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Conan-Saga 16 - Conan der Befreier

Conan-Saga 16 - Conan der Befreier

Titel: Conan-Saga 16 - Conan der Befreier
Autoren: L. Sprague de Camp
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meldete eine Wache:
    »Ein königlicher Offizier mit etwa fünfzig Mann kam mit einer weißen Fahne und ersucht, Euch zu sprechen, General.«
    »Laß dir seine Waffen geben und schick ihn herein!« befahl Conan und straffte die Schultern.
    Die Zeltklappe wurde zurückgeschlagen, und ein Mann in Rüstung trat ein. Auf seinem weißen Waffenrock trug er das Adlerwappen Aquiloniens, während sich auf seinem Helm der Messingdrache von des Königs Leibgarde erhob. Der Offizier salutierte steif.
    »General Conan? Ich bin Hauptmann Silvanus von den Schwarzen Drachen. Ich und der größte Teil meines Trupps sind gekommen, uns Euch anzuschließen, wenn Ihr uns haben wollt.«
    Conan musterte den Hauptmann unter halbgesenkten Lidern. Er sah einen hoch- und gutgewachsenen blonden Mann, fast ein wenig zu jung, um schon Hauptmann zu sein.
    »Willkommen, Hauptmann Silvanus«, sagte er schließlich. »Ich danke Euch für Euer Angebot. Doch bevor ich es annehmen kann, muß ich erst mehr über Euch wissen.«
    »Aber gewiß, General. Bitte fragt.«
    »Als erstes, was bewegt Euch dazu, zu diesem Zeitpunkt die Fahnen zu wechseln? Ihr müßt doch wissen, daß unsere Lage prekär, Ulric zahlenmäßig stärker und er selbst ein fähiger Feldherr ist. Also, weshalb kommt Ihr heute zu uns?«
    »Das ist ganz einfach, General Conan. Meine Männer und ich wählten das Risiko, für die gute Sache der Rebellen zu sterben, als weiter ein sicheres Leben unter diesem Wahnsinnigen zu führen, wenn überhaupt ein Leben unter des Königs Standarte als sicher angesehen werden kann.«
    »Aber weshalb ausgerechnet jetzt?«
    »Es ist unsere erste Gelegenheit. Die Drachen kamen gestern am Spätnachmittag, kurz vor dem Scharmützel zwischen Ulrics Mannen und Euren, in Elymia an. Wären wir von Tarantia aufgebrochen, um uns Euch anzuschließen, hätten königstreue Truppen uns den Weg versperrt und uns vernichtet.«
    Conan fragte: »Hat Numedides denn das gesamte Drachenregiment ausgeschickt?«
    »Ja, mit Ausnahme von ein paar jungen Rekruten, die noch in Ausbildung sind.«
    »Aber weshalb hat dieser Hund sich von seiner persönlichen Leibgarde getrennt?«
    »Numedides hat sich selbst zum Gott ernannt. Er hält sich für unsterblich. Und da er als Gott unverwundbar ist, braucht er auch keine Leibwache. Außerdem ist er fest entschlossen, Eure Rebellion niederzuwerfen und deshalb unterstellt er alle Streitkräfte Graf Ulric. Weitere Truppen sind von der Ostgrenze hierher unterwegs.«
    »Was ist mit Thulandra Thuu, dem Zauberer des Königs?«
    Silvanus wurde bleich. »Dämonen werden manchmal allein durch Erwähnung ihrer Namen herbeigerufen, General Conan. Während des Wahnsinns Numedides' regiert der Hexer das Reich, und wenn er auch weniger töricht ist als der König, so ist er dafür herzlos und habgierig. Nur zu gut wissen alle über seine Opferungen von Jungfrauen für seine grauenvollen Experimente Bescheid.« Er fummelte mit zitternden Fingern in seinem Lederbeutel und brachte ein auf Alabaster gemaltes Bildnis zum Vorschein, das an einer goldenen Halskette hing. Das Bild stellte ein etwa zehnjähriges Mädchen dar.
    »Meine Tochter«, murmelte Silvanus. »Sie ist tot. Er nahm sie. Wenn die Götter mir auch nur die geringste Chance gewähren, werde ich ihm mit meinen Zähnen die Kehle zerfleischen.« Die Stimme des Hauptmanns bebte wie seine Hände von der Heftigkeit seiner Gefühle.
    Conans Augen funkelten in eisigem Feuer. Seine Offiziere schauten einander bedeutungsvoll an. Sie wußten, daß auch nur die Erwähnung von Frauenmißhandlungen eine wilde Wut in dem Cimmerier erweckte. Er reichte das Bildnis herum und gab es schließlich Silvanus zurück.
    »Wir brauchen nähere Auskünfte über Graf Ulrics Armee. Wie stark ist sie genau?«
    »Fast fünfundzwanzigtausend Mann, glaube ich.«
    »Woher hat Ulric so viele Soldaten? Die Nordarmee hatte diese Stärke nicht, als ich des wahnsinnigen Königs Dienst quittierte.«
    »Viele von Prinz Numitors Grenzer sammelten sich, als sie ihre Panik überwunden hatten, und schlossen sich Graf Ulric an. Und das Drachenregiment wurde von Tarantia zu ihm beordert.«
    »Was ist mit Numitor?«
    »In seiner Verzweiflung über die Niederlage wählte er den Freitod.«
    »Seid Ihr sicher?« fragte Conan. »Es wurde auch behauptet, daß Amulius Procas sich das Leben nahm, aber ich weiß, daß er einem Mordanschlag zum Opfer fiel.«
    »Es besteht kein Zweifel, General. Prinz Numitor erstach sich vor
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