien. »… Yasbet. Und jetzt sieh zu, daß du wieder in den Garten kommst,
Davinia. Ich habe hier Dinge zu besprechen, die dich nichts angehen.«
    Doch statt zu gehorchen, kauerte
die Blonde sich neben das gefesselte Mädchen und benutzte beide Hände, um das
geknebelte Gesicht der sich heftig Wehrenden herumzudrehen, damit es besser zu
sehen war. »Ich sage dir, das ist Prinzessin Esmira, die Tochter des Fürsten
Roshmanli.«
    Plötzlich fühlte Jhandars Mund
sich trocken an. »Bist du sicher? Ich habe gehört, daß die Prinzessin in ein
Kloster gebracht wurde.«
    Davinia bedachte ihn mit einem
vernichtenden Blick, für den er jeden anderen sofort nachhaltig bestraft hätte.
Weil sie es war, überging er es, zumindest im Augenblick. Der Fürst war Yildiz’
engster Vertrauter und einer der neun unbestechlichen Berater – ein Mann, der
keine verheiratete Frau verführte und nur mit seinem eigenen Gold Glücksspiele
machte. Seine einzige Schwäche schien seine Tochter zu sein. Man erzählte sich,
daß er alles täte, sie vor der Welt zu schützen. Würde Roshmanli jedoch, um der
Sicherheit seiner Tochter willen, Turan in den Krieg schicken? Er hatte bereits
den Tod mehrerer Männer befohlen, nur weil sie ein Auge auf Esmira geworfen
hatten. Wenn er es geschickt anging, wäre es vielleicht zu schaffen.
    Da fiel sein Blick auf Davinia,
die selbstgefällig lächelnd das gefesselte Mädchen betrachtete, und er hatte
einen neuen Einfall.
    Er zog die Blonde auf die Füße.
»Du hast gesagt, du willst mir dienen. Sprichst du die Wahrheit?«
    »Zu dir«, sagte sie zögernd,
»spreche ich nur die Wahrheit.«
    »Dann werden wir heute nacht
eine Zeremonie halten. Und in dieser Zeremonie wirst du dem Mädchen einen Dolch
ins Herz stoßen.« Er blickte ihr tief in die Augen, suchte nach Widerstand,
nach Zaudern, fand jedoch weder das eine noch das andere.
    »Wie mein hoher Gebieter
befiehlt«, sagte Davinia ungerührt.
    Jhandar empfand das Bedürfnis,
den Kopf zurückzuwerfen und wild zu lachen. Den ersten Schritt hatte er nun
gemacht, und wenn sie erst den Dolch geschwungen hatte, würde sie fester an ihn
gebunden sein als mit Eisenketten. Und mit dem gleichen Schritt würde er die
neunte Stimme unter den Beratern des Königs gewinnen. Seine Träume nahmen
wieder feste Form an. Ein Weltreich und die Frau! Beides würde ihm gehören!

24
     
     
    Dunkle Wellen wogten unter dem
Rammbug der Galeere, und Schaumkronen hüpften schillernd unter dem
gleichmäßigen Schlag der fünf Dutzend Ruder. Fern in der Nacht hob sich die
Schwärze der turanischen Küste ab, und dann und wann, wenn keine treibende
Wolke den bleichen Mond verbarg, schimmerten die auf den Strand brandenden
Wogen auf.
    Die See trug das Echo dieser
Brecher zu Conan. Er stand am Achterdeck der Galeere, von wo aus er ein Auge
sowohl auf den Rudergänger als auch den Kapitän haben konnte. Bereits einmal
hatten sie versucht, einen anderen als den befohlenen Kurs einzuschlagen –
vermutlich zum Hafen von Aghrapur, in der Hoffnung, daß er und seine Gefährten
dort als Piraten festgenommen würden –, und nur das bißchen, das er bei den
Schmugglern gelernt hatte, ließ ihn ihre Absicht erkennen. Der Rest der
Besatzung arbeitete, entwaffnet und verdrossen, unter den wachsamen Augen von
Akeba, Tamur und den Nomaden. Sharak hielt sich an den Leinen des Fockmasts
fest und suchte am Himmel nach den Sternen, um aus ihnen zu lesen, was ihnen in
dieser Nacht bevorstand.
    Conan kümmerte sich nicht um die
Weissagung der Sterne. Ihr Schicksal würde sein, wie es eben sein würde, denn
er beabsichtigte nicht, seinen Plan auch nur im geringsten zu ändern. »Dort!«
Er deutete. »Legt dort an!«
    »Dort ist nichts!« protestierte
der Kapitän.
    »Ihr bringt uns dorthin!« befahl
Conan. »Für unseren Zweck ist es nahe genug. Solltet ihr nicht froh sein, uns
loszuwerden, egal, wo wir von Bord gehen wollen?«
    Brummelnd erteilte der
Hakennasige dem Rudergänger Anweisungen, und die
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