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Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Titel: Conan-Saga 13 - Conan der Krieger
Autoren: Robert E. Howard
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das schon aus! Ihr habt den Brennenden Schädel getötet! Es steckte also nur ein Mensch dahinter! Wir glaubten, sie hätten einen Dämon aus den Katakomben herbeibeschworen. Hört! «
    Er hielt in seinem Wortschwall inne und erstarrte. Er spitzte sichtlich die Ohren. Doch Valerie hörte nichts.
    »Wir müssen weg von hier, schnell!« flüsterte er. »Sie sind westlich der großen Halle. Sie haben uns möglicherweise umzingelt und schleichen sich an!«
    Mit krampfhaftem Griff, den zu lösen ihr schwerfiel, packte er ihr Handgelenk.
    »Wen meinst du mit sie?« erkundigte sich Valerie.
    Er starrte sie verständnislos an, als könne er nicht begreifen, daß sie das nicht wußte.
    »Sie?« echote er zerstreut. »Nun – die Menschen von Xotalanc. Der Clan des Mannes, den Ihr getötet habt. Sie, die am Osttor leben.«
    »Du willst doch nicht sagen, daß diese Stadt bewohnt ist?« rief das Mädchen überrascht.
    »Natürlich!« Er zitterte in seiner Verängstigung und Ungeduld. »Kommt doch! Beeilt Euch! Wir müssen nach Tecuhltli zurück!«
    »Wo ist denn das?« fragte sie.
    »Das Viertel am Westtor.« Wieder umklammerte er ihr Handgelenk und zog sie zur Tür, durch die er gekommen war. Schweißtropfen perlten auf seiner dunklen Stirn, und aus seinen Augen sprach übermächtige Angst.
    »Warte doch!« fauchte sie und entriß ihm ihren Arm. »Laß deine Finger von mir oder ich spalte dir den Schädel. Worum geht es hier überhaupt? Wer bist du? Wohin willst du mich mitnehmen?«
    Mit aller Willenskraft rang er um Fassung. Er schaute sich in allen Richtungen um und redete so schnell, daß seine Worte sich erneut überschlugen.
    »Ich bin Techotl von Tecuhltli. Ich und dieser Mann, der mit durchschnittener Kehle hier liegt, kamen in die Hallen des Schweigens, um einigen der Xotalancas einen Hinterhalt zu stellen. Aber wir wurden getrennt, und als ich nach ihm suchte, fand ich ihn hier tot. Der Brennende Schädel hat ihn umgebracht, genau wie er mich ermordet hätte, hättet Ihr ihn nicht getötet. Aber vielleicht war er nicht allein. Andere von Xotalanc haben sich vielleicht hierhergeschlichen! Selbst die Götter erbleichen, wenn sie dem Geschick jener einen Gedanken widmen, die in die Gewalt der Xotalancas geraten.«
    Bei diesen Worten erbebte er wie im Schüttelfrost, und seine dunkle Haut wurde fahlgrau. Valerie betrachtete ihn stirnrunzelnd. Sie spürte, daß es nicht nur leere Worte waren, aber sie ergaben keinen Sinn für sie.
    Sie wandte sich dem Schädel zu, der immer noch pulsierend glühte. Sie streckte den Fuß aus, um ihn mit der Zehenspitze anzustoßen, als Techotl ganz erschrocken aufschrie:
    »Nicht berühren! Ihr dürft ihn nicht einmal ansehen! Wahnsinn und Tod lauern in ihm. Die Hexer von Xotalanc verstehen sein Geheimnis – sie fanden ihn in den Katakomben, wo die Gebeine der schrecklichen Könige bleichen – der Könige, die in den finsteren Jahrhunderten vergangener Zeit über Xuchotl herrschten. Blickt einer ihn an, der sein Geheimnis nicht kennt, so stockt ihm das Blut in den Adern und sein Verstand schwindet. Ihn zu berühren führt zu Wahnsinn und Vernichtung.«
    Valerie zog die Brauen zusammen und betrachtete den Mann unsicher. Er war keine sehr beruhigende Erscheinung mit seiner hageren Gestalt, den knotigen Muskeln und den zerzausten Haarsträhnen. Hinter der Furcht in seinen Augen glitzerte ein seltsames Licht, wie sie es bei einem Mann mit gesundem Geist noch nie gesehen hatte. Aber in seiner Sorge um sie schien er es ehrlich zu meinen.
    »Kommt!« flehte er sie an und streckte erneut die Hand nach ihr aus. Doch dann erinnerte er sich an ihre Warnung und zog sie hastig wieder zurück. »Ihr seid fremd hier. Wie Ihr hierhergekommen seid, weiß ich nicht. Doch wäret Ihr eine Göttin oder Dämonin, die gekommen ist, den Tecuhltli zu helfen, würdet Ihr all das wissen, was Ihr mich gefragt habt. Ihr müßt von jenseits des großen Waldes sein, von woher auch unsere Vorfahren kamen. Auf jeden Fall aber seid Ihr ein Freund, sonst hättet Ihr nicht meinen Feind getötet. Bitte, kommt schnell, ehe die Xotalancas uns entdecken und umbringen.«
    Von seinem erregten, abstoßenden Gesicht blickte Valerie auf den gespenstischen Totenschädel, der schwelend und glühend in der Nähe des Toten lag. Er erschien ihr wie ein Schädel aus einem Traum, zweifellos menschlich und doch in seinen Umrissen beunruhigend mißgestaltet. Der Lebende, dem dieser Schädel einst gehört hatte, mußte fremdartig, ja monströs
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