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Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Titel: Conan-Saga 07 - Conan der Rebell
Autoren: Poul Anderson
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zurück!«
    Sie faßte sich und befahl ihren jubelnden Korsaren, die Backbordruder einzuholen, damit das Boot an dieser Seite anlegen konnte. Der Cimmerier warf ein Tau mit Enterhaken hoch, kletterte daran empor und schwang sich über die Reling an Deck. Wie ein Wirbelsturm flog Bêlit in seine Arme.
    Erst nach einer langen Weile trennten ihre Lippen sich. Glücktrunken schauten sie einander an, ehe ihr Blick über Deck fiel. Bêlit sah den jungen Mann, den Conan mitgebracht hatte, jetzt erst bewußt. Unwillkürlich ließ sie die Schultern hängen und die nächsten Worte quälten sich über ihre Lippen: »Dann ist Jehanan also nicht bei dir.«
    »Nein«, erwiderte Conan, und seine Stimme klang weicher als gewöhnlich. »Er ist – er ist dort, wohin jene gehen, die als Helden fielen, wo immer das auch sein mag.«
    Bêlit schloß die Augen. Als sie sie wieder öffnete, flüsterte sie: »Du kannst mir also von ihm erzählen? Das ist schon viel.« Sie hielt kurz inne. »Daß du zurückgekommen bist, ist fast mehr, als ich noch zu hoffen gewagt hatte.«
    »Ich erzähle dir alles, wenn wir uns ein wenig beruhigt haben«, sagte Conan. »Jetzt möchte ich dich gern mit meinem tapferen Kameraden, Falco von Kirjahan in Ophir, bekanntmachen.«
    Bêlit reichte dem jungen Mann die Hand. »Willkommen! Wenn ich es Euch verdanke, daß mein Mann lebend zurückkam, stehe ich mit allem, was mein ist, in Eurer Schuld.«
    Falco errötete. »Du hast mir gesagt, daß sie schön ist«, platzte er heraus, »aber nicht wie schön! Und du hast auch nicht erwähnt, wie gütig sie ist! Ich wäre glücklich, wenn ich einmal nur halb so viel Glück in der Liebe haben würde.«
    Der Cimmerier lächelte. Wie gut, daß der Junge der Hexe nicht mehr nachtrauerte. Das bewies, daß ein gesunder Kern in ihm steckte.
    Sein Lächeln schwand. Bêlit hatte noch Kummer vor sich.
     
    Der Vollmond tönte Wasser und Insel silbern, wo die Tigerin vor Anker lag. Seite an Seite standen Conan und Bêlit allein auf dem Vorderdeck des Schiffes, in dem alle anderen nach einer rauschenden Feier schliefen.
    Bêlits Augen waren noch tränengerötet. Mit beiden Händen umklammerte sie die Reling, starrte hinaus aufs Meer und sagte mit einer Stimme, die wie eine aus ihrer Hülle gezogene Stahlklinge klang: »Ruhe wohl, mein Bruder. Du wirst gerächt werden. Ein Gedränge wie nie zuvor soll dir zu Ehren in Derketas Hallen herrschen.«
    »Glaubst du nicht, daß der Verlust einer Provinz, einer Armee, eines Königs und zwei Oberzauberer Jehanans Geist den Frieden gebracht hat?«
    Bêlit nickte. »Gewiß. Seine war immer eine sanfte Seele, doch meine ist anders. Für mich ist die Rache noch nicht gestillt.«
    Der Barbar seufzte. »Das habe ich mir schon gedacht. Nun, solange die Götter es zulassen, werden wir den Schiffen der Stygier auflauern und ihre Küste brandschatzen, damit die Erinnerung an uns immer in Blut geschrieben stehen wird.« Er hielt inne. »Das mag anfangs für deine Ungeduld zu langsam sein. Was hältst du von einem Schlag von so niederschmetternder Gewalt, daß er selbst deinen Kummer lindert und du wieder glücklich sein kannst?«
    »Ja, o ja!« wisperte sie. Sie drehte sich ihm zu und blickte ihn forschend an.
    »Ich stellte es mir so vor«, begann er. »Die Stygier beendeten natürlich ihre Blockade, sobald es ihnen klar geworden war, daß wir stromaufwärts entkommen waren. Falco und ich fuhren in der Dunkelheit an Khemi vorbei. Der Junge hatte mir versichert, daß die Hafenwache sich gewöhnlich nicht um seewärts fahrende Schiffe kümmert, aber ich zog auf jeden Fall den Schutz der Nacht vor, damit niemand sehen konnte, welche Art von Fahrzeug es war. Trotz der Finsternis konnten wir die Flotte im Hafen liegen sehen. Sie schien mir nicht sonderlich bewacht zu sein. Ihre Besatzung befand sich wohl hauptsächlich in den Kasernen in der Stadt, nehme ich an, oder auf Landurlaub. Nach allem, was in Taia passiert ist, dürfte noch ziemliche Verwirrung herrschen, und Stygien war nie eine echte Seefahrernation. Trotzdem wäre diese Flotte im Falle eines Krieges von ungeheuerer Wichtigkeit. Ihr Verlust würde alle Pläne einer möglicherweise immer noch ins Auge gefaßten Expansion vereiteln – wie eine Invasion Ophirs, beispielsweise.«
    Bêlit griff nach Conans Arm. Ihre Nägel bohrten sich so tief, daß er blutete, doch keiner der beiden bemerkte es. »Bei den Todesgöttern! Wir, nur mit unserer Galeere – hältst du es für möglich?«
    »Ich habe
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