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Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Titel: Conan-Saga 13 - Conan der Krieger
Autoren: Robert E. Howard
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gestern nacht«, brummte Conan, und aus seinen Augen sprach der uralte Aberglaube des Barbaren. »Und rot wie Blut im Glanz der Sonne heute morgen. Mir gefällt diese Stadt nicht.«
    Trotzdem marschierten sie weiter, und Conan machte Valerie darauf aufmerksam, daß aus dem Norden keine Straße zur Stadt führte.
    »Keine Herden haben die Ebene auf dieser Seite der Stadt zertrampelt«, sagte er. »Kein Pflug hat hier seit Jahren die Erde berührt, ja vielleicht seit Jahrhunderten nicht. Aber schau, früher einmal wurde das Land bestellt.«
    Valerie sah die alten Bewässerungsgräben, auf die er deutete. Stellenweise waren sie mit sandiger Erde gefüllt und von Kakteen überwuchert. Sie runzelte verwirrt die Stirn, während ihr Blick über die Ebene wanderte, die sich rings um die Stadt bis zum Rand des Waldes erstreckte, der sie wie ein gewaltiger, durch die Ferne verschwommen wirkender Ring umgab. Weiter reichte das Auge nicht.
    Verunsichert blickte sie auf die Stadt. Keine Helme oder Lanzenspitzen schimmerten auf der Brustwehr, keine Fanfaren schmetterten, kein ›Werda?‹ erschallte von den Wachttürmen. Eine Stille, absolut wie die des Waldes, lastete auf der Stadt.
    Die Sonne stand hoch am östlichen Horizont, als sie vor dem mächtigen Tor in der Nordmauer, im Schatten des hohen Walles, standen. Rost überzog den Eisenbeschlag der mächtigen bronzenen Torflügel. Dichte Spinnweben hingen an den Angeln, der Schwelle und um den Knauf.
    »Es wurde seit Jahren nicht mehr geöffnet!« rief Valerie.
    »Eine tote Stadt!« brummte Conan. »Deshalb waren die Bewässerungsgräben überwuchert und keine Felder bestellt.«
    »Aber wer hat sie erbaut? Wer lebte hier? Wo sind ihre früheren Bewohner? Warum haben sie die Stadt verlassen?«
    »Das läßt sich von hier aus schlecht sagen. Vielleicht hat ein Stamm verstoßener Stygier sie errichtet? Aber vermutlich doch nicht. Es ist keine stygische Bauweise. Vielleicht wurden die Bewohner durch Feinde oder eine Seuche ausgerottet?«
    »In diesem Fall liegen ihre Schätze möglicherweise unter Staub und Spinnweben verborgen unberührt in der Stadt«, meinte Valerie hoffnungsvoll, als die Instinkte ihres Berufs in ihr erwachten, aber auch die Neugier der Frau. »Können wir das Tor öffnen? Gehen wir hinein und sehen uns um!«
    Conan betrachtete zweifelnd das mächtige Tor. Er drückte die Schultern dagegen und stieß mit der ganzen Kraft seiner gewaltigen Muskeln. Mit einem scharrenden Knarren rostiger Angeln öffnete sich das Tor schwerfällig. Conan richtete sich auf und zog das Schwert. Valerie blickte über seine Schulter und schrie unwillkürlich erstaunt auf. Vor ihnen lag nicht eine offene Straße oder ein freier Platz oder Hof, wie zu erwarten gewesen wäre, sondern eine breite, lange Halle, die sich verschwommen in der Ferne verlor. Diese Halle war von ungeheurem Ausmaß. Der Boden war aus seltsamem roten Stein, der zu quadratischen Fliesen geschnitten war. Er glühte, als spiegelten sich Flammen in ihm. Die Wände waren aus glänzendem grünen Stein.
    »Das ist Jade, oder ich will ein Shemit sein!« murmelte Conan.
    »Doch nicht in einer solchen Menge!« entgegnete Valerie.
    »Ich habe genug davon von khitaischen Karawanen geplündert, um ihn zu kennen!« versicherte er ihr. »Es ist Jade!«
    Die gewölbte Decke war aus Lapislazuli und mit Mustern aus großen grünen Steinen verziert, die glitzerten, als wären sie giftig.
    »Grüne Feuersteine«, erklärte Conan. »So nennt man sie in Punt, wo man behauptet, sie seien die versteinerten Augen jener vorgeschichtlichen Reptilien, die den Alten als ›Goldene Schlangen‹ bekannt waren. Sie glühen im Dunkeln wie Katzenaugen. Bei Nacht erhellen sie die Halle, aber mit einem ungemein gespenstischen Licht. Sieh dich um, vielleicht finden wir irgendwo Juwelen.«
    »Bitte schließ die Tür«, bat Valerie Conan. »Ich möchte nicht gern von einem Drachen durch diese Halle verfolgt werden.«
    Conan grinste. »Ich glaube nicht, daß die Drachen jemals den Wald verlassen.«
    Aber er tat, worum sie ihn gebeten hatte. Doch der Riegel ließ sich nicht mehr vorschieben, er war gebrochen.
    »Ich habe mich also nicht getäuscht, daß ich etwas krachen hörte, als ich gegen das Tor drückte. Die Bruchstelle ist frisch. Der Rost hatte den Riegel schon fast zerfressen. Wenn die Bewohner die Stadt verlassen hätten, hätten sie das Tor doch bestimmt nicht von innen verriegelt.«
    »Zweifellos gingen sie durch ein anderes Tor«, meinte
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