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Commander Scott 04 - Die Psycho-Killer

Commander Scott 04 - Die Psycho-Killer

Titel: Commander Scott 04 - Die Psycho-Killer
Autoren: Gregory Kern
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unbewußten Wunsches und der bewußten Kontrolle. Nichts, was die Ausführung solcher Absichten gehindert hätte.«
    »Und?«
    »Er würde morden. Er würde alles, was er für sein persönliches Versagen verantwortlich machte, vernichten. Er würde sozusagen Rache am Leben selbst nehmen. Sein eigener Tod wäre dabei unvermeidlich.«
    Es war eine gefährliche Waffe, gegen die es keine Verteidigungsmögichkeit gab. Der wilde Primitive neckte noch in jedem, egal wie überzüchtet seine persönliche Kultur auch ein mochte. Die mühsam erworbene dünne Lasur der Zivilisation war viel zu verletzlich, um ohne die Hilfe des Zensors einem unterbewußten triebhaften Drängen standzuhalten.
    »Barry, und diese anderen Fälle?« frage Weyburn. »Tests, um die Wirksamkeit der Droge zu bestimmen. Vielleicht auch um die Relation zwischen Dosierung und Zeitspanne bis zum Eintreten der Wirkung herauszufinden. Wenn keine Spuren gefunden werden konnten, so heißt das, daß es eine Droge war, die ehr schnell absorbiert wurde und ebenso schnell wirkte. Und das heißt, laß sie Justine beim Empfang verabreicht worden sein mußte.«
    »Eintausenddreihundertachtundzwandg offizielle Gäste«, bemerkte Weyburn grimmig. »Nicht mitgerechnet das Personal. Und alle müssen überprüft werden, Bary. Jemand hatte einen Grund, Justine diese Droge zu verpassen, und wir müssen herausbringen, wer es war.«
     
    *
     
    Professor Jarl Luden fühlte sich wohl. Er saß an einem Tisch in den Kellertiefen des Metropolitan Museums und war von verschimmeltem Zeug und Berichten über uralte Ausgrabungsgegenstände umgeben; so war er immer am zufriedensten. Für die Assistentin, die ihn mit immer neuen Berichten und zahlreichen Tassen Kaffee versorgte, war er etwas Neues. Er war sehr mager. Sein ernstes Gesicht hatte über der hohen Stirn einen dicken eisengrauen Haarschopf, und das ließ auf den hingegebenen Wissenschaftler schließen. Seine Kleidung war dagegen außerordentlich bunt; zu weiten Hosen trug er eine knallige Bluse mit hohem Kragen und einen breiten Glitzergürtel; das deutete auf einen Möchtgerngelehrten. Na, vielleicht eine verzeihliche Schwäche, ein ereignisloses Leben mit einer exzentrischen Kleidung zu kompensieren. Sie kannte eben den Professor nicht.
    Er wandte ein Blatt um und machte sich eine Notiz auf dem Block, den er neben sich liegen hatte; dann griff er nach einem anderen Band. Hier unten war es sehr ruhig; zu den Originalwerken hatten nur sehr wenige bevorzugte Wissenschaftler Zugang. Scotts Schritte klangen dumpf, als er zum Tisch trat.
    »Barry!« rief Luden leise, und seine dünnen Lippen verzogen sich zu einem vergnügten Lächeln. »Eine unerwartete Freude. Du bist gerade in einem entscheidenden Moment gekommen. Eben habe ich eine außerordentlich interessante Sache in einer ägyptischen Schriftrolle entdeckt. Sie handelt von magischen Riten in 'Verbindung mit der Beisetzung von Toten, die sehr viel Ähnlichkeit mit denen des Stammes der Heldara auf Alpha Centauri Drei haben. Natürlich kann das reiner Zufall sein, aber ich neige eher zu der Ansicht, es handle sich um mehr als das. Und auf einem Inkatempel fand ich ein Zeichen, das eine fast haargenaue Wiedergabe des Zheltyana-Zeichens ist. Natürlich muß ich da noch einiges nachprüfen und vielleicht auch diesen Tempel persönlich besuchen, aber die Übereinstimmung ist wirklich auffallend.«
    »Es tut mir leid, Jarl, aber ein persönlicher Besuch beim Tempel' muß leider warten.«
    »Hast du Ärger, Barry?« Luden spitzte die Lippen, als Scott ihm berichtete, was geschehen war. »Dein Schluß wird erst noch bestätigt sein müssen«, antwortete er schließlich nachdenklich, »aber die Beweise deuten darauf hin, daß du recht hast. In diesem Fall ist die Situation ziemlich bedenklich.«
    »Jawohl, Jarl«, erwiderte Scott trocken. »Ich meine, das kann man mit einiger Sicherheit behaupten.«
    Luden neigte immer und in jedem Fall zur Vorsicht, aber eine Untertreibung dieser Größenordnung verdiente einen Preis. Im ewigen Spiel von Stoß und Gegenstoß; mit den ewig sich verändernden Machtgleichgewichten, den hungrigen Welten, die immer darauf aus waren, ungerechtfertigte Belohnungen einzustecken und den neiderfüllten Rassen, welche die Ruhe der Pax Terra haßten, war die Erde selbstverständlich das bevorzugte Ziel. Wenn ihre Führer zum Wahnsinn getrieben werden konnten, wenn die Angst in das Trinkwasser geschüttet' wurde, so daß ganze Städte zu grausamer Wildheit
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