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Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Titel: Conan-Saga 07 - Conan der Rebell
Autoren: Poul Anderson
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einen Plan. Er ist recht einfach – du weißt ja, daß ich nicht sehr trickreich bin. Unterhalten wir uns morgen darüber, wenn du ruhiger bist.« Trotz des Schmerzes in den Augen seiner Liebsten brach sich Conans rauher Humor Bahn. »Wir können dann auch gleich das Flügelboot versenken. Auf gewisse Weise ist es schade darum, aber es ist von keinem Nutzen mehr für uns, und keinesfalls wollen wir, daß es zurück in die falschen Hände fällt. Möchtest du es selbst tun?«
     
    Die Stygier unterhielten ein Wachboot in der Khemibucht. Es war ein leichtes Schiff und sowohl mit Ruder als auch Lateinsegel ungemein schnell. Von den Waffen ihrer Besatzung abgesehen war es unbestückt, und die Mannschaft wiederum belastete sich nicht mit Rüstungen. Ihre Aufgabe war schließlich nicht, Piraten oder Invasoren abzuwehren. Und wer würde es schon wagen, die schwarze Stadt anzugreifen? Im Falle wirklicher Gefahr konnte ein Trompetensignal die Kriegsschiffe herbeirufen, doch das war bisher nie notwendig gewesen. Des Wachschiffs Aufgabe war im Grunde genommen nur, auf einlaufende Schiffe zu achten und darauf, daß keine Schmuggler landeten oder sonst jemand ohne die erforderliche Genehmigung.
    Kurze Zeit nach Sonnenuntergang lief das Wachboot aus, um einen Fremden anzurufen, der sich aus dem Westen näherte. Es war eine Barkasse mit rundem Bug und Heck, wie größere Schiffe sie gewöhnlich als Beiboote bei sich führten oder wie sie von kleineren in Schlepp genommen wurden. Eine steife Brise füllte ihr viereckiges Segel und trieb sie gegen Strömung und Flut zwischen den Landspitzen hindurch. Es würde noch eine geraume Weile dauern, bis der Mond aufging.
    »Ahoi!« brüllte der stygische Trompeter. »Legt an zur Überprüfung!«
    »Wird gemacht!« antwortete eine tiefe Stimme in der gleichen Sprache, doch mit auffallendem Akzent. Das Segel wurde gerefft, und das Boot verlor an Geschwindigkeit.
    Als das Wachschiff näher heran war, sahen die Stygier etwa ein halbes Dutzend Männer auf den Duchten. Sie waren Neger, mit Ausnahme des riesenhaften kräftigen Burschen am Ruder. Obgleich er in einem gischtbesprühten Kaftan und Burnus vermummt war, konnte man doch erkennen, daß er einer weißen Rasse angehörte. »Bitte, meine Herren«, rief er. »Wir sind arme Matrosen. Unser Schiff lief auf ein Riff und sank so schnell, daß es nur uns wenigen gelang, ins Rettungsboot zu kommen. Habt Erbarmen mit uns und gebt uns Wasser und zu essen und bringt uns an Land.«
    »Es ist euch doch klar, daß wir euch festnehmen müssen, bis unsere Untersuchung abgeschlossen ist«, rief der Kapitän des Wachschiffs durch sein Sprachrohr. »Woher kommt ihr?«
    »Von einem argossanischen Kauffahrer, dessen geizige Eigner an Mannschaft anheuerten, was sie finden konnten. Das hier sind Kushiten. Ich bin von Vanaheim.«
    Der Kapitän hatte nur vage Gerüchte über dieses nördliche Land gehört, aber er wußte, daß die Barbaren in ihrer Suche nach Abenteuer und dem Glück oftmals sehr weit wanderten. Jedenfalls empfand er die Verachtung des Zivilisierten für diese Art von Herumstreichern. Dem hier, jedenfalls, hatten seine Erlebnisse den Hochmut geraubt, und seine Kameraden wimmerten jämmerlich nach Trinkwasser. »Kommt her«, befahl der Kapitän, »und legt längsseits an, dann steigt herüber, damit ich euch besser sehen kann.«
    »Jawohl, Herr, jawohl.« Der riesenhafte Mann kletterte an Bord des Wachschiffs und torkelte über die Laufplanke zwischen Ruderreihen zum Vorderdeck, wo der Kapitän und der Trompeter warteten. Seine Kameraden folgten ihm. »Bitte, Wasser!«
    »Geduld, Geduld!« mahnte der Stygier. »Ihr sollt es bekommen, sobald ihr meine Fragen beantwortet habt.« Das mochte seine Chance sein zu erfahren, was in der Welt vorging. In dieser chaotischen Zeit, da König Ctesphon sich erst zurechtfinden mußte, bezahlten die hohen Herren vielleicht gut für Informationen. Doch wie dem auch sein mochte, dem Kapitän machte es Spaß zu sehen, wie diese Affen sich erniedrigten.
    »Danke – danke, Herr«, krächzte der Riese, als er näherkam. »Mögen die Götter euch belohnen, wie Ihr es verdient.«
    Ein Schwert sauste unter seiner Kleidung hervor. Der Trompeter fiel mit gespaltenem Schädel. Aber das war auch schon das letzte, das der Kapitän in seinem Leben sah. Die Schwarzen zogen nun ebenfalls ihre verborgenen Waffen. Und unter dem Segeltuch im Rettungsboot tauchten weitere Neger auf.
    Der Kampf war weder laut noch lange. Die Piraten
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