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Computer der Unsterblichkeit

Computer der Unsterblichkeit

Titel: Computer der Unsterblichkeit
Autoren: Mark Clifton , Frank Riley
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Versuchswerkstätten verbraucht.
    Bossy hatte Blaupausen ihrer eigenen Konstruktionspläne und aller Spezialwerkzeuge geliefert, die für die Massenproduktion ihrer Teile erforderlich waren. Kennedys mächtiger Konzern verfügte über ausgebildete und erfahrene Arbeitskräfte, über riesige Fabrikationsstätten und Anlagen. Aber trotzdem erfordert es Zeit, ein neues Werkzeug herzustellen und Montagebänder zu errichten.
    Und die Zeit drängte.
    Joes Erklärung, daß Bossy demontiert worden sei, hatte Hardy und seine Hintermänner einige Tage lang in lähmender Unschlüssigkeit gehalten. Aber die Untätigkeit hielt nicht lange vor.
    Kennedys Rechtsabteilung wurde mit Vorladungen und einstweiligen Verfügungen überschwemmt. Einen kleinen Mann hätte man einfach verhaftet und so lange herumgestoßen, bis er in alles eingewilligt hätte, was man von ihm verlangte. Aber Howard Kennedy war kein kleiner Mann.
    Um ihren Forderungen mehr Nachdruck zu verleihen und parallel laufenden Aktionen ihrer Konkurrenten zu begegnen, bombardierten die Anwälte der verschiedenen Gruppen Kennedy mit eingeschriebenen Briefen, in denen sie verlangten, daß Bossy ihnen in unverändertem, funktionsfähigem Zustand ausgeliefert werde, andernfalls man sich gezwungen sehe, diese oder jene Maßnahme zu ergreifen. Die Androhungen waren unterschiedlich und richteten sich nach der politischen oder wirtschaftlichen Macht der betreffenden Gruppe.
    Kennedy setzte die Syndici seiner Rechtsabteilung durch die Anweisung in Erstaunen, jedes Schreiben und jede Forderung nach Bossys Herausgabe mit einem Erfüllungsversprechen zu beantworten. Darin erklärte er sich bereit, Bossy zu einem gegebenen Zeitpunkt auszuliefern. Die so zugesagten Termine stimmte er mit seinem Produktionsplan ab.
    Es war allgemein bekannt, daß man sich auf Kennedys Wort verlassen konnte, und so nahm es nicht wunder, daß die Empfänger ausnahmslos den versprochenen Termin akzeptierten und ihr Drängen einstweilen einstellten. Jede Gruppe behandelte das Versprechen als streng geheim. Jede Gruppe machte sich daran, Pläne auszuarbeiten, die ihr den Aufstieg zum Gipfel der Macht sichern sollten.
    Einige Gruppen wie zum Beispiel die Liga zur Bekämpfung der Trunksucht, die sich bei sinkenden Mitgliederzahlen kaum noch am Leben halten konnten, hatten Bossy hauptsächlich für sich gefordert, um mit dieser publikumswirksamen Geste zu zeigen, daß sie nicht hinter anderen zurückstehen wollten. Nun waren sie maßlos verblüfft, daß sie Bossy zu einem bestimmten Termin erhalten sollten. Sie erklärten sich Kennedys unvermutetes Entgegenkommen mit einer geheimen Sympathie für ihre Ziele. Auch sie hielten ihren Triumph geheim und rieben sich in Erwartung des bevorstehenden Aufschwungs ihrer blutarmen Organisationen die Hände.
    Auf diese Weise erkaufte sich Kennedy die dringend benötigte Produktionszeit. Er war entschlossen, das Geheimnis allen ohne Unterschied zugänglich zu machen. Er gab sich nicht mit der Veröffentlichung der Pläne und Theorien über Bossy zufrieden, was den Gebrauch der Maschine immer noch auf die wenigen beschränkt hätte, die das Geld und die Einrichtungen für die Produktion besaßen. Nein, er wollte, daß die Maschine für jeden erreichbar sein sollte, der sie sich wünschte.
    Er begriff, was das für die Weltwirtschaft bedeutete; aber die Veränderungen, die Bossy verursachen würde, waren nur in ihrem Ausmaß von jenen verschieden, die mit der Erfindung des Verbrennungsmotors verbunden gewesen waren. Nein, es gab nur eine gerechte Losung, und die war, Bossy jedermann zugänglich zu machen.
    Die ersten fertigen Bossys begannen von den Montagebändern zu rollen. Sie wurden in Kisten verpackt und versandbereit gemacht, lange vor dem versprochenen Termin. Die Sicherheitsfrist für unerwartete Verzögerungen war nicht in Anspruch genommen worden.
    Jedes Auslieferungslager in Kennedys Vertriebsorganisation begann Kisten mit einem neuen Haushaltgerät zu erhalten, das in nächster Zeit auf den Markt gebracht werden sollte.
    Steve Flynn bekam Anweisung, eine neue Fernsehkampagne durchzuführen, und er nahm sie mit einem Achselzucken entgegen. Das war jetzt ein alter Hut. Er brauchte bloß anzudeuten, daß eine neue Ankündigung über Bossy bevorstehe, um von allen Stationen Sendezeiten und Hilfe jeder Art zu bekommen.
    Aber als er erfuhr, daß im Anschluß an die Bekanntmachung von Bossys freiem Verkauf Joe vor die Kameras treten und erklären würde, was Bossy
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