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Commander Scott 07 - Das Tor Zum Paradies

Commander Scott 07 - Das Tor Zum Paradies

Titel: Commander Scott 07 - Das Tor Zum Paradies
Autoren: Gregory Kern
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hangelte Scott an der Spalte entlang bis zum Überhang, wo Saratow ihn neben sich in die Deckung zog.
    »Deine Hände«, murmelte der Riese erschrocken, als er die blutenden Fingernägel und die Hautfetzen sah. »Verdammt, ich habe dich schon unten zwischen den Klippen liegen sehen. Kannst du deine Hände noch gebrauchen?«
    »Ich glaube schon.« Scott bewegte die Finger. Sie waren jetzt ohne Gefühl und würden später höllisch schmerzen. Auf jeden Fall waren sie jetzt zum Klettern ungeeignet. Diese Tatsache bestimmte seinen nächsten Entschluß. »Penza, halte mich fest!«
    Während der Riese Scotts Beine mit beiden Händen umklammerte, lehnte sich Scott über ein breites Felsband hinaus. Der Weg von hier aus war einfach. Der Hang war mit Springen und Rissen übersät. Doch unten bei den Klippen wurde die Sache kompliziert. Wenn sie den Strand überqueren wollten, würden sie lebende Zielscheiben für die Kuttenmänner auf dem Felsen abgeben. »Wir müssen uns trennen«, sagte Scott. »Ich kletterte senkrecht nach unten, während ihr beiden links und rechts in den frisch entstandenen Spalten einen Abstieg zu den Klippen sucht. Dann geht ihr hinter den Klippen in Deckung und wartet ab. Ich werde die Mordain klar machen.«
    »Aber wie, Barry?« fragte Chemile stirnrunzelnd. »Du kannst sie doch nur schwimmend erreichen.«
    »Richtig. Veem.«
    »Dann sehe ich nicht...«
    »Es ist ganz einfach. Ich nehme eine Abkürzung.« Die Klippen stiegen fast sechzig Meter senkrecht über der schäumenden tobenden See auf. Auf einem schmalen Felsband zusammengekauert, den Überhang im Rücken, studierte Scott die Bewegungen des Wassers zwischen den spitzen Felsnadeln und Blöcken. Ein dunkelgrüner Kanal öffnete sich zwischen hellgrünen Flächen, tiefes Wasser, das nicht von Steinen blockiert war. Ein schmaler, tiefer Wasserkessel, flankiert von tödlichen Steinpfählen. Das war die einzige Möglichkeit, soweit er das von hier oben beurteilen konnte.
    Wieder zischte etwas an ihm vorbei. Eine Wasserfontäne stieg an der Stelle zum Himmel hinauf, wo das Geschoß eingeschlagen war. Das Echo des Schusses hallte von den Felsen wieder. Scott beugte sich vor und sprang. Wie ein Pfeil löste er sich aus der Felswand, mit gestrecktem Körper und ausgebreiteten Armen. Er nützte jede Bewegung des Windes aus, um in einer flachen Kurve über die Felszacken unter ihm wegzukommen. Nur eine kleine Abweichung, eine falsche Körperdrehung, und er landete nicht im tiefen Wasser, sondern auf den spitzen Felsen daneben.
    Er traf genau die Mitte des dunkelgrünen Beckens, tauchte tief hinunter und krümmte sich gleichzeitig durch, um den Schwung gleitend auszunützen und dem Sog des Wassers zu entgegen. Er sah eine flirrende Flossenbewegung vor sich, dann etwas Kantiges, das die Haut auf seiner Brust ritzte. Dann schwamm er mit kräftigen Armund Beinstößen. Im Wasser war Scott genauso zu Hause wie auf dem Land.
    Auf dem Stein in der Ringfassung glühte ein Pfeil auf.
    Er folgte seiner Weisung und tauchte so lange und oft, wie möglich. Die Klippen blieben zurück, und jetzt konnte er im Mahian-Kraulstil weiterschwimmen, wie er von den Tauchern auf Oldemah verwendet wurde, die ihn als ihresgleichen anerkannten.
    Wie ein Delphin glitt Scott durch das Wasser, schüttelte dabei sein Hemd, seine Hose und seine Stiefel ab. Dabei behielt er immer den Pfeil im Auge. Der Pfeil wurde immer kürzer und wurde schließlich zu einem Punkt.
    Die Mordain lag jetzt genau unter ihm.
    Scott holte tief Luft, tauchte und sah die Umrisse der Mordain im schattigen Wasser. Noch einmal stieg er nach oben, pumpte die Lungen voll Sauerstoff für die letzte entscheidende Anstrengung.
    Diesmal erreichte er die Schiffshülle und hangelte sich hinüber zur Luftschleuse.
    Da packte ihn etwas von hinten.
    Es war ein Tentakel, so dick wie ein Männerarm, mit Saugnäpfen bedeckt. Stacheln bohrten sich in sein Fleisch. Saugarme sprossen aus einem aufgeblähten Sack heraus, aus einem Raubtier der Tiefsee, angelockt von dem Blut, das Scott aus den Schnittwunden verlor, Scott krümmte sich zusammen und riß an dem gummiartigen Tentakel. Der Saugarm gab etwas nach, und Scott erreichte die Schleuse, während der Tentakel höher ansetzte und sich mit brutaler Gewalt um seinen Brustkasten schloß. Die Luft wich gurgelnd aus seinen Lungen, als der Druck zunahm. Das Blut rauschte in seinen Ohren, und das Wasser um ihn her bekam einen rötlichen Schimmer. Verzweifelt hieb Scott mit der Hand
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