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Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Titel: Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger
Autoren: Robert Jordan
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Conan los.
    Er dankte jedem Gott, der ihm nur einfiel, daß er keinen Goldenen Leoparden in den Weg lief, während er durch den Palast raste und durch die einfachen Steinkorridore, an die er sich so gut erinnerte. Er konnte sich nicht die geringste Verzögerung leisten, wollte er die Wolfsgrube erreichen, ehe Albanus von dort verschwand. Wenn Albanus sich zur Wolfsgrube begeben hatte! Wenn Ariane noch lebte! Er weigerte sich, sich mit diesen Wenns abzufinden. Sie würden dort sein! Sie mußten dort sein!
    Er hatte die Grube noch nicht erreicht, als er Albanus' Stimme von ihrer Kuppeldecke widerhallen hörte. Der Cimmerier erlaubte sich einen Seufzer der Erleichterung, ehe er diesen Raum betrat. Seine Augen glänzten wie blauer Stahl.
    »Damit werde ich sie vernichten!« sagte Albanus und strich fast zärtlich über eine blaue Kristallkugel in seiner Linken. Garians Doppelgänger stand neben ihm, und Ariane, die unnatürlich starr vor sich hinblickte, an seiner anderen Seite. Doch der finstere Lord schien nur zu sich selbst zu sprechen. »Damit werde ich solche Mächte herbeibeschwören ...«
    Zauberei, dachte Conan, doch es war zu spät, anzuhalten. Albanus' schwarze Augen ruhten bereits auf ihm, und er schien ihn weniger als Gefahr, denn einen lästigen Störenfried anzusehen, was einer Beleidigung gleichkam.
    »Töte ihn, Garian«, sagte der Edle und wandte seine Aufmerksamkeit wieder der blauen Kristallkugel zu. Ariane verzog keine Miene und rührte sich nicht.
    Hielt der Mann sich wahrhaftig für Garian? fragte sich Conan, als der Doppelgänger auf ihn zukam. Der Wellenklinge und der Handarbeit nach zu schließen, war es dasselbe Schwert, das er vor so langer Zeit, wie ihm schien, an Demetrio verkauft hatte. Er zweifelte nun nicht mehr daran, daß es sich um eine magische Waffe handelte, und das bestätigte sich, als der falsche Garian die Klinge hob. Ein metallisches, hungrig klingendes Singen – das er auch zu hören geglaubt hatte, als Melius das Schwert gegen ihn schwang – war deutlich vernehmbar.
    Trotzdem raubte es ihm nicht den Mut. Irgendwann mußte jeder sterben. Dem Tod konnte niemand entgehen, wenn die Zeit gekommen war.
    Die Wellenklinge blitzte herab, und Conan parierte sie, doch so heftig war des anderen Schlag, daß der Krummsäbel fast seinen Händen entrissen wurde. Soviel Kraft hatte in Melius' Hieben nicht gesteckt. Diese Kraft war nicht zauberbedingt, sondern steckte in demjenigen, der das Schwert handhabte. Aber Conan glaubte nicht, daß überhaupt ein Mensch so stark sein könnte. Er spürte, wie sich ihm die Nackenhärchen aufrichteten. Sein Gegner war kein natürlicher Mensch. Wachsam wich er zurück und fragte sich, welche Art von Kreatur dieser Doppelgänger Garians war.
    Albanus achtete nicht auf die beiden, die keine zwanzig Schritt von ihm fochten. Er begann mit seiner Beschwörung: »Af-dar mearoth, Omini deas kaan ...«
    Conan vermeinte tief unter seinen Füßen ein Rütteln zu verspüren, doch hatte er keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Das Wesen mit Garians Gesicht schwang die Wellenklinge mit übernatürlicher Flinkheit. Conan versuchte gar nicht mehr, sie zu verhindern, sondern ließ sie an seinem Säbel zur Seite abgleiten. Doch selbst diese derart abgelenkten Hiebe erschütterten ihn bis zu den Fersen. Einmal streifte die Spitze der Wellenklinge ganz leicht über seine Wange, so daß ein paar Tropfen Blut sickerten. Sofort wurde das metallische Singen lauter, so laut, daß es Albanus' Beschwörung fast übertönte.
    In gewaltigem Schwung sauste das Schwert herbei, so daß es Conan den Kopf gekostet hätte, wäre er nicht rechtzeitig zurückgesprungen. Die Wellenklinge traf ein Eisenbein eines Lampenständers und durchschnitt es. Langsam kippte die Lampe um, und da sah Conan zum erstenmal, wie Furcht über das Gesicht des falschen Garians zuckte, als er die Flamme der fallenden Lampe bemerkte.
    Wie in tödlicher Gefahr sprang die Kreatur zurück. Albanus' Stimme stockte kurz, doch hastig setzte er seine Beschwörung fort. Die Lampe schlug gegen die Brüstung, und das brennende Öl ergoß sich in die Grube. Das trockene Stroh brannte sofort lichterloh.
    Conan warf einen hastigen Blick auf den Lord mit dem Raubvogelgesicht. Über Albanus' Kopf formte sich etwas: eine Dunkelheit, eine Verdichtung der Luft. Die Steine unter des Cimmeriers Sohlen zitterten, und etwas wie fernes Donnergrollen war zu hören.
    Für mehr als einen flüchtigen Blick blieb ihm jedoch keine
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