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Commander Scott 12 - Planet der Verbannten

Commander Scott 12 - Planet der Verbannten

Titel: Commander Scott 12 - Planet der Verbannten
Autoren: Gregory Kern
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nicht in den Kram, denn er war nicht daran interessiert, seine ständig wachsende Macht mit anderen zu teilen. Mit den einfachen Kriminellen konnte er fertigwerden, denn das war nur eine Frage der rohen Waffengewalt - aber gegen einen Haufen von Intellektuellen mußte man andere Dinge ins Feld führen. Geist zum Beispiel, und wie er die Dinge sah, war er momentan der einzige Mensch an Bord der Oberon, der in dieser Beziehung mit etwas aufzuwarten hatte.
    »Was wissen sie von uns?« fragte er. »Hast du herausbekommen, welchen Berufsgruppen die Leute angehören?«
    »Sie haben keine Ahnung, daß wir die Oberon haben. Soweit ich feststellen konnte, kommen sie aus allen Schichten. Ich könnte mir vorstellen, daß einige qualifizierte Leute unter ihnen sind, die man bei der Reparatur unseres Schiffes einsetzen könnte.«
    »Hast du jemanden auf ihre Spur gesetzt?« Herndon nickte. »Ja. Zwei Mann halten sie unter ständiger Beobachtung.«
    »Gut«, nickte Petrakis. »Verschwinde.« Er ging in die Zentrale zurück und stellte sich neben Svenson an eines der Bullaugen.
    »Die Regenperiode setzt wieder ein«, hörte er seine rechte Hand sagen. »Und der alte Narr rennt schon wieder dort draußen herum.«
    Petrakis musterte Carmody mit kalten Augen. Der Alte kam vom Strand her auf die Oberon zu, tief eingemummt in seinen wasserundurchlässigen Ölmantel.
    Carmody war Petrakis schon seit jeher ein Dorn im Auge gewesen, aber er hatte davon abgesehen, den Alten, der gerüchteweise seit mehr als zwanzig Jahren auf diesem Planeten lebte, davonzujagen, weil er die einheimische Flora und Fauna kannte und es verstand, aus allen möglichen Materialien ein gutes Essen zu zaubern. Er hatte angenommen, daß der alte Eigenbrötler, der zudem noch taubstumm war, nicht mehr alle Sinne beisammenhatte, aber andererseits schien er irgendwie Macht über die Natur des Planeten zu haben, denn bisher war Carmody der einzige gewesen, der noch nie in einer gefährlichen Situation gesteckt hatte. Petrakis fürchtete Gegner, die nicht sichtbar waren. Er fühlte sich nur sicher, wenn sich gegnerische Kräfte sichtbar machten, wenn sie ihm Auge in Auge gegenüber standen. Carmody stand plötzlich in der Zentrale, ohne daß sie mitbekommen hatten, wie er die Oberon betreten hatte. Sein Gesicht war alt, von unzähligen Runzeln durchzogen. Lediglich seine Augen strahlten unbändige Lebenskraft aus. »Haben Sie sich wieder mit Ihren Viechern unterhalten?« fragte Garcia. Svenson lachte. In seiner Stimme klang offener Spott mit.
    Carmody schüttelte den Köpf. Er verstand es ausgezeichnet, seinem Gegenüber von den Lippen abzulesen. Er machte eine verhaltene Geste mit den Schultern, als sei es ihm egal, was man von ihm dachte, aber Petrakis verstand genau, daß die Stimmung des Alten auf den Nullpunkt gesunken war, seit Petrakis begonnen hatte, eine Armee von Totschlägern und Killern um sich zu sammeln. In der Oberen lebten mittlerweile mehr als dreißig Menschen, darunter acht Frauen, die aus dem letzten Überfall mitgebrachten nicht gezählt. Petrakis musterte Carmody mißtrauisch. Ihm war seit langem klar, daß der Mann etwas vor ihm verbarg. Weshalb verbrachte er die meiste Zeit des Tages damit, das Meer zu betrachten? Petrakis beschloß, auf den Busch zu klopfen.
    »Es gibt nichts mehr zu verbergen, Alterchen«, sagte er mit einem zynischen Grinsen. »Wir haben dein Geheimnis längst entdeckt.«
    Er ließ Carmody keinen Sekundenbruchteil aus den Augen. Der Alte beherrschte sich meisterhaft, aber das kurze, erschreckte Aufflackern in seinen Augen verriet ihm, daß er genau ins Wespennest gestochen hatte, Carmody hatte ein Geheimnis! Entschlossen stand Svenson auf. Auch er hatte die Reaktion mitbekommen. Seine Hand tastete nach der Diene, und er betrachtete Petrakis dabei aus den Augenwinkeln, der lächelnd dasaß.
    Carmody ging einen Schritt zurück. Aus seinem Mund drangen gutturale Laute und in seinem Blick flackerte Angst.
    Svenson griff brutal zu. Seine nervigen Hände erfaßten Carmodys Jackenaufschläge und zerrten daran. Dann ließ er ihn los.
    Der Alte atmete sichtlich auf und sank in sich zusammen. Hier war niemand, der ihm helfen würde, das hatte er bereits vor längerer Zeit herausgefunden.
    Ich muß weg von hier, dachte Carmody plötzlich. Svenson und Petrakis wissen, daß ich etwas vor ihnen verberge, und sie werden nicht eher ruhen, bis sie das Geheimnis der Alith kennen.
    Blitzschnell schoß seine magere Faust vor und traf Svenson, der
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