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Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Titel: Conan-Saga 03 - Conan der Söldner
Autoren: Andrew Offutt
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ihm anzulegen. Obwohl sowohl seiner Haltung und der glatten Haut über den festen Muskeln der Arme, als auch dem ungezeichneten Gesicht seine Jugend anzusehen war, war man offenbar vor seiner kräftigen Statur zurückgeschreckt und auch vor seinen Waffen. Die Scheide aus Pferdeleder an seiner linken Hüfte war abgegriffen, und der unverzierte Griff, der herausragte, deutete auf ein brauchbares Schwert hin. Auch der Elfenbeingriff seines Dolches wies keinerlei Verzierung auf. Ein Blick in seine Augen, eine schnelle Einschätzung seiner Statur, seines Ganges, seines wachsamen Blickes, der schnellen Hände und mächtigen Gelenke unter den gewaltigen Armmuskeln, riet jedem, der auch nur die Möglichkeit ins Auge gefaßt hatte, ihn zu überfallen, sich lieber ein anderes Opfer zu suchen. Etwas an diesem jungen Mann verriet, daß er den Dolch für etwas anderes, als Braten zu schneiden, benutzte. Und gewiß war das Schwert scharf, wurde mit Erfahrung und Kraft geschwungen und war schon öfter als einmal von roten Flecken gesäubert worden.
    Conan kundschaftete, suchte. Er ging seinem Geschäft nach.
    Zu diesem Geschäft gehörte Stehlen. Über gewöhnliche Diebe fühlte er sich erhaben. Er war flink, lautlos und konnte klettern wie eine Katze. Zu seinem selbsterwählten Beruf gehörte eine genaue Vorbereitung – Auskundschaften und Beobachten – nach der Art eines guten Generals oder militärischen Spions. Später einmal würde er sowohl das eine als auch das andere werden, gegenwärtig jedoch war er noch nicht einmal ganz achtzehn und hatte noch viel zu lernen, was er auch tat.
    Er war ein behender, gewandter Dieb, der sich Wachsamkeit und eine gewisse Schlauheit angeeignet hatte – nicht ohne Preis. Jedenfalls wünschte er sich, er hätte nie versucht, in Yaras Turm des Elefanten {*} oder in die Festung von Hisarr Zul, dem Zauberer {**} , einzusteigen.
    Er erreichte das Ende der Thronstraße Erliks und sah jetzt, wovor das Mädchen geflohen und ihn gewarnt hatte.
    Weshalb die Querstraße Khauran genannt wurde, wußte er nicht, auch nicht, wem die prunkvolle, verhängte Sänfte gehörte, die an der Nordwestmauer abgestellt war. Es interessierte ihn auch nicht. Auch wußte er nicht, ob jemand in der Sänfte saß, und wenn ja, ob diese Person noch am Leben oder tot, verwundet oder ohnmächtig war. Eines jedoch wußte er: daß der Fremde, der sich nachts durch diesen Stadtteil tragen ließ, sehr unüberlegt, ja dumm sein mußte. Zwei Männer hatten die Sänfte getragen und ein dritter hatte sie als Wächter begleitet. In der Wüstenei der Unterstadt genügten drei jedoch nicht, um so weniger, wenn zwei davon nicht im Umgang mit Waffen ausgebildet waren.
    Ein Sänftenträger lag in einer Blutlache auf der Straße, als sich Conan näherte. Der andere floh den Khauranweg hinauf wie jemand, der erst wieder Atem holen wollte, wenn er die östlichen Berge von Brythunien, Zamoras nördlichem Nachbarland, erreicht hatte.
    Keiner der vier Räuber, oder was immer sie waren, verfolgte ihn. Drei bedrängten den schwer bewaffneten und helmgeschützten Wächter, der mit dem Rücken zu einer Hauswand stehend mit dem Schwert horizontale Achten schwang, und zwar tief genug, um sich seine Gegner vom Leib zu halten. Aber das würde er auf die Dauer nicht durchhalten, und das wußten die Angreifer. Der vierte, der neben dem toten Sänftenträger gekniet hatte, erhob sich gerade, um sich ihnen anzuschließen. Er trug einen Küchendolch und zusätzlich ein Messer. Der zweite hielt eine blutverschmierte Klinge von der Länge seines Unterarms. Zwei der anderen besaßen Schwerter, obgleich diese sehr teuer waren. Der vierte, zur Rechten des schwer bedrängten Wächters, war ebenfalls mit zwei Dolchen bewaffnet.
    »Kümmere dich nicht um uns«, sagte einer der Angreifer zum vierten. »Er entkommt uns nicht mehr. Zieh du lieber den Hasen aus seinem Bau und befrei' ihn von seinem Glitzerzeug. Wenn er sich wehrt, dann sieh zu, daß er verstummt. Uh!«
    Der Sprecher war zu unaufmerksam geworden und hatte sich halb zu seinem Kameraden mit dem Dolch umgedreht. Der Wächter, der kein zu unterschätzender Gegner war, machte einen Schritt vorwärts, gerade genug, um die Spitze seines Schwertes über den Hals des Unaufmerksamen zu streichen. Der wich nach seinem »Uh« zurück, unfähig noch etwas zu sagen, ließ seine Waffe fallen und drückte die Hand auf die Wunde. Gurgelnd und röchelnd torkelte er noch weiter zurück, bis er zusammensackte.
    Ich
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