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Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Titel: Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche
Autoren: Robert Jordan
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und Wohlgerüchen handelten,
verdienten gut an den heißblütigen, rehäugigen Edelfrauen und den anmutigen,
sinnlichen Kurtisanen, die häufig vornehmer und edler wirkten als ihre
Schwestern von echtem blauen Blut. Jedes Laster war innerhalb von Aghrapurs
hohen Alabastermauern zu finden, angefangen von den Traumpulvern und
aufpeitschenden Mixturen, die schmierige Händler aus Iranistan feilboten, bis
zu den ganz besonderen Freudenhäusern in der Straße der Tauben.
    Turanische Triremen herrschten
in der blauen Weite der Vilayetsee, und schnittige Kauffahrer brachten die
Reichtümer von Dutzend Nationen in Aghrapurs breiten Hafen. Andere Güter fanden
mit Karawanen ihren Weg zu den turanischen Märkten. Smaragde und Affen,
Elfenbein und Pfauen, was immer die Menschen auch begehrten, gleichgültig, von
woher es gebracht werden mußte, war in Turan zu bekommen. Der Schweiß der
Sklaven, die von den Khawarizmi auf dem Block versteigert wurden, verlor sich
im würzigen Duft der Orangen von Ophir, der Myrrhe und Nelken von Vendhya, dem
Öl der Rosen aus Khauran und den Parfums aus Zingara. Hochgewachsene Kaufleute
aus Argos stolzierten ebenso über das Pflaster der breiten Straßen, wie dunkle
Männer aus Shem. Halbwilde aus dem Ilbarsigebirge zwängten sich an Gelehrten
aus Corinthien vorbei, und kothische Söldner an Händlern aus Keshan. Es verging
kein Tag in Aghrapur, an dem nicht Menschen zusammentrafen, die des anderen
Heimatland bisher für ein Fabelreich gehalten hatten.
    Der riesenhafte Bursche, der mit
der Geschmeidigkeit einer jagenden Großkatze durch die belebten Straßen
schlenderte, achtete nicht auf die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Die Hand
leicht um den abgegriffenen Ledergriff seines Breitschwerts gelegt, ging er mit
demselben Gleichmut an Marmorpalästen wie an den Ständen von Obsthändlern
vorbei, ein schwarzmähniger Löwe, den diese Stadt nicht beeindruckte. Doch
obgleich seine gletscherblauen Augen wachsam wirkten, war die Müdigkeit nach
langer Reise auf seinen bronzegetönten Zügen doch unverkennbar, und sein mit
roter Borte eingefaßter Umhang wies Flecken von Schweiß und Staub auf. Es war
ein anstrengender Ritt von Sultanapur gewesen; er hatte keine Zeit gehabt,
zuvor Abschied von Freunden zu nehmen oder seine Habe zusammenzuraffen, da er
der unliebsamen Bekanntschaft mit des Richters Beil aus dem Weg gehen wollte.
Dabei hatte es sich um eine Nichtigkeit gehandelt, ein bißchen Schmuggel und
ein paar weitere unbedeutende Vergehen, die die Schergen des Königs ahndeten.
    Er war weit gekommen, seit er
die schroffen, eisigen Berge seiner nördlichen Heimat, Cimmerien, verlassen
hatte, und nicht nur gemessen in Meilen. Einige Jahre hatte er sich dem
Diebeshandwerk gewidmet, in Nemedien, Zamora und den corinthischen
Stadtstaaten, doch obwohl er noch keine zwanzig Sommer zählte, hatte er
beschlossen, seine Stellung im Leben zu verbessern, denn er hatte zwar viele
Bettler gesehen, die in ihrer Jugend Diebe gewesen waren, nie jedoch einen
reichen Dieb. Gestohlenes Gold zerrann wie Wasser in einem Sieb. Er würde etwas
Besseres für sich finden. Sein Mißerfolg beim Schmuggeln hatte seinen Eifer
keineswegs gedämpft. In Aghrapur fand man alles, hatte er gehört. Was er im
Augenblick suchte, war das Wirtshaus Zum Blauen Stier. Diesen Namen hatte er
noch erfahren können, als er Sultanapur so überstürzt verließ. In diese Schenke
sollte er sich begeben, wenn er Auskunft suchte. Und sich gut auszukennen, war
der Schlüssel zum Erfolg.
    Mißtönende Musik störte seinen
Gedankengang, und er wurde sich eines näherkommenden, seltsamen Zuges bewußt.
Voraus marschierte ein drahtiger, dunkelhäutiger Sergeant der turanischen Armee
in bauschigen Beinkleidern und einem Spitzhelm unter dem Turban, mit einem
Krummsäbel an der Seite. Ihm folgten ein Trommler und zwei Flötenbläser.
Dahinter eskortierten oder bewachten weitere sechs Soldaten mit Hellebarden
etwa ein Dutzend junge Männer in unterschiedlichster Kleidung, die sich
bemühten, im Takt der Trommel zu marschieren. Der Sergeant bemerkte den
erstaunten Blick des jungen Burschen und trat schnell zu ihm.
    »Die Götter seien mit dir. Ich
sehe, du bist ein Sucher …« der Sergeant unterbrach sich und holte hörbar
Luft. »Mitra! Deine Augen!«
    »Was paßt dir an meinen Augen
nicht?« knurrte der muskulöse junge Mann.
    Der Soldat hob entschuldigend
eine Hand. »Ich habe noch nie in meinem Leben Augen von der Farbe des Meeres
gesehen!«
    »Dort, von
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