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Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare

Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare

Titel: Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare
Autoren: Robert Jordan
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erinnert. Schließlich gelangte er zu Pteion, der Verfluchten, den von Geistern heimgesuchten Ruinen jener Stadt, die schon zur Zeit des finsteren Acherons – als Stygien noch nichts weiter als Sandöde war – verlassen worden war. In den namenlosen, vergessenen Höhlen unter der Stadt hatte er Morath-Aminee gefunden. Man hatte ihn dort eingekerkert, weil er sich gegen Set aufgelehnt hatte, als jene, die sich nun Menschen nannten, noch auf allen vieren liefen und unter Steinen nach Larven suchten. Mit seiner Erinnerung an jene Seite – würde sie nie aufhören, wie mit Feuer geschrieben in ihm zu brennen? – hatte er die Möglichkeit gefunden, den Dämonengott zu befreien, ihn sich fügsam zu machen – obgleich die unsichtbaren Bande sehr dünn waren – und sich zu schützen. Er hatte Macht gefunden.
    »Morath-Aminee!« rief er mit einem Tonfall, der ein Mittelding zwischen Zischen und Singsang war. »O Verzehrer von Seelen, dessen dritter Name Tod ist, Tod zu sagen, Tod zu hören, dein Diener Amanar bringt dir dieses Opfer dar.«
    Er streckte eine Hand aus. Sitha reichte ihm einen Dolch mit goldenem Heft und vergoldeter Klinge. Der Ophit öffnete den Mund zum Schrei und röchelte, als Amanar ihm die Kehle durchschnitt. In diesem Augenblick griffen die goldenen Tentakel des Dämonengottes nach dem Mann auf dem Altar, vermieden jedoch, in Amanars Nähe zu kommen.
    »Speise, o Morath-Aminee«, singsangte der Hexer. Er starrte dem Opfer in die Augen und wartete auf den richtigen Zeitpunkt.
    Grauen zeichnete sich auf den Zügen des Ophiten ab, als ihm klar wurde, daß er starb. Und doch fand er nicht den Tod. Er war ihm nicht vergönnt.
    In seinem Geist hörte Amanar das zufriedene Schmatzen des Dämonengottes. Die Augen des Ophiten füllten sich mit Verzweiflung. Ihm wurde bewußt, daß ihm mehr als das bloße Leben geraubt wurde. Der Zauberer sah zu, wie diese Augen ihr Leben verloren, ohne leblos zu werden, wie sie zu leeren Fenstern in eine seelenlose Tiefe wurden.
    »Bitte mich um den Tod!« forderte er den Ophiten auf.
    Die Lippen des Verzweifelten bemühten sich um Worte, doch er war ihrer nicht mehr mächtig.
    Amanar lächelte. Er streckte die Hand in die flink geöffnete Brust und holte das pulsierende Herz heraus. Es pochte noch einmal, als er es dem Ophiten vor die Augen hielt.
    »Stirb!« befahl der Hexer. Der Dämonengott gab den Mann frei, und der Körper sank endlich im Tod zusammen.
    Sitha trat mit einem goldenen Tablett neben den Zauberer, der das Herz darauf legte. Auch es hatte seinen Nutzen für seine schwarzen Künste. Mit dem Leinentuch, das der Echsenmann ihm reichte, trocknete er sich die blutigen Hände. Sitha drehte sich um.
    »Amanar!« Des Dämonengottes zischelnde Stimme hallte von den Wänden wider. »Du nutzt meine Opfergabe für deine eigenen Zwecke, Seelenloser.«
    Amanar schaute sich eilig um, ehe er antwortete. Die Frau wand sich, dem Wahnsinn nahe, in ihren Banden. Sie hörte nichts außer ihren eigenen Schreien, die der Knebel abwürgte. Sitha ging weiter zur Tür des Opfergemachs, als hätte er nichts gehört. Die S'tarra waren kaum zu selbständigem Denken fähig, vermochten jedoch, Befehle auszuführen. Sitha würde das Herz in eine Schale geben, die mit einem Zauber belegt war, damit sie ihren Inhalt frischhielt. Erst wenn er diese Anweisung befolgt hatte, würde er etwas anderes in Betracht ziehen können – wenn sein seelenloser Geist überhaupt je imstande war, etwas in Betracht zu ziehen.
    Der Hexer senkte den Kopf – so demütig scheinend, wie nur möglich – tief auf die Brust. »O großer Morath-Aminee, ich bin dein untertäniger Diener. Dein Diener, der dich aus dem Kerker des Finsteren befreite.« Götter und Dämonen konnten nicht vergessen, jedenfalls nicht so wie die Menschen, aber sie zogen es häufig vor, sich nicht daran zu erinnern, wenn sie bei einem Menschen in Schuld standen. Dieser Hinweis konnte nicht schaden.
    Ein goldbeschuppter Fangarm streckte sich nach Amanar aus – der seine ganze Willenskraft zu Hilfe rief, um nicht zurückzuweichen – und zuckte heftig zurück. »Du trägst immer noch das Amulett.«
    »O Größter unter allen Herrschern und Mächten. So unbedeutend bin ich dir gegenüber, daß du mich wie einen Käfer auf deinem Weg zerdrücken könntest, ohne es zu merken. Ich trage dieses Amulett lediglich, damit du dir meiner bewußt bist und mich verschonst, und ich dir dienen und dich lobpreisen kann.«
    »Diene mir gut, dann gebe ich
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