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Commander Perkins 06 - Im Bann der gluehenden Augen

Commander Perkins 06 - Im Bann der gluehenden Augen

Titel: Commander Perkins 06 - Im Bann der gluehenden Augen
Autoren: H. G. Francis
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Antigravitatoren keinen  Ausgleich mehr schaffen konnten. Sekundenlang wußte er nicht,  wo oben und unten war. Er hatte das Gefühl, in einer Zentrifuge  zu sitzen.
    Eine Serie von Blitzen schoß aus der Wasserstoffatmosphäre  herab und löste eine Reihe von Knallgasexplosionen aus.
    Perkins schrie gequält auf, als die Kapsel auf eine Wand zuraste. Die sich explosionsartig ausbreitenden Gasmassen stemmten sich dem Sturm entgegen und fingen die Druckkugel ab. Der  Terraner flog in die Sicherheitsgurte und prallte mit dem Helm  gegen ein Instrument unter der Decke. Verzweifelt bemühte er  sich, die Kontrolle über die Kapsel zurückzugewinnen.
    "Utra", schrie er panikerfüllt. "Der Sturm treibt mich fort. Ich  kann mich nicht halten."  "Ich bin in Ihrer Nähe, Sir", antwortete eine vertraute Stimme.
    "Ich kann Sie sogar sehen."  "Camiel", stöhnte Perkins. "Hilf mir. Ich schaffe es nicht  allein." Mit aller Macht versuchte er, den tödlichen Zusammenstoß zu verhindern. Er schaltete die Schwerkraftmotoren  herunter und setzte sich damit der Gravitation von Elque aus.
    Die Metallkapsel sackte steil ab. Randy Perkins hatte das Gefühl, von einer Riesenfaust gepackt und in die Polster seines  Sitzes gepreßt zu werden.
    Dann bohrte sich die Stahlkugel tief in den morastigen Methansumpf vor der Felswand. Jetzt mußte Perkins die Antigravitatoren wieder hochschalten, um sich der Wirkung der Schwerkraft  von Elque zu entziehen, deren Normalwerte mehr als 53g erreichten.
    "Soll ich Ihnen heraushelfen, Sir?" fragte Camiel. Doch die  Kapsel stieg allein aufwärts, die schwärzliche Methanmasse floß  ab, so daß Perkins wieder etwas durch die Fenster erkennen  konnte. Die Blitze verbreiteten immerhin so viel Licht, daß er Camiels Kugel sehen konnte.
    Der Roboter erteilte Commander Perkins über Funk Anweisungen zur Bedienung der Steuerung. Der Terraner befolgte die  Hinweise, ohne nachzudenken. Er wußte, daß Camiel sich nicht  irren konnte und sich durch nichts ablenken ließ.
    Wenig später glitt er dicht über einen Methansee hinweg und  folgte von nun an Camiels Kugel, die einige Meter vor ihm flog.
    "Der Druck fällt ab", meldete sich der Roboter. "Eine Regenfront nähert sich uns."  Die Kugel erzitterte unter der Wucht der Regenböen, die sich  wolkenbruchartig entluden. Perkins konnte Camiel nicht mehr sehen.
    "Wie weit sind wir von der Anlage entfernt?" fragte er.
    "Nur noch etwa fünfhundert Meter", antwortete der Roboter.
    Gleichzeitig hörte der Commander ein leises Lachen in seinen  Kopfhörern. Utra-pi-Xtym amüsierte sich offensichtlich über die  Schwierigkeiten des Terraners. Für sie mochten Planeten wie Elque ihre Schrecken verloren haben, er aber fühlte sich wie im  Vorhof der Hölle.
    Seine Umgebung war für ihn unberechenbar. Er versuchte  zwar, anhand der Instrumente Ereignisse vorherzusagen, wurde  aber doch von den immer wieder wechselnden Bedingungen  überrascht.
    "Wir können froh sein, daß wir nicht in einen Sturm geraten  sind", bemerkte der Roboter.
    Camiel hatte recht. Sie befanden sich in einer Wasserstoffatmosphäre von unglaublicher Dichte. Die geringste Bewegung in  dieser Zone, einem Windhauch vergleichbar, wirkte sich bereits  auf die Kapsel aus. Wenn ein wirklicher Sturm losbrach, dann  konnte sich wahrscheinlich selbst eine so hochqualifizierte Maschine wie Camiel nicht mehr mit der Kapsel halten.
    Plötzlich entdeckte der Commander die Kugel von Utra-piXtym. Sie bewegte sich schnell auf ein dunkles Objekt zu, das  Perkins zunächst für eine abgeschliffene Bergkuppe hielt. Als er  sich jedoch näherte, erkannte er ihr Ziel, die Anlage.
    Plötzlich setzte wieder Schneetreiben ein. In Sekundenschnelle überzogen sich die Kuppeln der Anlage mit Eis.
    "Schneller", schrie Utra-pi-Xtym. "Wir müssen drin sein, bevor sich ein dicker Eispanzer bildet."  Commander Perkins trieb seine Kapsel voran. Kopfgroße  Hagelkörner wirbelten in einem dichten Schauer auf den Raumfahrer zu. Unwillkürlich schloß er die Augen, als die Eisbrocken  gegen die Metallschale seines Fahrzeuges prallten. Doch dann  kämpfte er sich weiter voran. Jetzt durfte er den Kontakt zu Camiel und Utra-pi-Xtym nicht verlieren.
    Vor ihm tauchte ein dunkles Tor auf. Er verfolgte, wie eine  Druckkugel darin verschwand und flog bedenkenlos hinterher. Es  wurde geradezu beängstigend still, als er den Hagelsturm hinter  sich gelassen hatte.
    "Wir haben es geschafft, Sir", meldete sich
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