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Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Titel: Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger
Autoren: Robert Jordan
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leibhaftige Tod hier durch die Straßen von Belverus stapfte. Schnell sahen sie ein, daß es anderswo leichtere Opfer gab. Und ehe Conan noch einen weiteren Schritt tat, war die Straßenkreuzung frei von diesen Halunken.
    Ein paar Leute blickten den Cimmerier dankbar an, weil sie erkannten, daß sie dank seiner hier sicher waren, zumindest im Augenblick. Conan schüttelte den Kopf, ein bißchen verärgert über sich selbst und ein bißchen über sie. Schließlich war er hier, um sein Schwert für Gold zu verleihen, nicht um die Straßen von Schurken zu säubern.
    Ein Luftzug trug ein Stück Pergament zu seinen Füßen. Neugierig hob er es auf und las die Worte, die in feiner, geschwungener Schrift geschrieben waren.
     
    Auf seinem Drachenthron sitzt er allein,
    der König Garian, bei Mahl und Wein.
    Man müht und plagt sich tagein, tagaus
    und wagt sich kaum auf die Straße hinaus.
    Es heißt sich verkriechen und verbergen
    vor König Garians grausamen Schergen.
    In seinem Thronsaal schwelgt der König allein.
    Mitra, laß seine Herrschaft eine kurze sein!
     
    Er warf das Blatt in den Wind, der es zu weiteren trug, die über die Straße wirbelten. Er sah mehrere Leute sich nach ihnen bücken. Einige ließen die Hetzschrift mit weißem Gesicht fallen, andere warfen sie ergrimmt von sich, aber es gab auch mehrere, die sie aufmerksam lasen und verstohlen in ihre Wämser oder Gürtelbeutel steckten.
    Belverus war eine Frucht, reif zum Pflücken. Die gleichen Zeichen hatte Conan schon in anderen Städten gesehen. Bald würde die Heimlichtuerei offener Auflehnung weichen. Fäuste würden sich drohend gegen den Königspalast erheben. Stärkere Throne waren schon durch geringere Unzufriedenheit gestürzt worden.
    Plötzlich rannte ein Mann mit vor Entsetzen verzerrtem Gesicht an ihm vorbei, gefolgt von einer Frau, deren Mund zu einem lautlosen Schrei geöffnet war. Mehrere Kinder rasten schreiend herbei.
    Weiter unten an der Straße erhoben sich weitere Schreie und schrilles Wimmern, und die Menge trampelte wie auf ein Kommando kopflos zur Kreuzung. Ihre Furcht übertrug sich; und ohne zu wissen warum, schlossen andere sich ihr an. Mühsam bahnte Conan sich einen Weg durch sie hindurch zur Straßenseite und einem Laden, den sein Besitzer verlassen hatte. Conan fragte sich nach dem Grund dieser Panik.
    Dann lichtete sich der Menschenstrom und verschwand. Nun sah er, daß die Straße, auf der die Fliehenden gekommen waren, mit Reglosen und Leblosen übersät war. Manche waren zertrampelt worden, anderen, weiter entfernt, fehlten Arme und Kopf. Und mitten auf der Straße stolzierte ein Mann in reichverziertem blauem Wams. In seiner Rechten hielt er ein merkwürdiges Schwert mit wellenförmiger, bluttriefender Klinge. Speichel sickerte aus seinen Mundwinkeln.
    Conan legte die Hand um den Schwertgriff, doch dann nahm er sie entschlossen zurück. Für Gold, erinnerte er sich, nicht um Fremde an einem Wahnsinnigen zu rächen! Er machte sich daran, sich in den Schatten einer Hauswand zu drücken.
    In diesem Augenblick rannte ein Kind aus einem Laden, unmittelbar vor dem Wahnsinnigen: ein Mädchen von etwa acht Jahren, das wimmernd dahineilte. Brüllend hob der Wahnsinnige das Schwert und raste dem Kind nach.
    »Bei Erlik!« fluchte Conan und trat zurück auf die Kreuzung, während er gleichzeitig sein Breitschwert aus der Pferdelederscheide zog.
    Ohne anzuhalten, rannte das Kind schreiend an ihm vorbei. Der Wahnsinnige hielt an. Trotz seiner prächtigen Gewandung sah er aus der Nähe, mit dem schütteren Haar und den tiefen Tränensäcken, wie ein einfacher Schreiber aus. Doch aus den schmutzigbraunen Augen leuchtete der Wahnsinn, und die Laute, die seinen Lippen entquollen, ergaben keinen Sinn. Fliegen summten um die Früchte, die die Schläger auf dem Boden verstreut hatten.
    Zumindest, dachte Conan, ist der Mann noch vernünftig genug, sich nicht in die Klinge eines anderen zu stürzen. »Bleib stehen«, warnte er. »Ich bin kein wehrloses Kind oder verängstigter Krämer, den du von hinten niederhauen kannst. Ich rate dir ...«
    Conan glaubte, ein hungriges, metallisches Greinen zu hören. Da löste ein tierischer Schrei sich aus der Kehle des Mannes, und er stürmte mit erhobenem Schwert auf den Cimmerier zu.
    Conan riß seines zum Parieren hoch, da änderte die Wellenklinge mit erstaunlicher Geschwindigkeit die Richtung. Er sprang eilig zurück. Die Spitze von seines Gegners Schwert streifte über seinen Bauch und schnitt
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