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Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Titel: Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche
Autoren: Robert Jordan
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Stürmen der Vilayetsee gestählten Arme, Schultern und Oberkörper.
Die billigen, gestreiften Kittel der Seeleute waren schmutzig von Tran und Teer
und stanken nach dem überwürzten Schiffsessen.
    Conans gewaltige Pranke packte
den Kothier am Kragen und warf ihn in das Gewimmel um die Schatulle. Des
Iranistaniers Nase brach unter seinem Fausthieb, und ein Schlag mit dem
Handrücken schickte Narbengesicht zu seinen Freunden auf die dreckigen
Pflastersteine.
    »Sucht euch eine andere Frau«,
rief der Cimmerier ihnen grimmig nach. »Es sind genügend käufliche da!«
    Das Mädchen starrte ihn mit
großen Augen an, als wäre sie sich nicht sicher, ob sie ihn als Retter ansehen
sollte oder nicht.
    »Ich stech’ dir Augen und Leber
aus!« brüllte Narbengesicht, »und werf’ den Rest den Fischen zum Fraß zu.« Mit
einem krummen Khawarizmidolch in der Hand kam er auf die Füße.
    Die beiden anderen folgten
seinem Beispiel, mit ähnlichen Klingen bewaffnet. Der Mann mit dem Kopftuch
begnügte sich damit, ihn drohend anzufunkeln, was jedoch etwas lächerlich
wirkte, weil er sich gleichzeitig das Blut abwischte, das ihm aus der Nase über
den Mund rann. Der Kothier dagegen wollte sein Opfer, bzw. den, den er dazu zu
machen beabsichtigte, reizen. Er warf seinen Dolch von Hand zu Hand, hatte die
dünnen Lippen zu einem höhnischen Grinsen verzerrt und sagte:
    »Wir ziehen dir die Haut ab,
Barbar, und hängen sie an der Rahe auf. Du wirst dir das Herz ausschreien, ehe
wir …«
    Zu dem, was Conan die Erfahrung
gelehrt hatte, gehörte auch, daß man kämpfen sollte, wenn die Zeit dafür
gekommen war, und nicht erst lange reden. Sein Breitschwert verließ die
abgegriffene Pferdelederscheide und schwang hoch. Des Kothiers Augen drohten
aus den Höhlen zu quellen, aber seine Klinge konnte das herabsausende
Breitschwert nicht mehr aufhalten. Der Dolch klapperte aufs Pflaster, und sein
lebloser Besitzer folgte.
    Die beiden anderen gehörten
nicht zu jenen, die sich Zeit nahmen, einen toten Kameraden zu betrauern, denn
solche überlebten auf der See nicht lange. Noch während der Schlaksige fiel,
stürmten sie auf den Cimmerier ein. Die Klinge des Iranistaniers ritzte Conans
Unterarm auf, aber der Barbar versetzte ihm einen Tritt in den Unterleib, daß
er nach hinten stürzte. Narbengesicht duckte sich und riß den Dolch zu seines
Gegners Rippen hoch. Conan zog den Bauch ein und spürte, wie die Klinge durch
sein Wams schnitt und die Spitze einen brennenden Strich in seiner Haut
zurückließ. Und schon sauste seine Klinge hinab. Narbengesicht schrie noch
einmal, ehe er tot zu Boden sackte. Und schon wirbelte Conan zu dem dritten
herum.
    Der Iranistanier war wieder auf
die Füße gekommen, doch statt anzugreifen, starrte er auf die Leichen seiner
Kameraden. Plötzlich drehte er sich um und rannte die Straße hinauf. »Mörder!«
heulte er im Laufen, ohne zu beachten, daß er selbst einen blutigen Dolch
schwang. »Mörder!« Die Dirnen und Bettler, die selbst eben noch gerauft hatten,
verstreuten sich hastig in alle Richtungen.
    Conan wischte die Schwertklinge
an Narbengesichts Umhang ab und steckte sie in die Scheide zurück. Es gab kaum
etwas, das schlimmer war, als von der Stadtwache neben einer Leiche erwischt zu
werden, besonders in Turan, wo diese Kerle es sich zur Gewohnheit gemacht
hatten, den Verhafteten zu foltern, bis er gestand. Conan faßte das Mädchen am
Arm und zog sie hinter sich her, als er sich ebenfalls aus dem Staub machte.
    »Du hast sie getötet!« sagte sie
ungläubig. »Sie wären auch so davongelaufen, wenn du sie nur bedroht hättest!«
    »Vielleicht hätte ich dich ihnen
lieber überlassen sollen«, erwiderte er. »Sie hätten dich geritten wie ein
Kurierpferd! So, und jetzt sei still und renn!«
    Durch enge Seitengassen zog er
sie und erschreckte Betrunkene, die aus Hafentavernen torkelten, und weiter
durch Quergassen, die nach altem Urin und verwesenden Exkrementen stanken.
Sobald sie genügend Abstand von den Leichen hatten, fiel er in normalen Schritt
– Laufende fielen zu sehr auf –, ohne jedoch anzuhalten. Er wollte sehr weit
entfernt sein von den Wachleuten, die von den Leichen wie Fliegen angezogen
werden würden. Er bahnte sich einen Weg zwischen hochrädrigen Handkarren
hindurch, die Ware aus dem Hafen in die Stadt brachten. Das Mädchen folgte ihm
nur, weil seine kräftige Hand ihr Gelenk so sicher wie eine Fessel hielt.
    Schließlich bog er in eine
schmale Gasse ein. Er schob das Mädchen
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