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Commander Scott 04 - Die Psycho-Killer

Commander Scott 04 - Die Psycho-Killer

Titel: Commander Scott 04 - Die Psycho-Killer
Autoren: Gregory Kern
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schlüssig behaupten läßt sich das nicht. Warum fragen Sie das?«
    »Justine hätte gar nicht sterben brauchen. Er hätte, wäre es sein Wunsch gewesen, aus dem verschlossenen Raum fliehen können. Die Hauskontrollen hatten einen sonischen Schlüssen, der von einem geschrienen Befehl außer Kraft gesetzt werden konnte... Aber konnte er denn schreien? War denn etwas mit seinem Hals nicht in Ordnung?«
    »Ich konnte nichts entdecken. Natürlich habe ich in erster Linie nach einer Art Nervengas gesucht, aber auch da hatte ich keinen Erfolg. Wenn wir jede seiner Bewegungen verfolgen, können wir einen hypnotischen Zustand ausschließen. Bei seiner letzten Überprüfung war er nicht so konditioniert, und wir kennen jede seiner Bewegungen der Zwischenzeit. Die Aussage des Taxifahrers bewies, daß er unterwegs nicht angehalten hat. Ich hoffe, man kann dem Mann glauben.«
    Weyburn nickte.
    »Die kurze Zeitspanne zwischen seiner Ankunft zuhause und dem Beginn der Schlächterei beweist, daß letztere irgendwie vorbedacht war. Möglicherweise hat er deshalb den Empfang so überstürzt verlassen.. Die Heftigkeit der Attacke zeigt außerdem, daß sie einer manischen Wut entsprungen sein mußte; einer Wut, welche die Grenze einer vernünftigen Verhaltensweise überschritt und die dann in Angst umschlug. Zu dieser Ansicht neige ich jedoch nicht. Dafür ist das Zerstörungsmuster viel zu klassisch.«
    »Also das Bilderbuchbeispiel eines Mannes, der zur Selbstzerstörung entschlossen war«, bemerkte Scott nachdenklich. »Er wollte nicht nur sich selbst vernichten, sondern alle Dimensionen seines Seins, seine Frau, seine Kinder, seine Verwandten, sogar sein Haus. Einfach alles.«
    »Genau.« Alexandowitsch war von der Klarheit dieser Formulierung beeindruckt. »Ich sehe, daß Sie diese Dinge verstehen.«
    Das war nicht erstaunlich, da Scott Diplompsychologe war, doch das erklärte er nicht.
    »Also war es Selbstmord«, meinte Weyburn. »Aber Sie nannten es Mord. Warum?«
    Alexandowitsch hob erstaunt die Brauen. »Das liegt doch auf der Hand! Dieser Wahnsinnsanfall kann doch gar nicht normal sein. Es ist offensichtlich, daß Justine das Opfer eines von außen auf ihn einwirkenden Einflusses war. Wer immer diesen Einfluß ausübte, ist schuld an den daraus resultierenden Toten. Deshalb nenne ich den Vorgang Mord.«
    »Dieser äußere Einfluß -- könnte der irgendeiner Droge sein?« wollte Weyburn wissen.
    »Spuren verdächtiger Substanzen habe ich nicht gefunden.«
    »Das sagt aber noch lange nicht, daß es keine gibt«, warf Scott ein. »Nehmen wir an, es gibt eine solche Substanz. Wie müßte sie arbeiten, um einen Mann wie Justine zu dem zu veranlassen, was er tat?«
    Alexandowitsch zögerte. »An solchen Spekulationen liegt mir nichts. Selbst eine tiefe und ununterbrochene Hypnose wäre ein außerordentlich unzuverlässiges Instrument zur Erzielung solcher Resultate, und wir wissen, daß Hypnose ausscheidet.«
    »Wir treten nur wieder alte Dinge breit«, schnappte Weyburn. »Was wir hier brauchen, ist Vorstellungskraft!
    Barry, sag ihm doch, wie es gemacht worden sein könnte.«
    »Justine war unzufrieden«, erklärte Scott. »Es ging ihm gut, aber mir gegenüber hat er sich doch ein wenig offener geäußert. Er war gelangweilt und bedauerte, die Tests nicht bestanden zu haben, die ihm mehr Abenteuer und ein abwechslungsreicheres Leben geboten hätten. Sein Haus war mit Trophäen und Waffen, alles Erbstücke seiner Vorfahren, angefüllt, und diese Ahnen hatten getan, was er nicht tun konnte. Ich habe vermutlich zu seinen Gefühlen beigetragen. Von seinem persönlichen Leben wissen wir wenig. In seiner Ehe konnte es eine Krise gegeben haben. Er unterstützte auch einige Verwandte. Sie waren vielleicht zu anspruchsvoll und belastend.«
    »Na, und?« meinte Alexandowitsch ungeduldig. »Das Zusammentreffen mit mir unterstrich das Gefühl einer Unterlegenheit; es ist eine psychologische Tatsache, daß ein Mensch nie sich selbst die Schuld an dem gibt, was er ist, sondern immer Ausreden findet; Dinge, die von außen her auf ihn wirken. Er konnte also durchaus auf jene zornig gewesen sein, die er für die Ursache seines persönlichen Versagens hielt. Angenommen, er war in diesem mentalen und emotionellen Zustand, und da bekam er etwas, das seine Selbstkritik, seinen Zensor, ausschaltete. Wie ist dazu Ihre professionelle Meinung?«
    »Keine Barrieren«, antwortete Alexandowitsch. Er war deutlich erschüttert. »Keine Überprüfung des
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