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Combat Planet: Roman (German Edition)

Combat Planet: Roman (German Edition)

Titel: Combat Planet: Roman (German Edition)
Autoren: Andy Remic
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dass man sich an dich erinnert, Mr. Nobody? Nun, dann soll man dich so in Erinnerung behalten.
    Der Regen prasselte schwer von einem schweren, schiefergrauen Himmel herunter, die Hover-Scheibenwischer flitzten hin und her wie zornige Motten und entfernten das Wasser von der AirScreen-Frontscheibe des Fahrzeugs.
    »Stopp!«, sagte Jones.
    »Siehst du was?«
    »Da drüben. Die Lagerhalle aus roten Ziegeln.«
    Sie befanden sich in einem alten, heruntergekommenen, verwahrlosten Stadtteil. Die Luft hatte eine Konsistenz wie Holzkohle. Wasser gurgelte in leckenden eisernen Rinnsteinen. Dex blinzelte und sah, wie eine Gestalt mit Sturmhaube über dem Kopf durch einen Eingang huschte.
    »Was ist da drin?«
    Jones aktivierte den PNC. Umeinander kreisende Bilder formten sich zu dem PUF -Logo mit einem feschen Londoner Bobby, der einen traditionellen Elektro-Schlagstock in der Hand hielt. Er richtete den Scanner aus, und der machte Blip .
    »Diamantengroßhandel.«
    »Hier unten?«, wunderte sich Dex. »Sind die verrückt?«
    »Wahrscheinlich geht es unter anderem um irgendeine Steuersache.«
    »Na klar. Das Zeug wird zum Beispiel nicht deklariert.«
    Jones grinste. »So läuft das nun mal in der Welt, Bruder. Wir beide kennen doch den Scheiß.«
    Jones loggte sich bei der PUF -Zentrale ein, sie stiegen aus dem BMW -Einsatzfahrzeug heraus und checkten ihre D4-Guns. Dann, die Blicke nach oben und auf die Straße gerichtet, platschten sie durch Pfützen, während entfernte Tag-Laser Sickspam und Junkymail auf den grauen, regenschwangeren Londoner Himmel schrieben.
    Willst du VVV-Viagra, Grosser Junge? Telemail 999 696969!!
    Musst du HIGH werden? Ohne dass die PUF-SCHWEINE dein Versteck rausschnüffeln? Unsere Anti-Sniff SNIFF SNIFFER SNIFF-VORRAT-SNIFF-BEUTEL sind die richtigen Beutel, um deine Vorräte zu verstecken!
    Wähle sofort EASYSNIFFVERSTECK auf deinem Logic-Cube!!
    Buchstaben glühten auf den Wolken und verhökerten Produkte, die keiner wollte, an Idioten, die sie sich leisten konnten. Dex sah, wie sich die Slogans auf den matt glänzenden Zwillingsläufen seiner Gun widerspiegelten, kniff die Augen zusammen und knurrte gereizt. Im Lauf der Jahre war er selbst das Opfer von viel zu viel verkorkster Sickspam gewesen. Es trieb einen so weit, dass man den Wunsch verspürte, zu TÖTEN .
    Hallo süsse Freund, ich hab Onkkel in dein Lant der grad 57 Milliarden US-$ bekommen hat, und er braucht Hilfe, um das Geld auf sein Konto zu überweisen. Für diese Hilfe kriegst du 3 Milliarden US-$
    du brauchst nur DEINE BANKDATEN und eine Hautprobe von der Innenseite deines Schenkels zu schicken … übrigens Du siehst sehr geil und sexy aus. Bitte schick Foto und ich liebe dich lange Zeit süsse Freund.
    Dex und Jones lehnten sich mit dem Rücken an eine Wand aus zerbröckelnden Ziegeln und spähten die Straße rauf und runter. »Kein Fluchtfahrzeug«, sagte Dex, der nun die Lippen zu einem schmalen, grimmigen Strich zusammenpresste, als die Realität in sein Gehirn einsickerte. Der letzte Arbeitstag. Der verfluchte letzte Arbeitstag, und er platzte in einen mutmaßlichen Coup hinein, als sei er in einen Haufen stinkende Scheiße getreten. Verdammt toll . Einfach verdammt typisch!
    »Sie müssen was geplant haben.«
    Dex blickte auf den Himmel. »Gehen wir rein?«
    »Mit äußerster Vorsicht«, sagte Jones, der Mund eine grimmige Linie, die Augen hart; sein Afro wippte. Dex stöhnte innerlich. Wenn Jones in eine solche Stimmung geriet, in eine Ich bin der Gute und ich werde die Bösen ausradieren -Stimmung, nun, dann war ihm mit Vernunftgründen kaum noch beizukommen, und am besten ließ man ihn einfach gewähren, bis er sich ausgetobt hatte. Oder sich zumindest an den Ganoven ausgetobt hatte.
    »Ich will kein Gemetzel«, warnte Dex.
    »Tja, das liegt wohl ganz bei diesen Typen, nicht wahr?«, meinte Jones.
    Über ihnen krachten Blitze. Eine gottverdammte elektrische Entladung. Jones linste in die Türöffnung, gab Dex ein Zeichen und marschierte hinein. Dex folgte ihm aus dem Regen, und seine Nasenflügel zuckten bei dem Geruch von … Treibstoff. Hoher Oktangehalt. Shuttle -Treibstoff. Scheiße.
    Der Korridor war lang und düster, baufällig und feucht. Jones watete langsam durch eine knöcheltiefe Flüssigkeit, und erst als sie das Ende des Gangs erreicht hatten, vergegenwärtigte sich Dex – mit wachsendem Grausen –, dass die Brühe, durch die sie stapften, tatsächlich Raumschifftreibstoff war. Giftig. Tödlich. Vermutlich
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