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Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Titel: Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger
Autoren: Robert Jordan
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zu achten, rannte er tiefer in den Palast. »Ariane!«
    Weitere Goldene Leoparden stürmten herbei. Mit seinem dröhnenden Schlachtschrei warf der Cimmerier sich auf sie und schwang seine Klinge wie ein Besessener. Die Soldaten wichen sichtlich benommen zurück, während drei von ihnen tot oder sterbend zurückblieben, und wußten nicht, wie sie gegen diesen Wilden aus dem barbarischen Norden vorgehen sollten. Und schon hatten auch Hordo und die anderen sie erreicht. Die grimmige Miene des Einäugigen spiegelte die Heftigkeit seines Angriffs. Karela tänzelte zwischen den Männern, ihre Klinge stach zu wie eine Wespe und traf immer ihr Ziel.
    Als der letzte Leibgardist fiel, brüllte Conan: »Verteilt euch, durchsucht alle Räume, wenn es sein muß, aber findet mir das Mädchen Ariane.«
    Er selbst schritt durch die Hallen wie ein Rachegott. Diener und Sklaven flohen nach einem Blick auf sein finsteres Gesicht. Er kümmerte sich nicht um sie, denn er suchte nur das Mädchen. Aber plötzlich erblickte er einen, dem sofort sein Interesse galt. Der graubärtige Oberhofmeister versuchte davonzulaufen, doch Conan packte ihn am Genick und hob ihn hoch, so daß nur die Zehenspitzen noch knapp den Boden berührten.
    Drohend fragte Conan: »Wo ist das Mädchen Ariane, Hofmeister?«
    »Ich ... ich weiß von keinem ...«
    Conans Muskeln spielten. Er hob den Mann noch höher. »Das Mädchen!« sagte er gefährlich sanft.
    Schweiß perlte auf des Oberhofmeisters Gesicht. »Lord Albanus«, keuchte er, »brachte sie zum Königspalast.«
    Stöhnend stellte Conan den Graubärtigen auf den Boden. Der Mann hastete davon, und der Cimmerier ließ ihn laufen. Im Königspalast! Wie konnte er dort an sie heran? Könnte er durch den Geheimgang aus dem Erebustempel zurück in den Palast? Doch dann konnte es passieren, daß er den Rest seines Lebens durch das uralte Labyrinth irrte, ohne je in den neueren Teil des Palasts zu gelangen.
    Er hörte Schritte hinter sich und drehte sich um. Hordo eilte auf ihn zu, Machaon und Karela dicht dahinter.
    »Machaon hat jemanden im Verlies gefunden«, sagte Hordo. »Nicht das Mädchen. Einen Mann, der wie König Garian aussieht und auch behauptet ...«
    »Führt mich zu ihm«, befahl Conan. Er schöpfte neue Hoffnung.
    Die Verliese unter Albanus' Palast waren wie andere auch: aus ungehauenem Stein, mit schweren Holztüren an rostigen Angeln und mit einem Gestank, der eine Mischung aus altem Urin und Furchtschweiß war. Und doch lächelte Conan wie in einem Lustgarten, als er in die Zelle schaute, zu der Machaon ihn gebracht hatte.
    Der zerlumpte, schmutzige Mann, der an die Wand gekettet war, blickte unsicher hoch. »Na, Conan«, sagte er. »Habt Ihr Euch auch Albanus und Vegentius angeschlossen?«
    »Derketo!« hauchte Karela. »Er sieht tatsächlich wie Garian aus!«
    »Er ist Garian«, erklärte Conan. »Das verrät mir die Schramme in seinem Gesicht.«
    Garians Ketten klirrten, als er die Hand zur Schramme hob. Er lachte zittrig. »An einer solchen Geringfügigkeit erkannt zu werden!«
    »Wenn das Garian ist«, sagte Karela, »wer sitzt dann auf dem Drachenthron?«
    »Ein Schwindler«, erwiderte Conan. »Ihm fehlt die Schramme. Schnell, besorgt mir Hammer und Meißel!« Machaon verschwand und kehrte bald mit dem Gewünschten zurück.
    Als Conan sich niederkniete, um den Meißel an den Eisenring um Garians linkem Fußgelenk anzusetzen, sagte der König: »Ihr werdet dafür belohnt werden, Cimmerier. Albanus' gesamtes Besitztum wird Euch gehören, wenn ich wieder auf dem Thron sitze.«
    Conan schwieg. Ein schwerer Hammerschlag durchtrennte den ersten Eisenring. Er beschäftigte sich mit dem zweiten.
    »Ihr müßt mich aus der Stadt schaffen«, fuhr Garian fort. »Sobald ich die Armee erreiche, wird alles wieder in Ordnung kommen. Ich wuchs in den Armeelagern auf, dort wird man mich kennen. Ich werde an der Spitze von zehntausend Mann zurückkehren und Albanus aus dem Palast holen.«
    »Und einen Bürgerkrieg anfangen«, brummte Conan. Auch das andere Fußgelenk befreite er mit einem einzigen Hammerhieb. »Euer Doppelgänger sieht genau wie Ihr aus, und viele halten ihn auch für Euch, um so mehr, da er vom Drachenthron aus spricht. Vielleicht wird Euch nicht einmal die Armee so schnell glauben, wie Ihr meint.«
    Hordo stöhnte. »Cimmerier, das geht uns alles nichts an! Sehen wir lieber zu, daß wir über die Grenze verschwinden!«
    Weder Conan noch Garian achteten auf ihn. Der König schwieg, bis der
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