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Conan-Saga 16 - Conan der Befreier

Conan-Saga 16 - Conan der Befreier

Titel: Conan-Saga 16 - Conan der Befreier
Autoren: L. Sprague de Camp
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sein!« gab Prospero zu bedenken. »Laßt mich nach Dexitheus schicken. Ein Mitrapriester weiß mehr über die andere Welt, als wir normalen Sterblichen.«
    Conan gab mißmutig nach.
    Dexitheus hörte sich Conans Plan mit gefalteten Händen an. Schließlich sagte er ernst: »Publius hat recht, General. Ihr dürft die Kräfte Thulandra Thuus nicht unterschätzen. Wir von der Priesterschaft verstehen ein wenig von den finsteren, namenlosen Mächten jenseits der Vorstellung der Menschen.«
    »Woher kommt dieser Teufel überhaupt?« fragte Trocero. »Manche halten ihn für einen Vendhyaner, andere für einen Stygier.«
    »Er ist weder das eine, noch das andere«, antwortete Dexitheus. »In meiner priesterlichen Bruderschaft erachten wir ihn als Lemurier, der – wir wissen nicht auf welche Weise – von Inseln jenseits der bekannten Welt kommt, und zwar aus dem Osten hinter Khitai. Diese geheimnisumwitterten Inseln sind alles, was von einem einst großen Land übrigblieb, das unter den Wellen versank. Um einen Hexer wie ihn zu schlagen, braucht unser General mehr als normale Waffen und Rüstung.«
    Trocero fragte: »Haben wir denn keine Zauberer in diesem Lager, die diese Aufgabe übernehmen könnten?«
    »Nein!« schnaubte Conan. »Nein, ich habe nichts übrig für ihresgleichen. Nie würde ich einen aufnehmen oder seine Hilfe suchen.«
    Mit trauriger Miene sagte Dexitheus. »General, auch wenn Ihr es nicht ahnen könnt, betrüben mich Eure Worte sehr.«
    »Wie das, Ehrwürdiger?« fragte Conan. »Ich schulde Euch viel und möchte Euch keineswegs kränken. So sprecht nicht in Rätseln, mein Freund.«
    »Ihr haltet nichts von Zauberern, General, und betrachtet sie als Scharlatane und Quacksalber, und doch gibt es einen, den Ihr Euren Freund nennt. Glaubt mir, Ihr braucht einen Magier, aber Ihr lehnt seine Hilfe ab.« Dexitheus hielt inne. Conan bedeutete ihm fortzufahren.
    »So wisset denn, daß ich in meiner Jugend die Schwarzen Künste studierte, obgleich ich nicht über die untersten Stadien der Zauberei hinauskam. Später sah ich Mitras Licht und entsagte allem, was auch nur im geringsten mit Dämonen und dem Okkulten zu tun hat. Hätte die Priesterschaft von meiner früheren Zauberlehre erfahren, wäre ich nicht in ihren Orden aufgenommen worden. Wenn ich Euch also in dieser gefährlichen Mission begleite ...«
    »Was? Ihr?« rief Conan stirnrunzelnd. »Magier oder nicht, Ihr seid nicht mehr der Jüngste und würdet dreihundert Meilen im Galopp nicht überleben.«
    »Ganz im Gegenteil. Ich bin viel zäher, als Ihr Euch auch nur vorstellen könnt. Mein asketisches Leben verleiht mir Kraft und Stärke, die meine Jahre Lügen strafen. Und Ihr braucht einen oder auch mehrere Gegenzauber. Doch wenn ich Euch begleite, wird mein Geheimnis ans Licht kommen und ich werde gezwungen sein, mein heiliges Amt aufzugeben – ein trauriges Ende meiner langen priesterlichen Laufbahn.«
    »Ich würde sagen, die Benutzung von Magie für einen guten Zweck ist eine Sünde, die man vergeben muß«, brummte Conan.
    »Dieser Meinung seid vielleicht Ihr, General, doch nicht mein Orden, der in dieser Hinsicht keine Duldsamkeit kennt. Aber ich habe keine Wahl. Ich werde, über was ich an Kräften verfüge, für Aquilonien einsetzen.« Sein Seufzer war schwer von unterdrückten Tränen.
    »Wenn alles vorbei ist, kann ich vielleicht Eure Bruderschaft überzeugen, daß es richtig wäre, bei Euch eine Ausnahme von ihren strengen Regeln zu machen. Seid bereit, guter Freund, noch in dieser Stunde aufzubrechen.«
    »Mitten in der Nacht?«
    »Welch bessere Zeit gibt es für uns? Wenn wir bis zum Morgen warten, belagern uns möglicherweise bereits die Königstreuen. Prospero, wählt mir einen Trupp Eurer tüchtigsten berittenen Kämpfer aus. Stattet jeden mit zwei Pferden aus, damit wir häufig wechseln können. Wir müssen der Kunde, daß wir das Lager verlassen haben, zuvorkommen. Und ihr anderen, baut die Befestigung weiter aus, während ich fort bin. Und nun, lebt wohl!«
     
    Der Halbmond spitzte kaum noch über die Baumwipfel, als ein Trupp Reiter, jeder mit einem Ersatzpferd, sich aus dem Lager schlich. Ihr Führer war Conan im Helm und weißen Waffenrock der Schwarzen Drachen. Hauptmann Silvanus ritt neben ihm, und hinter ihm, ebenfalls wie die beiden bekleidet, der Mitrapriester Dexitheus. Fünfzig von Conans besten Soldaten folgten. Auch sie trugen die Uniform der Drachengarde.
    Unter Silvanus' Anweisung machten sie einen weiten Bogen um das
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